Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Kindergarten ab 5 Jahren

Dr. med. Andreas Busse

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Frage: Kindergarten ab 5 Jahren

laretta

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Sehr geehrter Herr Dr. Busse, mein Mann und ich (beide 28) würden unseren ältesten Sohn gerne nur ein Jahr in den Kindergarten geben – jedoch stößt man mit diesem Wunsch so oft auf Widerstand, dass man ganz verunsichert wird. Wir möchten unserem Sohn natürlich auch nichts in den Weg stellen und ihm alles Wichtige für sein späteres Schulleben mitgeben, jedoch können wir uns nicht ganz mit dem Konzept unseres örtlichen Kindergartens anfreunden. Manchmal habe ich das Gefühl, dass wir damit die Einzigen sind aber uns stören einfach ungemein viele Veränderungen des Kindergartenalltags die von den meisten sehr positiv aufgenommen werden/wurden. Beschreibung: Der Kindergarten ist zwar in Gruppenräumen eingeteilt aber letztendlich kann jedes Kind immer entscheiden wo es hingehen wird – es gibt ständig „tolles Angebot“ Forscherraum(dort dürfen PC´s und alte Radios auseinandergeschraubt werden, Bewegungsraum (tolle Parcours werden aufgebaut – wirklich aufwendige Sachen) SI Raum (dort darf z.b. mit Nivea Creme „gematscht werden“ – da dies für die sensorische Entwicklung nur zum Vorteil ist... Weiteres Bsp. Es wird beinahe nichts mehr „normales“ gebastelt, anstatt einen Dinosaurier aus Papier zu malen und auszuschneiden werden riesengroße Dinosaurier aus Pappmasche gemacht. Holzfarben tun es auch nicht mehr, denn Fingerfarben sind ja noch viel besser für die Entwicklung… Ganz normale (mit Lego, Sonos, Baustelle etc….) wird wenig gespielt, weil ständig etwas auf dem Programm steht. Gemeinsame Jause gibt es auch nicht mehr – jedes Kind setzt sich einfach zum Tisch wenn es Hunger hat. „ Dass sie das Spielzeug bzw. Material nach dem Spielen aufräumen ist auch nicht so wichtig – Hauptsache die Kinder probieren viel aus“ (Aussage einer Erzieherin) Dies nur ein kleiner Ausschnitt unseres Eindrucks. Mein Mann und ich möchten unseren Kindern etwas anderes auf ihren Weg mitgeben und anderes Vermitteln – mich wundert es nicht, wenn Kinder nicht mehr spielen können und mit Langeweile nicht mehr umgehen können, nichts mehr mit sich anfangen zu wissen. Kindergeburtstage können ja auch fast nicht mehr zu Hause gefeiert werden, wäre ja auch zu langweilig man lädt die 4 jährigen Freunde lieber in Vergnügungsparks und Schwimmbäder ein….anstatt zu Hause ein lustiges Schokoladeschneiden, Schnitzeljagd und Sesseltanzspiel zu veranstalten. Wir finden diese Entwicklung einfach traurig, und haben das Gefühl, wenn wir unseren Sohn in diesen Kindergarten geben, wir ihr dieser genau entgegengehen und annehmen… Ein Jahr muss er hingehen – wohnen in Österreich und ein KG Jahr ist Pflicht. In einen anderen KG zu geben wäre zu kompliziert, da wir auf dem Land wohnen. Wir würden gerne Ihre Meinung dazu erfahren: Ist es zu spät erst mit 5 Jahren in den KG zu gehen, welche Nachteile können für ihn damit verbunden sein und worauf sollten wir besonders achten? Sozialkontakte mit anderen Kindern hat er (er wird übrigens bald 4 Jahre alt und hat einen 1jährigen Bruder) – gehen Kinderturnen, spielen viel im Freien mit den Nachbarskindern, und ab dem Frühjahr könnte er zur Musikschule und zum Fußball - bin eigentlich gegen einen „Terminkalender“ bei Kindern aber als Alternative zum Kindergarten……….würden Sie diese Aktivitäten dann empfehlen? Ich weiß Sie haben sehr viele Fragen zu beantworten, und es ist mühsam wenn der Text dann auch noch so ausschweifend ist, deshalb entschuldige ich mich dafür, freue mich aber auf Ihren Rat als Kinderarzt und Ihre Meinung zu diesem Thema. Vielen Dank und liebe Grüße Lara


Dr. med. Andreas Busse

Dr. med. Andreas Busse

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Liebe L., ich kann nur sagen, Sie sprechen mir aus der Seele, denn auch ich habe in den letzten Jahren zunehmend Zweifel daran, ob die neuen Ideen, was das "KIndergartenprogramm" angeht, wirklich zum Wohl unserer Kinder sind. Gut gemeint ist eben nicht immer gut und was fehlt, sind meines Erachtens auch Regeln, die Dinge umfassen wie eine gemeinsame Brotzeit, Aufräumen nach einer Spieleinheit, gemeinsames Tun und noch vieles mehr. Trotzdem sind die meisten Kindergärten sicher ein Gewinn für die ab 3 Jährigen wenn - und das wird leider oft auch vernachlässigt - die restliche Zeit zuhause dann die Dinge gepflegt werden, die im KIndergarten zu kurz kamen. Das letzte Kindergartenjahr sollte man wahrnehmen, wenn es dort eine gute Vorschulerziehung gibt. Bis dahin hätte ich aber kein Problem damit, ein Kind zuhause zu fördern und gemeinsame Aktivitäten bei Sport und Musik zu nutzen. Alles Gute!


