Claenelsa
Lieber Herr Dr. Busse, Ich mache mir große Sorgen um meinen Sohn (25 Monate), da er bisher kaum spricht. Meine Unterfunktion der Schilddrüse wurde erst bei der ersten Vorsorgeuntersuchung in der 12ten SSW festgestellt, behandelt dann erst ab dem Folgetermin in der 16. SSW mit L-Thyroxin 100. Kann meine Unterfunktion der Grund dafür sein, dass mein Kleiner noch nicht spricht? Oder anders gesagt - kann es sein, dass er deshalb geistige Schäden davongetragen hat? Der Kinderarzt möchte abwarten, wie sich der Kleine noch entwickelt, da er meint, auf Grund unseres zweisprachigen Haushalts (der fremdsprachige Papa ist aber nur Abends da und in der Krippe sowie den ganzen Tag bei mir zu Hause wird nur Deutsch gesprochen) und weil er eben ein Junge ist, findet der Sprachstart womöglich später statt. Ich verkomme fast vor Sorgen. Mir ist aufgefallen, dass mein Sohn als Baby auch keine Lallphase hatte, sein erstes Wort "Mama" kam mit ca 18 Monaten, mittlerweile spricht er (Lautmalereien und Tiergeräusche miteingerechnet) aber nur etwa 25 Wörter. Beim Sprachverständnis bin ich mir unsicher, mal holt er mir nach Aufforderung ein Spielzeug aus einem anderen Zimmer, mal schält er komplett auf Durchzug. Ja und nein macht er mit Nicken und Kopfschütteln deutlich, er erkennt auch viele Gegenstände im Buch und zeigt sie, wenn ich danach frage. Aber im Vergleich zu gleichaltrigen Kindern versteht er, meiner Meinung nach, auch sehr viel weniger. Würden Sie schon zu einer Therapie raten, wieviel kann mit Logopädie wirklich abgewendet oder gemildert werden? Oder kann man da wirklich gelassen noch einige Monate warten? Wie schlimm ist die Sache mit der Schilddrüse wirklich ? Vielen Dank für Ihre Antwort !!!
Liebe C., mit Ihrer Hypothyreose gibt es sicher keinen Zusammenhang. Und ja, es gibt einfach "late talker", und entscheidend ist nur, dass völlig sicher gestellt ist, dass Ihr Sohn gut hört. Logopädie ist in diesem Alter eher noch nicht sinnvoll, zuhause sollte aber Ihr Sohn "in Sprache gebadet" werden, indem Sie erzählen, was Sie gerade machen, immer um einen bestimmten Begriff herum, viel Bücher anschauen, singen,....... Alles Gute!
Mitglied inaktiv
Hallo! Wichtig meiner Meinung nach wäre eine Untersuchung bei einem Pädaudiologen oder einen auf Kleinkinder spezialisierten HNO. Wenn ein richtiger Hörtest unauffällig ist, könnte man erstmal abwarten. Mir persönlich wäre die Sache mit dem Gehör wirklich wichtig. (Unsere Tochter hatte Paukenergüsse und kann einige Wochen lang nicht richtig gehört haben, wir als Eltern haben es definitiv nicht gemerkt! Paukenergüsse wurden dann irgendwann später beim Kinderarzt festgestellt.) Manchmal hören Kinder noch genug, um Aufforderungen usw. zu verstehen, aber das reicht dann nicht fürs Sprechen lernen. Und genau das ist für Eltern schwierig zu erkennen. Bei einem Kind, das fast gar nichts hört, würde einem das dagegen direkt auffallen. Da man teilweise lange auf einen Termin warten muss (bei uns mind. 3 Monate), würde ich zeitnah einen Termin machen. Du könntest direkt anrufen, das Problem schildern und das Alter des Jungen angeben und dann wird man dir einen passenden Termin geben oder sagen, wann du dich wieder melden sollst. Logopädie macht wahrscheinlich erst mit 3 Jahren Sinn, aber ihr als Eltern könnt euch zeigen lassen, wie ihr das Sprechen zu Hause am besten fördern könnt (zum Beispiel Heidelberger Elterntraining). Falls dein Kleiner bis dahin deutlich mehr spricht, sodass eine Untersuchung nicht notwendig ist, kann man ja den Termin rechtzeitig wieder absagen. Eine „richtige“ Therapie ist wahrscheinlich noch gar nicht nötig, wenn das Gehör in Ordnung ist.
Claenelsa
Hallo Blablubbub, Vielen Dank für deine schnelle Antwort!!! Ich habe mich auch schon ein bisschen schlau gemacht, was den späten Sprechbeginn betrifft. Den Termin beim Pädaudiologen haben wir, aber - so wie du schreibst - mit langer Wartezeit, erst Ende Dezember. Darf ich dich fragen, wie sich die Paukenergüsse bei euch bemerkbar gemacht haben? Mein kleiner Bruder hat als Kind auch schlecht gehört (woran genau es lag, weiss ich nicht mehr, ihm wurden dann die Polypen entfernt und er bekam einen Nasenballon, daran erinnere ich mich...) , aber er hat trotzdem nicht später angefangen zu sprechen, seine Worte waren einfach für Außenstehende nicht zu verstehen. Hat eure Tochter denn dann auch wenig oder gar nicht gesprochen? Liebe Grüße!
