Adnillo
Hallo Hr. Dr. Busse, Aus verschiedenen Gründen ist es für mein Baby und mich sehr schwer zu stillen (sehr frühe Frühgeburt, seit 2 Monaten Flaschennahrung). Nun spiele ich mit dem Gedanken mit pre Nahrung zu zufüttern, um auch Zeit mit meinem Kind und nicht nur mit der Pumpe verbringen zu können. Ich habe mal gelesen, dass 50ml Muttermilch pro Tag ausreichen würden, um das Kind mit denen für die Immunisierung notwendigen Nährstoffen zu versorgen. Ist dies auch Ihre medizinische Ansicht? Wie viel ml Muttermilch sollte man Ihrer Meinung nach täglich mindestens geben? Ich möchte nur das Beste für mein Kind und ihm die Nährstoffe der Muttermilch geben, aber so gerne nicht mehr alle 2 Stunden pumpen müssen, um den Bedarf meines Kindes zu decken. So bekomme ich keinen Schlaf und auch keine Zeit, die ich mit ihm verbringen kann, was für seine Entwicklung vielleicht auch genauso wichtig sein sollte wie Muttermilch. Zudem weiß ich natürlich auch, dass die WHO 6 Monate Muttermilch empfiehlt. Ich bedanke mich herzlich bei Ihnen ! P.S. mein Sohn kam 8 Wochen zu früh und ist nun 2,5 Monate alt. Von Tag 1 an hat er meine Muttermilch bekommen
Liebe A., es ist doch wunderbar, dass Sie bisher Ihren Sohn mit Muttermilch versorgen konnten. Auch wenn das die absolut ideale Babynahrung ist, sollte Stillen oder Abpumpen nicht in Stress ausarten, denn eine ausgeglichene und fröhliche Mutter ist auch ein hoher Wert für Ihr Baby. Es spricht deshalb gar nichts dagegen, wenn Sie in Zukunft eine gute Pre-Nahrung mit Muttermilch kombinieren, wobei Sie das sicher nicht exakt ausmessen müssen sondern den Tag so pragmatisch gestalten, dass Ruhe und Entspannung einkehren und auch andere Dinge möglich werden. Auch mal eine Stunde oder mehr, in der Ihr Partner oder ein "Babysitter" Ihr Kind betreuen und Sie auch wieder Kraft tanken können, indem Sie etwas für sich tun. Weitere Informationen zum Thema Babynahrung finden Sie unter: Die Auswahl der Babynahrung: fünf Punkte, auf die Sie achten sollten. Und was den Schutz gegen Krankheiten angeht, so ist es das wichtigste, dass auch Ihr Frühgeborenes jetzt wie empfohlen mit 2 Monaten nach seiner Geburt die ersten Impfungen bekommt. Alles Gute!
Adnillo
Vielen herzlichen Dank für Ihre einfühlsame Antwort, Hr. Busse. Verstanden, Hauptsache Muttermilch. So viel wie möglich aber ohne zu viel Stress ! Gesellschaftlich wird schnell suggeriert man sei eine schlechte Mutter, wenn man mit pre zufüttern würde, daher der große Druck, der schmerzhaft sein kann, wenn es nicht auf Anhieb so klappt "wie im Bilderbuch". Anpumpen plus ständige Stillversuche, Abpumpen, das Waschen und Sterilisieren nehmen uns den gesamten Tag weg. Ich versuche es nun nochmal 4 Wochen mit Stillhütchen und schaue wie oft ich zum Pumpen komme, ob und wie viel wir zufüttern müssen und wie die Welt in einem Monat ausschaut. Denn dann hat ja auch das Baby mehr Kraft und einen größeren Mund. Ja für die Impfungen haben wir schon einen Termin beim Kinderarzt. Danke auch für die pre nahrungs Checkliste. Unsere Hebamme hatte Holle, Ziege Bio mit DHA empfohlen Beste Grüße und einen schönen Abend für Sie !
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