Betty Beggy
Guten Abend, ich habe eine Anfrage meine mittlerweile knapp 8 Jährige Tochter betreffend. Sie hatte kurz nach der Geburt aus ungeklärter Ursache eine Gehirnblutung ins Ventrikelsystem mit Folge Hydrocephalus zuerst Shuntversorgt , dann ohne Shunt (bis heute ohne Shunt und gesund ohne Folgen, Gott sei Dank). Da sie reif geboren war, war diese Art der Blutung eher ungewöhnlich, weswegen wir in der Gerinnungsambulanz vorstellig waren. Das Ergebnis war ein erhöhter Lp(a) Wert und ich glaube irgendein Wert mit Faktor S oder ähnliches? Fakt war , dass es keine weitere Konsequenz soweit hatte, kein sehr wahrscheinlichen Zusammenhang vermutet wurde, die Empfehlung war, es zunächst unter Zufallsbefund abzuhaken und im späteren Leben eventuell vorsichtig mit Rauchen / Pille etc zu sein. Ansonsten sei das eher erstmal nicht relevant und ein Zufallsbefund (wer sucht der findet). Eine derartige Blutung am Plexus sei zwar typisch bei Frühgeburten , allerdings ist auch das Adersystem bei Reifgeborenen kurz nach der Geburt noch anfälliger und auch da kann es wohl einfach Pech gewesen sein. So war das bis dato nicht mehr sehr relevante Ergebnis. Jetzt zur Anfrage: Wir sind in der Familie alle Corona geimpft, bald geboostert etc. Die Kinder wären demnächst sobald es möglich ist eigentlich auch geimpft worden mit Biontech. Auch wenn das ThromboseRisiko eher bei Astrazeneca diskutiert wird , habe ich auch schon in seltenen Fällen bei MRNA Impfstoffen von kurzzeitigen Veränderungen im Gerinnungssystem gelesen - bzw. auch bei Erkrankung an Corona im Allgemeinen, oder? Ich bin deswegen bei meiner Tochter sehr verunsichert. Eigentlich bei beiden (6 und 8), weil das ja auch was genetisches ist mit dem Lpa soweit ich weiss. Was würden Sie raten bei zufällig entdeckter erhöhter Gerinnungswerte, auch wenn es „nur“ das Lp(a) ist? Eher zur Impfung (wenn empfohlen natürlich, was ich jetzt natürlich voraussetze , dass das so kommt von der Stiko , zeitverzögert vielleicht, aber es kommt) , oder eher lieber natürliche Infektion? Da man in der Entscheidung alternativlos ist , sofern man einigermaßen normal lebt, was wir tun, hilft es ja nichts sie zu treffen. Vielen Dank für Ihre Mühe!
Liebe B., ich kenne keine Vorerkrankung aus dem Spektrum der angeborenen Gerinnungsstörungen, die gegen eine Impfung mit einem mRNA-IMpfstoff sprechen würden. Bin aber auch kein Gerinnungsexperte, sodass Sie zur Sicherheit den behandelnden Kollegen noch fragen sollten. Alles Gute!