Mitglied inaktiv
Hallo!
Also Ende Dezember reicht völlig aus! Dein Kleiner spricht ja die laut U-Heft „geforderten“ 10 Worte, wozu ja auch Tiergeräusche usw. gehören. Dazu noch die Zweisprachigkeit. Im Prinzip hast du mit dem Termin schon alles gemacht, was zum jetzigen Zeitpunkt gemacht werden sollte. Mit zwei Jahren reden viele Kinder wenig, bei zwei sprachiger Erziehung kommt das häufig vor (gibt durch die Uni viele zweisprachig oder dreisprachig erzogene Kinder in meinem Freundes- und Bekanntenkreis). Wichtig ist eigentlich nur, dass man erstmal abklärt, ob das Hörvermögen in Ordnung ist.
Meine Tochter kam letzten August mit 18 Monaten in die Krippe, zu dem Zeitpunkt hat sie schon Zwei-Wort-Sätze gesprochen. Sie hat früh dem Laufen und mit Sprechen angefangen, bei meinen Mann und mir war es aber genauso. Im ersten Winter in der Krippe hatte sie dann Paukenergüsse, laut Kinderarzt muss sie die über einige Wochen gehabt haben. Gemerkt haben wir nicht wirklich etwas, weder dass sie sich an die Ohren gefasst hat noch irgendwelche anderen Hinweise auf Ohrenschmerzen oder ähnliches. Sie hatte immer mal wieder ne laufende Nase, was ja in dem Alter normal ist (bei weitem nicht so schnodderig, wie ich es von anderen Kindern kenne!) und zwischendurch auch gar keine laufende Nase. Uns ist nur aufgefallen, dass sie häufig, so mind. 1 mal pro Woche, ein oder zwei Tage erhöhte Temperatur (knapp 38 Grad, also wirklich nix wildes) hatte, aber bei sonst gutem Allgemeinbefinden. Zwei oder drei mal war sie auch stärker erkältet. Wir waren in der Zeit auch nicht extra beim Kinderarzt, weil sie eigentlich immer schnell wieder fit wurde, max. ab und zu mal ein Zäpfchen, wenn überhaupt nötig. Da ich eh zu Hause war, hab ich sie halt immer zu Hause behalten und sie war schnell wieder fit. Irgendwann brauchte mein Mann einen „Kind krank“-Schein, weil ich nicht in der Stadt war sondern bei meiner Mutter, die grade zu der Zeit auch Chemo hatte. Daher mussten mein Mann mit ihr zum Kinderarzt, der die starken Paukenergüsse auf beiden Seiten festgestellt hat. Typisch für Paukenergüsse ist wohl auch diese immer wieder kehrende erhöhte Temperatur. An ihrem Verhalten oder beim Sprechen haben wir nichts gemerkt. Es gab eh immer mal Phasen, in denen sie undeutlich gesprochen hat, dafür dann aber plötzlich viel mehr Wörter oder kompliziertere Sätze. Mit 25 Monaten hat sie zum Beispiel schon die ersten 4 Seiten vom „Grüffelo“ auswendig aufgesagt (ihr Lieblingsbuch), zwar etwas genuschelt aber dennoch verständlich, wenn man den Text kennt (trotz Paukenergüsse damals).
Also sie spricht für ihr Alter (jetzt 2 3/4) schon sehr viel, das solltest du definitiv nicht als Vergleich nehmen! Die meisten gleichaltrigen Kinder, vor allem Jungs, haben in dem Alter deutlich weniger gesprochen.
Die Spanne ist unglaublich weit, wie beim Laufen ja auch... manche mit 9 Monaten (das Kind einer Freundin, echt Wahnsinn!!) und manche mit 18 Monaten.
In eurem Fall würde ich einfach den Termin beim Pädaudologen abwarten und parallel mal schauen, ob ihr Infos zu diesem Heidelberger Elterntrainig bekommt. Freunde von uns haben das gemacht und zwar mit gutem Erfolg. Das zielt einfach darauf ab, dass Kinder zu Hause/im Alltag eben noch mehr zum Sprechen animiert werden. Ich denke, das schadet sicher nichts. Es gibt da aber auch noch andere Möglichkeiten zur gezielten Sprachförderung. Da geht es dann nicht darum, dass man zum Beispiel vorliest oder mit dem Kind spricht (das macht ihr ja sicher sowieso schon), sondern einfach WIE man dies tuen kann, damit das Kind noch mehr zum Sprechen animiert wird, auch Spielanregungen für die Sprache usw., die man dem Kind anbieten kann.
