Murzel
Hallo Dr. Busse, Ich habe auch eine Frage zum Gleithoden/Pendelhoden. Uns ist aufgefallen, dass bei meinem Sohn rechts oben im Hodensack (unterhalb der Leiste - ca. auf Höhe wo der Penis anfängt) ein "Beule" zu sehen war. Mein Sohn ist 22 Monate alt und man konnte es im Stehen erkennen. Der Hodensack unten sah "gut gefüllt" aus und deshalb dachten wir in erster Linie nicht, dass es der Hoden ist. Laut Recherche im Internet klang es für uns Laien fast nach Leistenbruch. Beim Kinderarzt war diese Beule dann nicht zu sehen, Hodensack war allerdings auch sehr zusammengezogen (es wär kühl im Raum und mein Sohn schrie bei der Untersuchung). Kinderarzt bestätigte Leistenbruch und schickte uns zum Kinderchirurgen. Dort hieß, dass es kein Leistenbruch ist, sondern die Beule ist der rechte Hoden, und es ist ein Gleithoden. Der untere Hodensackteil, wo die Hoden normalerweise hingehören, sieht deshalb so "voll" aus, weil der linke Hoden eine Hydrocele hat. Nun lese ich immer, dass der Hoden bei Gleithoden bis in den Bauchraum rutscht, dass kann ich leider nicht feststellen. Wenn man meinen Sohn in den Schneidersitz setzt, rutscht der Hoden auch nach unten, allerdings nie so weit runter wieder linke Hoden. Aber der Hoden ist IMMER im Hodensack in warmer Umgebung im Sitzen und im Stehen. Durch die Hydrocele, sieht es allerdings so aus, als ob da auch gar kein Platz mehr für den rechten Hoden wäre, um komplett neben den linken Hoden zu rutschen. Was halten Sie laut Beschreibung von der Diagnose Gleithoden, obwohl wir den Hoden fast immer im Hodensack sehen, im Stehen oder Sitzen, nur halt nicht GANZ unten, aber immerhin unterhalt des Penisansatzes. Uns wurde leider gar keine Alternative angeboten, hab erst im Internet über Hormontherapie oder Osteopathie gelesen, oder sogar über eine nicht behandlungsbedürftigen Pendelhoden und bin jetzt verunsichert, ob eine OP nicht überstürtzt ist. Ich halte eigentlich sehr von unserem KiA, aber finde es schon befremdlich, dass erst wir darauf aufmerksam machen mussten, dann falsch ein Leistenbruch diagnostiziert wurde, und dann ein Gleithoden gleich operiert werden soll, obwohl laut Ihren Beiträgen erst eine Hormontherapie als internationaler Standard gemacht wird. Deshalb fange ich jetzt an mir 2. Meinungen einzuholen, mit dem Ziel auf eine OP verzichten zu können, ohne meinem Sohn zu schaden. Entschudigen Sie, dass es so lang geworden ist und danke im Voraus für Ihre Antwort! MfG Murzel
Liebe M., das klingt für mich auch ein wenig ungewöhnlich, vor allem weil Sie berichten, dass der Hoden bei Wärme und Entspannung im Hodensäckchen liegt. Eine 2. Meinung z.B. in der Kinderchirurgie der nächsten Universitätskinderklinik wäre vielleicht sinnvoll. Alles Gute!
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