chris110919
Hallo Herr Dr. Busse, ich bin mir sehr unsicher, wie wir uns verhalten sollen ggü unseres kleines Sohnes (3 Jahre und 3 Monate). Er war schon immer ggü anderen Menschen eher ruhig, aber taute dann eigentlich nach etwas Zeit auf. Die KiTa Eingewöhnung letzten September klappte eigentlich ganz gut. Er ging gerne hin und fand einen Freund. Zuhause ist er oft extrem lau und wild. Letzten Sommer sind wir umgezogen und er hat ein kleines Geschwisterchen bekommen (welches er abgöttisch liebt). In der KiTa hat er wohl noch nie mit vielen Kindern gesprochen aber seit kurzem eskaliert alles vollkommen. Wir waren für 4 Woche auf reisen. Danach startete KiTa wieder recht normal. Schleichend kam es, dass es mal nicht hin wollte oder berichtet wurde, dass er sehr zurückhaltend war. Aber circa 2 Wochen vor Weihnachten spitze es sich zu. Er redet nur noch mit einem einzigen Kind und klammert sich an eine Erzieherin, die ihn sogar mit in ihre (wohlverdiente) Pause nehmen muss. In dieser Zeit waren viele Erzieherinnen und auch sein Freund viel krank, sodass er dann eigentlich schweigend den Tag verbrachte. In bzw. nach den Weihnachtsferien entwickelte es sich nun so, dass er von sich aus sagt: - ich möchte nicht rausgehen, da sind andere Leute - ich mag andere Leute nicht - er versteinert, wenn jemand vorbei geht oder Hallo sagt - er will nicht mehr in die Kita - klammert an mir als Mutter wie noch nie zuvor, selbst der Papa darf nichts - Wutanfälle wie noch nie da gewesen - er sagt er will nicht, dass in der Kita andere Kinder sind (nur der eine Junge ist ok) - selbst bekannten Leuten begegnet er plötzlich extrem zurückhalten und sagt nur wenige, leise Worte (kaum sind sie weg, schreit er rum und wird zum Boss) - er klagt täglich über Bauchschmerzen oder andere Schmerzen - er will nicht mehr raus (er war sonst NUR draußen mit Papa im Wald oder mit Oma Roller fahren...) Zuvor hatte die Kinderärztin die Vermutung selektiver Mutismus in den Raum gestellt. Wir sollten beobachten und uns bei Verschlechterung melden. Sie meinte vielleicht gibt es sich wieder, wenn mehr Kontinuität rein kommt. Könnte es sich vielleicht viel mehr um eine Art Sozialphobie handeln? Wir fragen uns so sehr woher seine Ängste kommen könnten. Ich habe schon Bauchschmerzen ihn morgens hinzubringen. Irgendwas scheint ihn völlig zu lähmen. Sie sagte wir sollen erstmal abwarten, aber es wird gefühlt von Tag zu Tag schlimmer. Ich möchte natürlich keine Zeit verliere ihm zu helfen. Die anderen Kita-Kinder gucken ihn schon doof an und ich befürchte, dass sich auch der Freund irgendwann von ihm abwendet, wenn er immer so ein Theater macht :( Würden Sie sofort handeln? Viele Grüße und herzlichen Dank!
Liebe C., Abwarten halte ich auch nicht für eine gute Idee. Ihr Sohn und Sie sollten rasch Hilfe bekommen und ich kann Ihnen nur empfehlen, sich erneut an Ihren Kinderarzt zu wenden, der am besten weiß, wo Sie vor Ort kompetente Hilfe finden bei einem Kinderpsychiater, Kinderpsychologen, einer Frühfördereinrichtung,.........? Alles Gute!