Mohrhuhn
Sehr geehrter Herr Dr. Busse, ich wende mich heute mit einer Frage an Sie, die vielleicht eher schon in den psychologischen Bereich geht, aber ich hoffe, Sie können mir trotzdem weiterhelfen. Mein Sohn (seit Januar 3 Jahre alt) besucht seit Januar die Kita von 9-13 Uhr. Er ist ein Einzelkind. Seit seinem 1. Lebensjahr waren wir wöchentlich beim Eltern-Kind-Turnen, er hatte auch ansonsten mit anderen Kindern Kontakt, ob auf Spielplätzen,mit den Nachbarsenkeln oder auch immer wieder mit Kindern aus dem Bekanntenkreis. Die Eingewöhnung verlief problemlos. Er hatte wohl anfangs ein bis zweimal Probleme, wenn die Kinder zu laut waren, er hatte dann auch jeweils kurz geweint, aber er geht sehr gerne in die Kita und freut sich immer sehr. Privat geht er ohne Probleme auch auf fremde Kinder zu, ergreift die Initiative, um mit diesen zu spielen fordert diese auch selbst dazu auf. Ich habe eher das Problem, wenn wir nach Hause gehen müssen, ihn hierzu zu bewegen, als das ich ihn auffordern müßte, zu den Kindern zu gehen. Im Kindergarten haben mir die Erzieherinnen vor einigen Wochen berichtet, dass er sehr auf Erwachsene bezogen sei und wenig Initiative ergreift, auf andere Kinder zuzugehen. Mir wurde gesagt, er könne sich auch nicht alleine beschäftigen, er fordere immer Aufmerksamkeit von den Erzieherinnen. Wenn diese nicht auf ihn reagieren, fängt er an zu heulen oder läuft im Kreis. Privat stellt sich die Lage ganz anders dar. Er beschäftigt sich im Garten bis zu 30 Minuten alleine (natürlich sehe ich ihn dabei ständig von der Terrasse aus und er ist nicht unbeaufsichtigt). Er spielt, wenn er drin ist, 7-8 Puzzles hintereinander, baut mit Duplos etc. Natürlich gibt es auch mal eine kurze Diskussion, dass er das nicht möchte aber wenn ich ihm dann klar sage, dass ich jetzt keine Zeit habe und er bitte spielen möchte, tut er das ohne Probleme. Heute habe ich erneut mit der Leiterin gesprochen und ihr auch gesagt, dass es privat keine Probleme gibt, wenn er klare Grenzen bekommt bzw. wenn er klare Anweisungen erhält, was er bitte tun möchte. Sie meinte, sie hätte ihn wohl komplett unterschätzt, da er im Kindergarten immer sehr ruhig ist. Mit unserem Kinderarzt habe ich vergangene Woche diesbezüglich gesprochen, er sieht kein gesundheitliches Problem und auch keine Auffälligkeiten bei meinem Sohn. Wie beurteilen Sie die Lage? Ich möchte Ihnen bereits im Voraus für Ihre Bemühungen danken und wünsche Ihnen ein schönes Wochenende!
Liebe M., lassen Sie Ihrem Sohn einfach Zeit und nach dem Gespräch mit den Erzieherinnen werden sich diese sicher ein wenig anders verhalten, wenn sie mit ihm umgehen. Alles Gute!
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