Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Makrosomie und Hydrozephalus

Dr. med. Andreas Busse

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Frage: Makrosomie und Hydrozephalus

Gine86

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Sehr geehrter Herr Dr. med. Busse, Leider habe ich keine passende Antwort zu unserem „Fall“ in den Foren gefunden, daher würde ich mich über Ihre persönliche Einschätzung sehr freuen. Bei unserem Sohn wurde vorgeburtlich schon festgestellt, dass er sehr groß ist. Bei der Geburt wog er 4300g, hatte einen KU von 37,5cm und war 56cm groß. Ich bin mit 1,63m und 56kg eher durchschnittlich, mein Mann von seiner Statur her auch. Er ist 1,76m groß und sportlich gebaut. Erstmals wurde mit 3 Monaten festgestellt, dass unser Kind Probleme hat den Kopf zu halten. Wir wurden dann in ein SPZ überwiesen. Dort wurde ein Ultraschall des Kopfes gemacht und vergrößerte Hirnventrikel festgestellt. Diese lagen bei etwa 1cm Weite, welche sich auch in den nachfolgenden Kontrollen nicht verändert hat. Zunächst wurde eine Entwicklungsverzögerung vermutet, unser Kind hat aber bisher alle Entwicklungsschritte gemeistert und ist höchstens motorisch etwas hintendran. Was meiner Meinung nach aber aufgrund des großen Kopfes sein kann. Ein MRT hat ergeben, dass alle Liquorräume aufgeweitet sind, es aber keine Abflussbehinderung oder Hirndruck gibt. Unser Kind ist mittlerweile 8 Monate alt, 80cm groß, knapp 11kg schwer und hat einen KU von 49,5cm, was in meinen Augen nach wie vor sehr groß ist. Er liegt in allen Bereichen deutlich über der 97. Perzentile. Eine Humangenetikberatung steht noch aus. Nun waren wir in einer Klinik, in der uns zu einem Shunt geraten wurde. Allerdings eher aus kosmetischen Gründen, da ein großer Kopf auch eine Belastung seelischer Natur sein kann. Im Hinblick auf eventuelle Schwierigkeiten in der Zukunft (doch irgendwann Hirndruck und dessen Folgen) wurde uns ebenfalls dazu geraten. Wir waren nochmal beim Augenarzt, auch hier keine Hinweise auf Hirndruck. Unser Kind ist freundlich, verspielt und nahezu immer gut gelaunt. Einen Hinweis, dass er Schmerzen hat, haben wir nicht. Wie sehen Sie in diesem Fall die Versorgung mit einem Shunt? Ich bin etwas zwiegespalten. Auf der einen Seite möchte ich nicht, dass mein Kind aufgrund des großen Kopfes später gehänselt wird. Auf der anderen Seite betrachte ich aber auch das Risiko des Eingriffs mit dem Hintergrund, dass der Shunt ja nur bedingt medizinisch notwendig ist oder sehe ich das falsch? Kann sich ein so großer Kopf verwachsen? Vielen Dank für Ihre Antwort! Viele Grüße


Dr. med. Andreas Busse

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Liebe G., das Wachstum des Kopfes Ihres Sohnes passt ja durchaus zu seiner gesamten Statur, sodass ich bei fehlendem Hirndruck und fehlender Progredienz ein deutliches Fragezeichen hinter die Idee eines Shunts mit all seinen Risiken machen würde. Entscheidend finde ich - und einen Anlass zur Freude - dass sich Ihr Sohn zeitgerecht entwickelt und fröhlich und zufrieden ist. Abgesehen davon, dass ich eine humangenetische Beurteilung sehr sinnvoll finde, würde ich deshalb sehr zur Gelassenheit raten. Alles Gute!


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