Ulni
Lieber Herr Dr. Busse! Unser Sohn (fast 1 Jahr) schläft zur Zeit am besten ein, wenn man sich neben ihn in seinem Kinderzimmer neben sein Bettchen legt (ich liege dann auf einer Matratze auf dem Boden)- so, als ob man dann auch einschläft. Muß man dann Bedenken haben, daß sein (Ur-)Vertrauen beeinträchtigt werden kann, wenn man dann ja immer weg ist, wenn er aufwacht? (Ich mache mir nur aus dem Grund Gedanken, da einige Leute ja auch meinen, daß ein Baby z.B. nicht auf dem Arm einschlafen soll und dann schlafend ins Bett gelegt werden soll, da es dann verwirrt sein kann...??). Ihm tut dieses Ritual aber scheinbar gut... Herzlichen Dank im Voraus für Ihre Meinung! U.
Liebe U., ich glaube nur, dass es dem Erwachsenen nicht gut tut, wenn er oder sie sich so vereinnahmen lässt und meint, sein Kind könnte sonst nicht einschlafen. Wichtig ist ein festes Zubettgehritual und notfalls können Sie so lange an seinem Bett sitzen bleiben bis er zur Ruhe findet, mehr ist aber sicher nicht sinnvoll. Alles Gute!
Kuscheling
eigentlich war deine Frage ja, ob dem Kind die Einschlafbegleitung schaden könnte. Herr Busse hat vor einiger Zeit mal jemanden folgenden Rat gegeben: "Jede Lösung, die sowohl für ihren Sohn als auch für sie zu einem guten und ruhigen Schlaf beiträgt, ist sinnvoll. Im Prinzip kann das nur jede Familie für sich entscheiden." Ich denke, diese Antwort wäre auch für dich hilfreicher gewesen. Einschlafbegleitung schädigt das Urvertrauen nicht. Eher im Gegenteil. Für viele Kinder ist auch mehr als ein festes Zubettgehritual und ein Sitzenbleiben neben dem Bett überaus sinnvoll. Schließlich sind nicht alle Kinder gleich. Wenn es für euch gut passt, dann mach einfach so weiter, wie es für euch funktioniert. Lass dich ruhig "vereinnahmen", gib deinem Kind, was es braucht und später was es mag. Mit Liebe in den Schlaf begleitet zu werden, schadet nie. LG PS: Falls du mal wieder eine Frage hast zum Thema Schlaf oder Urvertrauen empfehle ich das Forum von Dr. Posth. Der ist Experte zu diesen Themen. Schau mal hier: http://www.rund-ums-baby.de/entwicklung/Alleine-Einschlafen_41244.htm
Ulni
Hallo Kuscheling! Danke für den Beitrag und den hilfreichen Link. Ich fühle mich auch gar nicht vereinnahmt... aber das kann man in so kurzen Mails auch nicht alles vermitteln. Auf Dr. Posth bezogen war ich etwas enttäuscht- auch wenn alle so begeistert sind; er hatte auf eine Frage bzgl. einer nächtlichen Munterkeit geschrieben, daß es klar sei, daß ein Baby nachts Angst hat, wenn es nicht mehr im Elternschlafzimmer schläft- und nur das als Antwort gesehen, was ich sehr eng fand... Und nun sind zwei Zähne mehr da und die nächtliche Munterkeit ist vorbei ;-) Aber nochmal auf die Einschlafbegleitung bezogen meinst Du (oder auch Herr Dr. Posth), daß es also nicht schadet, wenn das Baby dann anschließend alleine aufwacht? Und der vorherige Zustand dann ja in dem Sinne anders ist? Danke und freundliche Grüße! U.
Kuscheling
Dr. Posth hat manchmal vielleicht auch berufliche Scheuklappen auf. Aber seine Ratschläge sind in der Regel im Sinne des Kindes, deshalb lese ich gern in seinem Forum. Manche Kinder schlafen im Hellen ein und wachen im Dunkeln auf. Manche Kinder schlafen im Tragetuch ein und wachen im Bettchen auf. Manche Kinder schlafen im Zug im Kinderwagen und wachen vor der Haustür wieder auf. Manche Kinder schlafen in Begleitung eines Elternteils ein und beim Aufwachen liegen beide Eltern mit im Bett. Dein Kind schläft mit Einschlafbegleitung und wacht allein auf. Ich habe keine Idee, warum das schaden sollte. Ein Kind, dass sich sicher ist, dass auf seine Signale reagiert wird, wird zeigen, wenn es sich mit der Aufwachsituation unwohl fühlt. Schaden wird vermutlich erst dann entstehen, wenn er beim Aufwachen nach dir ruft und du nicht darauf reagierst. (Ich vermute aber stark, dass du hingehst, wenn er nachts weint.) Frag mal deinen Bauch, wie sich die Einschlafbegleitung anfühlt. Der sagt dir das Richtige! LG
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