Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Einstellung gegenüber Sturzprävention in der Krippe

Dr. med. Andreas Busse

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Frage: Einstellung gegenüber Sturzprävention in der Krippe

Sally0815

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Guten Tag, Mein Kind 16 Monate geht in die Krippe . Aufgrund einer Situation vor kurzem kam nun das Thema “Sturzprävention” auf. Mir wurde erklärt, dass die Kinder in dem Alter schon auch bewusst manchmal im Innenraum sich frei bewegen unter anderem auf einer Art Spielturm mit Treppen darin / 2 Stockwerken. Hoch kommt man da nur über eine Art Rutsche und die nächste Ebene vom Boden aus ist mit Sicherheit etwas um 1 Meter hoch . An sich ne coole Sache für kleine Kinder und ist wohl alles U3 geprüft . Außerdem wurde mir gesagt, dass ich nicht davon ausgehen kann, dass die Kinder immer unter Aufsicht da rum klettern, das sei auch nicht beabsichtigt , und es schon ab und zu vorkam , dass Kinder mal aus dieser Höhe gefallen sind . Es sei aber nie was wirklich schlimmes passiert, also soll ich mir doch keine Sorgen machen und bei der Eingewöhnung ist mir auch öfter aufgefallen , dass Kinder im selben Alter da rumturnen ohne , dass sich einmal umgedreht wird , um nach dem Kind zu gucken. Ich bin ja auch dafür , dass mein Kind viel ausprobiert und wenn er irgendwo hochklettern will oder Treppen hoch will, darf er das auch. Aber ich bin dann halt entweder direkt dabei oder hab es je nach Situation zumindest im Blick. Da wird einem ständig gesagt vom Wickeltisch fallen , ist nicht so optimal / kann schon gefährlich sein und dann soll man da jetzt nen Auge zudrücken? Ich bin jetzt etwas verunsichert , ob man das dann wirklich so auf die leichte Schulter nehmen kann/ darf und würde gern Ihre Meinung hören . LG PS , weil hier sonst evtl Kommentare dazu kommen: mir ist klar , dass man nicht hinter jedem Kind laufen kann und jedem auf jedem Schritt zu folgen ist definitiv auch nicht das , was ich erwarte .


Dr. med. Andreas Busse

Dr. med. Andreas Busse

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Liebe S., Sie haben sich dafür entschieden, dass Ihr Kind zeitweise in einer KITA betreut werden soll, die Sie sich ja sicher ausgesucht haben. Dann sollten Sie bitte einfach den Erzieherinnen dort vertrauen, dass sie alles tun, damit es den Kindern gut geht und dass die Sicherheit dem normalen Standard entspricht. KITA heisst auch für die Eltern ein wenig loslassen und für die Kinder anderen Umgang und andere "Welten" kennen zu lernen. Was allen gut tut. Nehmen Sie einfach das Leben auch mit Kind ein wenig gelassener und genießen die Zeit, die Sie für sic haben, wenn Sie Ihre Tochter gut aufgehoben wissen. Alles Gute!


Würmli01

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Auf 12 Krippenkinder kommen im Durchschnitt 2 Erzieher, von denen eine auch mal draussen sein wird, um ein Kind zu wickeln. Das heißt, dass 1 Erzieherin auf 11 Kinder aufpasst. Und die kann ihre Augen/ Arme nicht überall haben. Sie werden so gut wie möglich auf die Kinder aufpassen, können aber nicht dauernd jedem Kind beim rauf und runterklettern der 2. Ebene behilflich sein. Die Möbel in Kinderkrippen sind so konzipiert, dass relativ wenig passieren kann und meistens sind die Kinder nach ein paar Hilfestellungen am Anfang dann so sicher, dass sie dies alleine und sicher bewältigen können. Vom Wickeltisch fallen ist da sicher eine ganz andere Hausnummer.


Melissa91

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Ohje, da würde ich mir auch extrem Sorgen machen und ich finde das auch nicht übermäßig besorgt, sondern es stellt eine offensichtliche Gefahrenquelle dar. Es macht einen großen Unterschied ob die Krippe ein privater oder städtischen Träger hat. Bei privaten habe ich schon so einiges gesehen und gehört, unter anderem auch eine Krippe, die geschlossen wurde von örtlichen Jugendamt. Bei den städtischen Kitas müsste es einen TÜV geben, der für alle Spielgeräte, Bauweise etc. Pp. Sein okay gibt. Ich würde mich also dahingehend informieren.


ml1820

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Ich dachte, dein Kind ist über die Treppe gestürzt, hast du das jetzt schon geklärt?


E.M.M.A

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Aus gutem Grund ist der Personalschlüssel für U3 Kinder anders geregelt und es dürfen keine 11 Kinder auf eine Erzieherin kommen: Ich finde eine solche Aussage zur Aufsichtspflicht arg bedenklich. Natürlich experimentieren die kleinen und testen sich aus, aber das muss unter Aufsicht in einer sicheren Umgebung passieren. Wozu sind die Erzieher denn sonst da? Klar ist, dass nicht alles verhindert werden kann, aber ganz wilde Aktionen sollten vereitelt werden, was man ja nur einschätzen kann wenn man auch hin sieht.


Sally0815

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@ml28: Daher “aufgrund einer Situation vor kurzem” kam das Thema auf … mir wurde eben das dazu gesagt was oben steht auch zu der Situation mit der Treppe .


Moosweibchen

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Wenn das die dortige Herangehensweise ist, und das auch so verteidigt wird, würde ich mein Kind dort nicht mehr abgeben. Wenn diese 1m Höhe nicht so abgesicjert ist, dass die Kinder nicht herunter fallen können, ist das ein hohes Risiko, vor allem, wenn keine matte darunter liegt!!. Die sicherheitsrichtlinien besagen: ab 30cm mit fallschutzmatte, ab einem Meter mit dicker matte und bei kleinkindern mit Aufsicht. Vor allem, wenn die erzieher von sich aus sagen, dass sie beaufsichtiges beklettern gar nicht beabsichtigen, halte ich das für fahrlässig. Wenn ein 13 Monate altes Kleinkind von einer 30cm Treppe stürzt (und auch wenn es schon sicher alleine hochklettern kann, passiert es schnell, dass ein anderes Kind etwas stürmisch ist und die Balance stört) kann es bereits zu heftigen Beulen kommen, wenn es blöd läuft sogar schlimmeres. Das finde ich absolut nicht in Ordnung, das jederzeit offen zugänglich zu halten, und das sage ixh als sehr entspannte krippenpädagogin.


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