Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Angst vor dem Ersticken und verschlucken

Dr. med. Andreas Busse

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Kinderarzt
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Frage: Angst vor dem Ersticken und verschlucken

oma 55

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Hallo Dr.Busse Ich schreibe Sie an weil die Verzweiflung und Angst kaum mehr auszuhalten sind. Mein Enkel hat sich an einem Stück Wassermelone verschluckt,da war er 11 Monate. Das war so heftig das er blau angelaufen war und sogar der Bademeister (das ist in einem Hallenbad passiert)ratlos da stand. Mein Mann hat ihn dann an den Beinen gepackt und nach dem 2. Mal kamm dieses Stück Wassermelone raus. Die Panik,Angst (und alle möglichen negativen Gefühle) kann ich nicht beschreiben. Das war vor 18 Monaten(er ist mittlerweile 2,5 Jahre). Meine Tochter,mein Schwiegersohn und ich trauen uns immer noch nicht ihm Essen in die Hand zu geben.Immer noch zerkleinern wir alles was er isst in ganz kleine stücke die er dann mit Löffel oder mit der Hand isst(eine Gabel zu benutzen weigert er sich).Wenn er sich auch daran mal verschluckt,würgt er nicht ( wie es Kinder sonst tun)er erstarrt einfach(ich nehme an aus Angst,ich denke er selbst merkt das etwas nicht stimmt,spätestens wenn er andere Kinder essen sieht). Bald kommt er in den Kindegarten und der Druck das wir unsere Angst überwinden ist nicht mehr auszuhalten.Meine Tochter sagt das sie manchmal Nachts wach wird und sich fragt was sie tun kann um diese Angst zu überwinden.Zum Psychologen will sie nicht(mein Schwiegersohn und ich auch nicht). Ich selber habe mich auch in diese Angst so reingebohrt, das ich meiner Tochter keine Hilfe bin. Wir sind mehr verzweifelt als das wir es einander zugeben . Ich selber würde meiner Tochter so gerne helfen und auch meinem kleinen Enkel so das er auch wie alle anderen Kinder essen kann. Weil jede Mahlzeit die er bekommt ist bis ins kleinste kontrolliert und durchdacht ,wie es in keinem Fall normal ist. Bitte helfen Sie uns Gibt es irgend eine Stelle wohin wir uns wenden können(ausser Psychotherapie)? Gibt es irgend wenn der mit uns arbeiten könnte? Ich wäre Ihnen unsagbar dankbar wenn Sie mir helfen könnten um das ich meiner Tochter helfe. Vielen Dank Oma


Dr. med. Andreas Busse

Dr. med. Andreas Busse

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Liebe O., ständige Ängste haben aber keine fachliche Hilfe dagegen haben zu wollen, wie passt das zusammen? Wer anders als ein Psychiater oder/und Psychologe könnte Ihnen helfen? Außerdem sollten Sie bitte mit Ihrem Kinderarzt sprechen, ob es eventuell eine psychosomatisch orientierte Kinderklinik in Ihrer Nähe gibt, wo die Eltern gemeinsam mit dem Kind das entspannte Essen lernen können. Alles Gute!


KänguruMama

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Das ist furchtbar mitanzusehen wenn ein Kind sich so verschluckt. Ich würde aber versuchen meinem Kind Mut zu machen. Kinder saugen Verunsicherung auf wie ein Schwamm. Es ist so lange her und er hat sich ja anscheinend gut entwickelt, geht ihm sein Essen in die Hand und versucht mal durchzuatmen. Außerdem, ihr konntet helfen und wart nicht ohnmächtig in der Situation. Das sollte euch Mut machen. So etwas passiert leider mal. Haken dran. Therapie wäre eine gute Sache, wenn euch abschalten nicht gelingt...


Port

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Warum keine Psychotherapie? Bei Euch Erwachsenen läuft da etwas gnadenlos schief. Kinder müssen essen lernen, Ihr behindert das bei Deinem Enkel. Verschlucken ist normal, nur so kann ein Kind lernen.


SonjaF79

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LIebe Oma 55, ich möchte Dir und Euch Mut machen! Das, was Du beschreibst, und das, was Du gerne dagegen tun würdest - das ist doch ganz genau das, für was ein Psychologe oder Psychiater da ist. Es ist nicht schlimm, wenn man deren Hilfe annimmt. Mein Mann hat vor einem Jahr wegen einem Burnout eine Psychotherapie machen müssen, die ihm sehr geholfen hat und unser ganzes Leben positiv verwandelt hat. Als wir in unserem Freundes- und Bekanntenkreis erzählt haben, warum er krankgeschrieben ist und dass er in Therapie ist, da konnte JEDER - wirklich JEDER! - aus dem näheren Umfeld von einer Person berichten, die ebenfalls mal in Therapie war. Das ist viel verbreiteter, als man denkt - und wirklich nichts, für was man sich schämen müsste. Im Gegenteil: Ihr macht es für Euren Enkel und Eurer Familienleben. Ihr werdet aktiv, um ihm zu helfen. Daher: Bitte überwindet Euch und geht zum Hausarzt oder Kinderarzt, schildert Eure Situation und beginnt dann eine Therapie. Ihr werdet richtig stolz und erleichtert und wie erlöst sein, wenn Ihr Eure Ängste mit HIlfe einer Therapie in den Griff bekommen habt! UNd Euer Enkel kann endlich ein normales Essverhalten lernen! Ich wünsche Euch von Herzen alles Gute! Eure SonjaF


oma 55

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Leider wurde meine Aussage (das wir nicht zum Psychologen gehen wollen)komplett falsch verstanden. Auf keinen Fall denkt irgendwer das man sich deswegen schämen sollte. Im Gegenteil,denke ich,das es eine gute Sache ist. Warum ich das gesagt habe hat einen anderen Grund (den ich hier leider nicht diskutieren kann). Schade finde ich negative Kommentare ,da kommt man sich komplett blöd vor. Trotzdem bedanke ich mich für die Anteilnahme, positive wie negative.


SonjaF79

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Dann wndet Euch am besten an eine Familienberatungsstelle. Die gibt es ja bei verschiedenen Trägern, städtisch, Diakonie, Caritas, ... Da kann Euch bestimmt auch geholfen werden. Und falls Euch da ebenfalls zum Psychiater geraten wird, könnt ihr da auch gemeinsam besprechen, warum das für Euch nicht in Frage kommt. Und mir fällt noch etwas ein: Es wäre sicherlich gut, wenn Euer Sohn in einen Kindergarten mit gemeinsamem Mittagessen käme. Dann würde er vermutlich sehr schnell über das Beobachten der anderen Kinder merken, dass Essen etwas schönes und normales ist - und sein Essverhalten wird sich vermutlich bald ganz von alleine normalisieren. Vorausgesetzt, er merkt nicht, dass Ihr Erwachsenen Euch große Sorgen macht, wie es ihm mit dem Essen in der Kita geht... Ihr müsstet Euch dann ganz stark "zusammenreißen" und ihn nie besorgt fragen, ob es mit dem Mittagessen klappt oder ob er sich etwa verschluckt hat. Sondern das ganze Thema "Essen in der Kita" überhaupt nie ansprechen. Das wird Euch vermutlich sehr schwer fallen - wäre aber sehr, sehr wichtig! Eines ist meines Erachtens sicher: Euer Kleiner kann ganz normal essen, wie alle Kinder, und wird es im Kindergarten schaffen. Wenn Ihr ihm nicht "im Wege steht"! Alles Gute!


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