Sehr geehrter, Herr Hellmeyer,
Nach einer FG mit Ausschabung wurde in der Folgeschwangerschaft vor 2 Jahren mein erstes Kind bei 34+0 per geplantem Kaiserschnitt entbunden. Grund dafür war eine immer wieder blutende Plazenta Praevia totalis. Während des Kaiserschnittes habe ich sehr viel Blut verloren, meine Gebärmutter konnte aber durch den Einsatz von Celox Tamponade erhalten bleiben. Laut Geburtsbericht lag zudem eine Plazenta Increta vor. Die Plazenta konnte im Ganzen gelöst werden und alles ist gut und schnell verheilt. Nach allem, was ich über Plazenta increta weiß, bin ich anscheinend sehr glimpflich davon gekommen bzw. stellt sich mir die Frage, ob überhaupt tatsächlich eine vorlag. Ich bin aktuell wieder schwanger in der 33. SSW, bis auf leichte Blutungen in der Frühschwangerschaft verlief meine Schwangerschaft bislang völlig komplikationsfrei. Der Feinultraschall in der 22. Woche konnte keine Auffälligkeiten an der Plazenta / keinerlei Verwachsungen feststellen, zudem habe ich dieses mal eine Vorderwandplazenta. Ich würde sehr gerne spontan entbinden. Spricht nach Ihrer Einschätzung etwas dagegen / dürfte man trotz KS bei Übertragen einleiten? Sollten vorher bestimmte Untersuchungen gemacht werden?
Vielen Dank,
Tannenbaum
von
Tannenbaum
am 17.11.2020, 14:30
Antwort auf:
Spontangeburt nach Plazenta Praevia totalis / increta
Hallo Tannenbaum,
bei der Vorgeschichte nach Plazenta increta wäre ich tatsächlich vorsichtig bei einer Spontangeburt nach Sectio, weil hier doch im Notfall schlechter agiert werden kann. Bei der Sectio ist in dem Fall eine evtl. starke Blutung leichter zu behandeln. Hier würde ich leider ungern zur Sectio raten. LG und alles erdenklich Gute
von
Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer
am 17.11.2020
Antwort auf:
Spontangeburt nach Plazenta Praevia totalis / increta
Vielen Dank für die schnelle Antwort! Ich hatte allerdings auf eine andere gehofft :( Dürfte ich Ihnen noch ein paar Fragen stellen?
Wann würden Sie denn den Termin ansetzen? Ich wünsche mir sehr, mein Baby dieses mal direkt nach der Geburt bei mir haben zu dürfen. Kann man ohne Vorliegen aktuell bekannter Plazentaprobleme bis 39+0 warten, um Anpassungsstörungen zu vermeiden? Würde es bei erneuten Verwachsungen einen Unterschied machen, ob man früher oder später entbindet?
Vielen Dank,
Tannenbaum
von
Tannenbaum
am 17.11.2020, 19:56
Antwort auf:
Spontangeburt nach Plazenta Praevia totalis / increta
Hallo erneut,
prinzipiell, wenn keine starken Wehen auftreten, kann man auch bis 39+0 Schwangerschaftswochen warten. Wenn vorher geburtsrelevante Wehen auftreten, dann kann man den Kaiserschnitt vorziehen, aber bei Wehen sollten Sie direkt in die Klinik. Bei einem weiteren Kaiserschnitt würde man allerdings früher entbinden. LG
von
Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer
am 19.11.2020