Liebe Dr. Althoff,
ich durfte schon einige Ihrer Beikostratschläge lesen. Wir geben unserem Kind seit der 17. Lebenswoche Brei und haben recht zügig zusätzlich Fleisch gegeben. Mittlerweile gibts abends Milchbrei. Ein ganzes Glas hat er nie gegessen. Nun ist er 8 Monate alt, ist phasenweise nicht mehr als drei vier Löffelchen und verweigert dann den Fleischbrei. Ansonsten wird er gestillt. Er ist momentan viel in Bewegung, was ihm viel Freude bereitet und rutscht rückwärts und übt sämtliche Bewegungen. Er zahnt seit längerem. Es ist noch nichts sichtbar, macht ihn aber sehr unruhig. Bisher war ich mit den neuen Bewegungen und dem Zahnen auch gelassen, wenn er wenig gegessen hat. Nachdem er an einem Tag nasse Windeln hatte, recht untypisch, hat mich das Essen dann doch beschäftigt. Seit ein paar Tagen biete ich häufig die Brust an. Auch Brei gibt's nicht mehr nur mehr mittags, sondern vormittags und mittags Fleisch oder Fisch und abends Milch. Außer er hat gar keinen Brei zuvor gegessen. Nun bin ich auf Eisenmangel erneut gestoßen. Der laut einer Studie vor allem Stillkinder betrifft und auf die Gehirnentwicklungen Auswirkungen haben soll. Merkt man so einen Eisenmangel? Leider mag mein Kind genau Rindfleisch am wenigsten und isst ja insgesamt wenig. An manchen Tagen bevorzugt er vor allem die Brust, wie gesagt, vielleicht auch wegen des Zahnens. Liebe Dr. Althoff, was können Sie mir raten. Muss ich mir wegen des Eisens Gedanken machen? Ich will, dass ihm das Essen Spaß macht.
Herzliche Grüße,
Zuckerwatte22
von
Zuckerwatte22
am 21.03.2024, 13:46
Antwort auf:
Eisenmangel
Hallo Zuckerwatte,
dass Kinder Phasen durchlaufen, ist ja gemeinhin bekannt und normal. Diese können auch das Essen betreffen. Super, dass Sie frühzeitig mit der Beikost gestartet haben und auch dran bleiben! Natürlich soll es Ihrem Sohn Spaß machen und nichts erzwungen werden. Dass Sie sich um das Thema Eisen Gedanken machen, finde ich prinzipiell insofern gut, als dass man das auf dem Schirm haben sollte. So früh, wie Sie mit der Beikost begonnen haben und er ja auch etwas davon isst, würde ich mir aber eigentlich keine Sorgen machen. Meist betrifft das Kinder, die weit über 6 Monate ausschließlich gestillt werden. Ausnahmen gibt es natürlich immer. Die Kinder in dem Alter fallen meist nicht auf, allerdings würde bei den U-Untersuchugen vermehrte Blässe, blasse Schleimhäute etc. auffallen. Da Ihr Kind aber auch sehr fit und aktiv klingt, würde ich mir in Summe wie gesagt keine Sorgen machen. Eisen ist auch nicht nur im Rindfleisch enthalten, sondern auch in anderen Fleischsorten, wenn auch im roten Fleisch mehr als im hellen. Zudem ist Eisen natürlich auch in Getreide, in verschiedenen Gemüse-Sorten und auch in Hülsenfrüchten enthalten. Versuchen Sie es daher doch vielleicht auch mal z.B. mit Linsen. Es gibt inzwischen auch einige vegetarische, aber protein- und eisenreiche Gläschen zu kaufen. Vielleicht schmecken ihm diese ja. Sollte es tatsächlich hauptsächlich am Mittagessen hapern und der Rest gut klappen, mischen Sie doch mal etwas Obst mit ins Mittagessen. Viele Kinder entdecken nach einer Weile, dass Obst und Milchbrei doch viel besser schmecken, als das Mittagessen. War bei meiner Tochter leider auch so ;-) Ich habe dann eine Weile etwas Obst mit untergemischt, dann hat's wieder gut geklappt und das Obst dann nach und nach wieder reduziert. Zudem gibt es auch Kinder, die frühzeitig lieber selber essen wollen und auch Familienkost mitessen wollen. Ich habe meine Tochter daher oft mit mantschen lassen, ihr weichgekochte Nudeln oder weichgekochtes Gemüse oder auch ein Stück weiches Brot in die Hand gegeben. Wenn sie teils selber essen durfte, hat sie sich dazu meist bereitwilliger füttern lassen.