Claenelsa
Lieber Herr Dr. Busse, Vielen Dank für Ihre Antwort. Ich bin schon ein wenig beruhigter, wenn Sie sagen, dass die Schilddrüse damit nicht in Verbindung stehen kann. Liebe Blablubbub- In diesem Fall hast du also nicht annähernd das Problem, was ich mit meinem Sohn habe. Wir waren heute bei einer Probesitzung in der Logopädie- die Logopädin tippt tatsächlich auf ein Hörproblem, da Sohnemann eher auf Gesten als auf Ansprache reagiert. Ich wünsche mir mittlerweile sogar, dass ein Hörproblem diagnostiziert wird. Heidelberger Eltern Training wird bei uns in der Nähe leider nirgends angeboten. Ich habe mir schon überlegt, das Buch für Kursleiter dazu zu bestellen, aber ich bin ja eben nicht vom Fach und schätze, dass ich Anleitung durch jemanden mit Ahnung bräuchte. Jedenfalls nochmal danke!!!
Ähnliche Fragen
Hallo Herr Dr Busse, Ich habe die letzten 1-2 Monate täglich ca. 50mg Brom in Form von Kalium-, Ammonium- und Natriumbromatum eingenommen. Nun Frage ich mich wie sich dies auf eine eventuelle Schwangerschaft auswirken kann und ob ich das Präparat lieber vor einer Schwangerschaft absetzen sollte? Und wieviel Zeit zwischen Absetzen und Schwa ...
Hallo, ich habe eine sehr wichtige Frage, die ich aber niemanden stellen kann! Ich bin auf 800mg compensan ( Morphium) eingestellt, und schwanger, ich weiß das mein Baby einen Entzug erleiden muss, meine Frage, ist es schlimmer für das Baby im Bauch, wenn ich mir das compensan spritze i.v. anstatt schlucke? LG
Hallo, ich habe mal eine frage und gehe ich immer zum Bäcker meines vertrauens der hat immer 1/4 Fladenbrot da und die esse ich verdammt gerne nun bin ich aber schwanger und in der 6 woche darf ich das 1/4 Fladenbrot nich essen (wegen der Mayonnaise) danke schon mal im vorraus
Gutan Herr Dr. Busse, ich bin gerade schwanger und habe eine 2 jährige Tochter. Sie hat seit gestern rote Flecken auf den Wangen, die ich nicht zuordnen kann. Da ich erst in der 12. Schwangerschaftswoche bin, will ich das gleich morgen beim Kinderarzt abklären lassen. Das Thema lässt mich jetzt jedoch nicht so ganz los und im Internet weiß man ...
Hallo Herr Dr. Busse, mein Kind ist inzwischen schon 5 Jahre alt und ich mache mir sein Leben lang Gedanken. Es geht um die Anfangszeit der Schwangerschaft. Ich war damals jung und wusste noch nichts von der Schwangerschaft. Ich habe wirklich nie Alkohol getrunken aber ausgerechnet in der Anfangszeit der Schwangerschaft (wo alle wic ...
Hallo , ich bin jetzt 35ss . ich habe bereits ein kind 8 jahre und ich bin seid Anfang der Schwangerschaft im Beschäftigungsverbot . meine Tochter ist sehr anstrengend und musste gefüllt jeden tag mit ihr laut streiten kann das gefährlich für mein ungeborenes sein , hörschäden ?
Hallo Herr Dr. Busse, meine 8-jährige Tochter hat seit vielen Jahren Problemen mit Bauchschmerzen und Verdauuung. Ich habe mehrere Kinder und nur dieses hat diese Probleme. Als ich damals mit ihr schwanger war, hatte ich eine Magenschleimhautentzündung und die Hausärztin hat mir Alkana verschrieben, wovon ich vor jeder Mahlzeit einen Teelöffel ...
Ich bin in der 15. Woche schwanger und habe ständig mit Blutungen zu kämpfen. Es sind meist leichte Blutungen, einmal war jedoch eine stärkere dabei, die hellrot war. Die restlichen Blutungen sind bräunlich, und es kommen kleine Klumpen mit heraus. Bei jeder Blutung war ich im Krankenhaus oder beim Frauenarzt. Dem Kind geht es gut, das Herz schläg ...
Sehr geehrter Herr Dr. Brügel! Ich wende mich an Sie, weil ich aufgrund der Medikation während einer zurückliegenden Schwangerschaft Sorge um die Gesundheit meines Sohnes habe. Aufgrund diverser Umstände kam es dazu, dass ich in der natürlich entstandenen Schwangerschaft, die also einen Gelbkörper hatte, zunächst nach Eisprung zwei Wochen lang ...
Hallo liebes Expertenteam, ich bin aktuell in der 29. Woche schwanger und habe heute an einer Veranstaltung mit Neujahrsschießen (drei Salutschüsse mit einer Schwarzpulverpistole) teilgenommen. Dabei stand ich ca 10 m entfernt, das heißt in unmittelbarer Entfernung. Ärgerlicherweise habe ich in dem Moment nur daran gedacht, dass einmalige ...