Rebekka786
Sehr geehrter Dr. Busse, Mich würde interessieren, wie folgendes Verhalten meines Sohnes, der im November 4 wird einzuschätzen ist. Mir ist schon öfter ausgefallen, dass er sich Phantasiegeschichten ausdenkt und damit „prahlt“. Letztens waren wir bei Freunden, da erzählte er dem Mädchen, er habe letzte Woche bei Oma übernachtet. Stimmt überhaupt nicht. Vor gut einem halben Jahr hat er dem Nachbarskind, das 2 Jahre älter ist, eine Frisbee abgeluchst, indem er behauptet hat, er habe die zum Geburtstag bekommen. Der Nachbarsjunge hat das auch noch geglaubt. Mein Sohn hat das ganz ruhig und bestimmt behauptet. Heute haben wir beim Autofahren einen Bus gesehen, da sagte er, als er noch kleiner war, sei er auch immer mit dem Schulbus gefahren. Es ist jetzt vielleicht nichts spektakuläres, trotzdem finde ich solche Märchen für sein junges Alter merkwürdig. Bei anderen Kindern beobachte ich sowas bisher nicht. Freundliche Grüße und danke vorab für eine Einschätzung
Liebe R., dass in diesem Alter mit den Kindern oft mal die Phantasie durchgeht, ist völlig normal, und das hat mit "Lügen" auch nichts zu tun. Deshalb sollte man ein Kind in diesem Alter auch nicht dafür tadeln sondern nur im folgenden Gespräch ganz ohne Aufregung die Sache richtig stellen. Vielleicht mit einer Frage dazu...... Alles Gute!
Mamamaike
Hallo, das ist kein Lügen wie bei Erwachsenen, sondern das sind (harmlose) Phantasiegeschichten. In dem Alter beginnen Kinder zu entdecken, dass sie die Wirklichkeit durch solche Geschichten verändern können, und das probieren sie aus. Manchmal klappt das (Frisbee), manchmal nicht. Aber es fehlt die böse Absicht. Darum soll man auch nicht auf die "Lüge" hinweisen, sondern das Kind damit konfrontieren, dass man selbst die Situation ganz anders wahrnimmt: "Ach, Du hast bei der Oma geschlafen? Wer hat denn dann mit mir gefrühstückt?" Das eröffnet dem Kind einen Weg zur Realität, ohne es zu beschämen. Viele Grüße