Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Langendauernde EPEC Infektion bei Kleinkind

Dr. med. Andreas Busse

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Frage: Langendauernde EPEC Infektion bei Kleinkind

DoLeSa

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Hallo, wir wissen langsam nicht mehr weiter. Unser mittlerweile 17 Monate alter Sohn hat immer schon sehr breiigen bis teilweise dünnflüssigen Stuhlgang. Noch dazu schläft er nachts sehr schlecht, da ihn alle 2 Stunden etwas quält und er viel weint und kämpft. Wir vermuten, dass es der Darm ist. Lange Wachphasen und viel Bewegung auf dem Petziball sind das Resultat - inklusive zwei Elternteile und ein großer Bruder, die wirklich langsam am Stock gehen. Es war nie anders. Auch in den ersten Lebensmonaten hat unser Kleiner heftig mit dem Bauch zu kämpfen gehabt und viel geweint.. im Mai 2023 haben wir eine Stuhlprobe auswerten lassen, es fand sich unter Anderem der EPEC Erreger, der selbst regulierend sein sollte. Es änderte sich nichts, der Stuhlgang ist ebenso weich. Die Stuhlproben im August und Dezember waren ebenso unverändert.. Beim Wickeln müssen wir schnell sein, da sonst das ganze Kind umgezogen werden muss. Es ist wirklich kein Zustand. Nach mehrmaligem drängeln steht nun steht zukünftig eine Blutabnahme an und ein Besuch beim Gastroenterologen. Gibt es Erfahrungen bei so langwierigen EPEC Infektionen? Kann es sich um eine chronische Erkrankung handeln und in welche Richtung/Therapie kann es gehen? Gibt es Gründe dafür? Leider haben wir vor Weihnachten keine Möglichkeit, dies in Erfahrung bringen zu können.. Vielen Dank für Ihre Hilfe und eine wundervolle Adventszeit!


Dr. med. Andreas Busse

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Liebe D., ich halte es für sinnvoll, die EPEC-Infektion und die Schlafprobleme Ihres Sohnes getrennt zu betrachten. Denn eine Durchfallserkrankung durch EPEC erledigt sich in der Regel ohne spezifische Behandlung von alleine und unter Flüssigkeitszufuhr in der akuten Phase und leichter Diät in der Erholungsphase gibt es nichts zu tun. Der anhaltend flüssige Stuhl Ihres Sohnes kann auf die Ernährung zurückzuführen sein, wenn diese zu flüssigkeits- und milchlastig sein sollte. Sinnvoll wäre also auch von seinem Alter her normales Familienessen ohne zu fette und blähende Speisen und die Begrenzung von Milch und Milchprodukten. Unruhe und Schlafprobleme haben eher wenig mit der Verdauung zu tun. sondern sind Ausdruck des bei jungen Kindern noch unreifen Nervenkostüms, das mit der Reizverarbeitung oft noch überfordert ist. In diesem Sinne sind auch Beruhigungsstrategien, die auf Bewegungsreize (Petziball) setzen, eher kontraproduktiv. Wichtig ist erst mal die Ruhe und Gelassenheit der Eltern und eine feste Zubettgehstrategie nach der letzten Mahlzeit, also ohne Fläschchen oder Stillen zum Einschlafen. Nach dem Gutenachtlied oder der -geschichte dürfen Sie das Kinderzimmer erst mal verlassen und bei Bedarf in etwa 3-minütigen Abständen erneut hineingehen, nur leise und beruhigend reden und ohne weiteres auch wieder gehen. Unterstützung dabei könnten Sie bekommen in einer speziellen Sprechstunde für Schlaf- und Schreistörungen. Alles Gute!


DoLeSa

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Hallo Herr Dr. Busse, vielen Dank für Ihre Antwort! Die Schlafprobleme sind uns erstmal zweitrangig. Wichtig ist uns, sie Heilung des Darms. Die Durchfälle bzw. der sehr weiche Stuhlgang sind immer da. Es gibt leider keine Akut- oder Erholungsphasen. Familienkost die nicht blähend und nicht zu milchlastig ist, bekommt er auch komplett, ebenso ist er seit 4 Monaten abgestillt. Unsere Frage zielte eher darauf ab, wieso ein Erreger sich bald 1 Jahr hält und ob es sich um eine chronische Erkrankung handeln könnte, die therapiert werden könnte? Wenn ja wie? Viele Grüße!


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