Mitglied inaktiv
Hallo Herr Dr. Busse, mein Sohn ist knapp 22 Monate alt und läuft und spricht nicht. Er kam im Dezember 2018 als Sternengucker mithilfe der Saugglocke zur Welt. Eine Woche nach der Geburt waren wir direkt bei der ostheopathin, um Blockaden aufgrund der Geburt zu lösen. Auch die Hüfte wurde bei der u3 untersucht, da ich als Kind eine spreizhose hatte. Körperlich ist alles in Ordnung. Schon von Anfang an hing er motorisch hinterher: Kopf heben, drehen, Robben, krabbeln, sitzen, stehen kam alles später als bei anderen Kindern. Wir waren immer im Gespräch mit den Kinderärzten (ist eine gemeinschaftspraxis), haben mittlerweile das dritte KG-Rezept (Bobath) und verzweifeln langsam. Seit er 12 Monate alt ist läuft er am Lauflernwagen (den wir mittlerweile durch einen ganz wackligen Rasenmäher ersetzt haben). Anfang September stellte er sich jedoch zum allerersten Mal frei hin (vorher nur an Möbeln) und machte auch ein paar Schritte. Wir dachten, der knoten sei endlich geplatzt. Dann kam zwei Wochen wieder nichts. Ein paar Tage ist er dann wieder jeden Tag einmal kurz (wirklich nur ein paar Minuten pro Tag) gelaufen. Seit drei Tagen wieder nichts. Das Problem ist: er kann, aber er will nicht, und daran können wir ja nun mal nichts ändern! Wenn wir ihn hinstellen wollen, knickt er die Beine ein. Er läuft grundsätzlich nur dann alleine, wenn er auch von sich aus aufgestanden ist - und dazu hat er eben nur selten Lust. Wir bekommen immer Tipps von der Physiotherapeutin, die aber natürlich alle nicht umsetzbar sind, wenn er nicht mitmacht. Er ist ein total fröhlicher Junge, lacht viel, weiß auch ganz viel, hat einen gut ausgeprägten passiven Wortschatz, spricht aber außer Mama, Papa, Oma und Opa ausschließlich Wörter nach und nicht von sich aus. Er macht aber manche steckpuzzle toll alleine, schiebt seinen Stuhl vors Waschbecken wenn wir ihn zum Zähneputzen rufen und klettert darauf, isst mit dem Löffel und malt Bilder etc. Er weiß genau, was um ihn herum passiert, macht aber einfach nur das, worauf er Lust hat. Da er beim krabbeln schneller ist, will er einfach nicht laufen! Er geht auch gerne zur Tagesmutter und spielt mit den anderen. Was das sprechen angeht bin ich noch relativ entspannt, weil ich weiß, dass er viele Wörter kennt und eben einfach noch in der „Abspeichern-Phase“ ist. Ich weiß natürlich, dass es umso „gravierender“ ist, wenn derartige Defizite direkt in zwei Bereichen auftreten. Ich weiß auch, dass wohl ein vorstellen im SPZ sein muss. Eigentlich bin ich mir sicher, dass bis auf die Entwicklungsverzögerung nichts dabei herauskommen wird. Ich weiß nur leider nicht, wie ich ihn zum laufen bringen kann! Wir haben alles probiert ihn zu motivieren und sind am Ende mit unserem Latein... Haben Sie noch irgendwelche Tipps für uns? Bitte entschuldigen Sie, dass der Text so lang ist, ich möchte einfach, dass Sie ein möglichst umfassendes Bild von meinem Sohn haben. Herzlichen dank, Jone
Liebe J., ich verstehe Ihre Sorge, aber man kann Kinder nicht zur Entwickung "zwingen" sondern nur geduldig fördern. Und der Kinderarzt wird natürlich bei auffällig "langsamer" Entwicklung immer prüfen, ob es sich um etwas handelt, was man genauer untersuchen und abklären muss, oder ob man Geduld haben darf. Im Zweifelsfall ist natürlich eine erweiterte Untersuchung in einem Sozialpädiatrischen Zentrum sinnvoll. Bitte besprechen Sie das ganz in Ruhe mit Ihrem Kinderarzt. Alles GUte!
Elisa0720
Hallo Jone, wir sind im Moment in der exakt genau gleichen Situation, wie ihr damals. Darf ich dich fragen, wie sich euer Sohn entwickelt hat. Liebe Grüße Elisa
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