Also: bleiben Sie dran, erzwingen Sie nichts, lassen Sie ihn Spaß haben, auch wenn er danach komplett umgezogen werden muss ;-) und lassen Sie die Brust vor der Mahlzeit für eine ausreichend lange Zeit (sicherlich mindestens 2 Stunden, besser 3) weg, schließlich muss er auch Hunger haben!
Viel Spaß und viele Grüße!
von
Miriam Althoff
am 21.03.2024
Antwort auf:
Eisenmangel
Ach ja, das hatte ich jetzt vergessen zu erwähnen. Zum Fleischbrei gibt's immer Obstbreilöffelchen als Nachspeise zur Eisenaufnahme wegen des VItamin C. Obst liebt er auch. Momentan nimmt er auch nicht zu. Laut Kinderarzt wegen der Bewegung nicht bedenklich.
von
Zuckerwatte22
am 21.03.2024, 13:53
Antwort auf:
Eisenmangel
Hallo Zuckerwatte,
dass Kinder Phasen durchlaufen, ist ja gemeinhin bekannt und normal. Diese können auch das Essen betreffen. Super, dass Sie frühzeitig mit der Beikost gestartet haben und auch dran bleiben! Natürlich soll es Ihrem Sohn Spaß machen und nichts erzwungen werden. Dass Sie sich um das Thema Eisen Gedanken machen, finde ich prinzipiell insofern gut, als dass man das auf dem Schirm haben sollte. So früh, wie Sie mit der Beikost begonnen haben und er ja auch etwas davon isst, würde ich mir aber eigentlich keine Sorgen machen. Meist betrifft das Kinder, die weit über 6 Monate ausschließlich gestillt werden. Ausnahmen gibt es natürlich immer. Die Kinder in dem Alter fallen meist nicht auf, allerdings würde bei den U-Untersuchugen vermehrte Blässe, blasse Schleimhäute etc. auffallen. Da Ihr Kind aber auch sehr fit und aktiv klingt, würde ich mir in Summe wie gesagt keine Sorgen machen. Eisen ist auch nicht nur im Rindfleisch enthalten, sondern auch in anderen Fleischsorten, wenn auch im roten Fleisch mehr als im hellen. Zudem ist Eisen natürlich auch in Getreide, in verschiedenen Gemüse-Sorten und auch in Hülsenfrüchten enthalten. Versuchen Sie es daher doch vielleicht auch mal z.B. mit Linsen. Es gibt inzwischen auch einige vegetarische, aber protein- und eisenreiche Gläschen zu kaufen. Vielleicht schmecken ihm diese ja. Sollte es tatsächlich hauptsächlich am Mittagessen hapern und der Rest gut klappen, mischen Sie doch mal etwas Obst mit ins Mittagessen. Viele Kinder entdecken nach einer Weile, dass Obst und Milchbrei doch viel besser schmecken, als das Mittagessen. War bei meiner Tochter leider auch so ;-) Ich habe dann eine Weile etwas Obst mit untergemischt, dann hat's wieder gut geklappt und das Obst dann nach und nach wieder reduziert. Zudem gibt es auch Kinder, die frühzeitig lieber selber essen wollen und auch Familienkost mitessen wollen. Ich habe meine Tochter daher oft mit mantschen lassen, ihr weichgekochte Nudeln oder weichgekochtes Gemüse oder auch ein Stück weiches Brot in die Hand gegeben. Wenn sie teils selber essen durfte, hat sie sich dazu meist bereitwilliger füttern lassen.
Also: bleiben Sie dran, erzwingen Sie nichts, lassen Sie ihn Spaß haben, auch wenn er danach komplett umgezogen werden muss ;-) und lassen Sie die Brust vor der Mahlzeit für eine ausreichend lange Zeit (sicherlich mindestens 2 Stunden, besser 3) weg, schließlich muss er auch Hunger haben!
Viel Spaß und viele Grüße!
von
Miriam Althoff
am 21.03.2024