Liebe Ärzte, ich wende mich mit einer elterlichen Sorge an euch und hoffe auf eure Erfahrungen aus der Praxis.   Mein Sohn ist 15 Monate alt, wiegt aktuell 8,8 kg und hat seit jeher ein sehr schwieriges Essverhalten. Er zeigt aktive Essverweigerung (weint, dreht den Kopf weg), nimmt nur kleine Mengen zu sich und die Gewichtszunahme ist insgesamt gering, aber kontinuierlich. Entwicklung motorisch und sozial bislang unauffällig.   Im aktuellen Labor zeigte sich ein deutlicher Eisenmangel mit Anämie:   Hämoglobin 10,4 g/dl MCV 66,7 fl, MCH 21,4 pg (mikrozytär, hypochrom) Ferritin 9,4 ng/ml (Eisenspeicher praktisch leer) RDW erhöht CRP < 0,1 mg/dl (keine Entzündung)     Die Befunde passen zu einer Eisenmangelanämie, die vermutlich schon länger besteht.   Was mich als Mutter sehr belastet, ist weniger die Therapie an sich, sondern die Angst vor möglichen Folgen, insbesondere im Hinblick auf:   - frühere Hirnentwicklung - zukünftige Entwicklung (kognitiv / sprachlich) Wachstum - ob das Essverhalten Folge oder Ursache des Eisenmangels ist   Meine Fragen an euch Wie häufig seht ihr in eurer Praxis Kleinkinder mit vergleichbarem Eisenmangel? Wie entwickeln sich diese Kinder nach eurer Erfahrung, wenn der Mangel erkannt und behandelt wird? Seht ihr langfristige Entwicklungsfolgen, wenn der Eisenmangel im Kleinkindalter bestand, oder holen die meisten Kinder gut auf? Habt ihr den Eindruck, dass Appetit- und Essprobleme sich nach Normalisierung des Eisenstatus bessern? Was würdet ihr Eltern in dieser Situation beruhigend, aber ehrlich mitgeben?   Ich merke, wie groß meine Sorge ist, und hoffe auf eine realistische Einschätzung von Kolleg:innen, die solche Verläufe häufig begleiten.   Vielen Dank fürs Lesen und für eure Rückmeldungen.