Crazygirl84

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Mit 5 finde ich auch recht spät weil das letzte jahr vor der schule auch gleichzeitig die vorschule ist,viele kinder haben da schon einen festen freundeskreis,mein sohn ist jetzt acht,er hätte mit 5 dann nur noch schwer anschluss gefunden.Warum schickst du ihn nicht mit vier hin,so hat er wenigstens noch zwei jahre... ich würde sonst auch evtl einen anderen kiga in erwägung ziehen,wenn dir dieser nicht gefällt.


Nijsseni

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Warum lässt du dein Kind nicht die Erfahrungen machen? Das Frühstück wird dann eingenommen wenn die Kinder Hunger haben, aber sie achten sicherlich darauf das alle Kinder frühstücken! Warum soll ein Kind um 9.00 Uhr was essen, wenn es um zb um halb neun zu Hause gegessen hat und erst um elf wieder Hunger hat. ..... .es werden riesengroße Dinosaurier aus Pappmaché gemacht... Ist doch Super! Und alle Kinder machen mit...... Vielleicht solltest du deinen Blickwinkel ändern und nicht der Kindergarten? ::)) Alles Gute!


Mitglied inaktiv

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Hallo Gibt es nicht die Möglichkeit, sich den Kindergarten auszusuchen?Wenn Ihnen das offene Konzept dieses KiGas nicht passt können sie doch sicher ihr Kind anderswo anmelden? Es gibt einfach Dinge,die kann auch ein noch so tolles Elternhaus nicht bieten. Es ist auch ein Unterschied, ob ein Kind in einer großen Gruppe lernt, mit anderen zu spielen, Lernerfahrungen zu machen, frei zu spielen....oder ob es 1 Mal pro Woche in ein Kinderturnen geht, wo es ja nur zu dem Zweck "Turnen " hingeht. Auch Spielen mit Nachbarskindern kann nicht den Kindergarten ersetzen. Heute geht wohl jedes Kind in den KiGa und ich denke, ein Kind wird zum Außenseiter und macht ganz viele wichtige Erfahrungen nicht, wenn es zu Hause bei den Eltern bleibt. Gerade auch die Loslösung vom Elternhaus, die Tatsache dass das Kind auch andere Bezugspersonen bekommt, die nichts mit der Familie zu tun haben,ist wichtig für die Entw.Es muss ja nicht den ganzen Tag sein, doch es ist wichtig für das Kind dass es auch einmal Erfahrungen außerhalb des Elternhauses machen darf, von denen es dann auch stolz erzählen kann. Selbstverständlich wird das Kind merken, wenn sie dagegen sind und den KiGa. schlecht finden. Das Kind wird dann nat. den KiGa. auch nicht annehmen können. Oft liegt es nämlich an den Eltern wenn das nicht klappt. Versuchen Sie doch offen zu sein.Reden Sie mit den Erziehern,Lassen Sie das Kind diese Erfahrungen machen,es kann nur profitieren. Wenn Sie ganz unzufrieden sind, suchen Sie einen anderen KiGa. Oder melden sie ihr Kind nur für wenige Std. an. Probieren Sie es doch einfach.Liebe Grüsse


junima2011

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Hallo. Ich verstehe Grundsätzlich Ihre Gedanken. Aber diese sind aus meiner Sicht total unbegründet. Lassen Sie doch Ihren Sohn den Pc auseinanderbasteln oder mit andern Kindern einen Großen Dino bauen. Ist doch alles in Ordnung. Es ist eben nicht mehr so wie früher.Es ist vieles moderner geworden und wir sind gezwungen dem ganzen offen gegenüber zu stehen.Aus Liebe zu unseren Kindern. Damit sie sich in dieser Welt lernen zurecht zu finden. Ich empfinde es nur für sehr wichtig das Sie die Regeln und Grenzen die Sie zuhause pflegen auch bei behalten.(Spielzeug wird nach dem Spielen weg geräumt) Ein Kind in diesem alter weiß schon ganz genau wo es was darf und wo nicht. Ein Kindergeburtstag im Schwimmbad??Coole Idee :)) Denken Sie:Da bin ich als Erwachsener auch mit als Aufpasser dabei damit den Kindern nix passiert...und danach wird zuhause weitergefeiert mit Topfschlagen und Sesseltanz eben mit dem was Ihr Kind gerne mag. Es wäre für Ihren Sohn sicher nicht toll mit 5 Jahren in den Kindergarten zu gehen wo sich alle anderen schon Jahre kennen.Dann kann er Schwierigkeiten bekommen sich einzugliedern. Sie geben Ihrem Kind alles mit was es braucht-und dieser Kindergarten wird dadran sicher nix ändern. Vlg Junima2011


Mona010

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Huhu! Soweit ich weiß (wohne auch in Österreich) ist es auch möglich sich zu weigern sein Kind in den Kindergarten zu geben. Möglich ist z.B. auch eine Tagesmutter! Ich bin selbst Erzieherin (und Tagesmutter) und halte es für sinnvoll das Kind vor dem Schulbeginn in Fremdbetreuung zu geben, weil dadurch auch andere Impulse für das Kind kommen, als die von zuhause. Zudem lernt das Kind sich von den Eltern zu trennen. Das pädagogische Konzept Eures Kindergartens finde ich auch abscheulich. Ich habe mal in so einem Kindergarten ein Praktikum gemacht und hatte nicht den Eindruck, dass es den Kindern wirklich gut tut. Zudem war es den Erzieherinnen fast unmöglich die einzelnen Kinder wirklich wahr zu nehmen und evtl. Auffälligkeiten etc. zu bemerken. Das einzelne Kind geht da irgendwie unter. Liebe Grüße Mona


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