Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Burnout

Rund ums Baby Adventskalender 2025
Frage: Burnout

VerweifelteMama507

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Hallo Dr Busse und an alle anderen Mamas. Ich bin eine junge Mama ich bin 21 Jahre alt. Ich habe eine Frage ich bin total überfordert leider mein Freund hat mich kurz nach der Geburt verlassen. Ich habe seitdem Depressionen , meine Mutter kümmert sich um meinen 6 Monaten alten Sohn seit dem. Ich schaffe es nicht mal aus dem Bett raus es tut mir weh und ich versuche jeden tag das beste für meinen kleinen aber ich schaffe es einfach nicht. Jetzt habe ich es geschafft einen Therapie zu beginnen, naja der Arzt meinte ich müsste definitiv Stationär behandelt werden. Jedoch habe ich totale Angst das sie mir mein Baby wegnehmen wenn ich dort hin gehe. Meinem Sohn geht es super ihm fehlt es an nichts. Meine Mutter ist rund um die Uhr bei ihm seit der Geburt sie hat ihren Job sogar aufgegeben. Nur weiß ich das der Aufenthalt auch bis zu 3 Monaten dauern kann. Aber er braucht ja auch eine Mama die ich gut tut ich fühle nicht gut, und denke ich bin eine ziemlich schlechte Mutter ich versage in meiner Rolle als Mutter total. Ich stehe unter ziemlichen druck und finde keinen Ausweg. Deswegen wende ich mich hier hin um einen Ärztlichen Rat zu bekommen über - Wenn ich jetzt einen längeren Klinik Aufenthalt haben werden wird smein kleiner da sie weiter weg ist und sie mich nur einmal in 2 Wochen sehen könnten wenn ich zurück komme mich als Fremde Person sehen, besteht die möglichkeit dann noch meine Mutterrolle gegenüber ihm aufzubauen und er das auch akzeptiert obwohl er an meine Mutter gewöhnt ist? - An die Mamis habt ihr eventuell Erfahrung damit oder könnt mir tipps geben? Ganz viele LG.


Dr. med. Andreas Busse

Dr. med. Andreas Busse

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Liebe V., ich kann Ihnen nur gratulieren zu dem schweren Entschluss, Ihr Schicksal in die Hand zu nehmen und aktiv etwas gegen Ihre Krankheit zu tun. Sie dürfen sicher sein, dass das zu Ihrem und vor allem auch zum Wohl Ihres Kindes ist. Das ja bei Ihrer Mutter offensichtlich in besten Händen ist und selbstverständlich auch Sie nach dem Klinikaufenthalt wieder als dann hoffentlich fröhliche Mutter akzeptieren wird. Alles Gute!


Mami2607xy

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Also zuerst einmal finde ich es sehr schön und mutig von dir, deine Probleme ernsthaft in die Hand zu nehmen und zu bekämpfen, weil du einsieht, dass du dem Kleinen sonst keine "gute" Mutter bist. Du brauchst dich dafür nicht schlecht zu fühlen. Es gibt so viele, die sich dem Schicksal so hingeben und nichts gegen ihre Situation unternehmen. Gerade Depressionen sind doch nach Schwangerschaften normal und manche müssen auch behandelt werden, wie es bei dir der Fall ist. Ich glaube, dass du das schaffst. Du hast ja einen großen Anreiz und tust es nicht nur für dich. Du hast die Unterstützung deiner Mutter und das ist auch sehr wichtig. Du bist keine schlechte Mutter, weil du zur Zeit nicht in der Lage bist, dich allein zu kümmern. Ich stehe auch ohne Mann da, wie du, und ich muss sagen, dass gerade die ersten drei vier Wochen schon hart waren für mich, obwohl ich ein wenig Unterstützung von meiner Mutter hatte. Das ist aber völlig normal. Wenn man dann aber wirklich an Depressionen leidet, die länger anhalten, hilft man weder dem Baby noch sich selbst, wenn man das ignoriert. Der Weg, den du einschlägst, ist genau der richtige. Ich kann mir ehrlich gesagt auch nicht vorstellen, dass dein Kleiner dich als fremde Person sieht. Er ist noch so klein. Ich kenne zwei Menschen, die im Alter von 6 Monaten adoptiert wurden. Das ist vielleicht kein gutes Beispiel, aber das einzige, was mir einfällt. Keiner der beiden hatte je das Gefühl, woanders gewesen zu sein. Und irgendwo müssen sie ja die ersten Monate verbracht haben. Dein Kleiner wird deinen Geruch mit Sicherheit wiedererkennen und nicht als fremd einstufen, zumal er dich ja besuchen kommt Ich bin mir sicher, dass du das ganze schaffst und eine ganz tolle Mama wirst, die viel Spaß mit ihrem Kind hat, wenn das ganze vorbei ist!


Elchkäfer

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Liebe VerzweifelteMama, du bist keine schlechte Mutter. Du gestehst dir ein, überfordert zu sein und tust alles, dass dein Kleiner gute Fürsorge bekommt. In deiner Situation würde es sehr, sehr vielen Müttern ähnlich gehen. Es klingt so, als stände die Klinik schon fest, wo du aufgenommen werden sollst? Ist es eine Klinik für Psychiatrie oder Psychosomatik? Und darf ich fragen ob du beim Hausarzt oder Psychiater oder Psychotherapeut warst? Natürlich ist es manchmal so, dass alles ganz schnell gehen muss. Das muss der Behandler vor Ort entscheiden. Grundsätzlich gibt es aber auch Kliniken, wo Mütter und Kinder gemeinsam aufgenommen werden können. Adressen kannst du auf den Internetseiten von "Marcé Gesellschaft" oder "Licht und Schatten" bekommen. Diese Adressen kann auch deine Mutter anfragen. Gerade letztere haben dann auch viele gute weitere Angebote. Trau dich!


Tigerblume

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Dein Sohn braucht vor allen Dingen eine Mutter der es gut geht! Es ist ein richtiger und mutiger Schritt, Dich für eine stationäre Behandlung zu entscheiden. Niemand wird Dir unter den von Dir geschilderten Umständen Dein Baby "wegnehmen" (ich kann Dir das versichern, ich arbeite seit langen Jahren in einer psychotherapeutischen/psychiatrischen Klinik und begleite dort täglich Menschen die in solchen Situationen sind wie Du es gerade bist). Es ist normal dass Du unter Druck stehst. Du bist mit einer schwierigen Lebenssituation konfrontiert und bist gesundheitlich stark belastet. Dein Versagen als Mutter kann ich aus Deinen Zeilen nicht erkennen. Dein Sohn scheint bestens versorgt. Du bist und bleibst dennoch seine Mama. Mach Dir darüber keine Sorgen! Alles Gute!


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