Frage im Expertenforum Geburt per Kaiserschnitt an Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer:

Plazentaretention

Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Plazentaretention

Ann-Kristin

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Sehr geehrter Herr Hellmeyer, Vor einem Jahr gebar ich spontan bei 41+1 mein erstes Baby. Er war 4,5 kg und 54 cm lang und 39 cm Kopfumfang . Ehe sich der Muttermund öffnete, hatte ich ewig Wehen (über 24 h). Nach spontanem Platzen der Fruchtblase ging es dann zügiger mit Wehentropf. Kind stellte sich gut ein. Die Presswehen hatte ich eine Stunde, doch dann waren plötzlich auf die letzten Minuten kaum noch Wehen da, so dass kurz die Vakuumpumpe zum Einsatz kam (Kopf war schon sichtbar). Danach kam die Plazenta nicht und trotz i.v. Gabe und Reiben Fundus und Zug an Nabelschnur kam sie nicht und keine Wehen mehr. Ich verlor viel Blut und wurde in Narkose operiert. Im OP Bericht steht Uterusatonie II Grades und Plazentaretention, manuelle und instrumentelle Nachtastung. Versorgung Zervixriß und Vaginalriß Meine Frage: lag die Plazentaretention eher daran, dass ich so lange Wehen hatte und das große Kind, so dass sie sich bei der Atonie der erschöpften Muskulatur nicht löste, oder war da doch eine Plazenta adherens/accreta mit im Spiel? Ich hatte eine Vorderwandplazenta und diese war sonografisch auch im Duplex immer unauffällig. Ich wünsche mir ein zweites Kind und bin bange, wegen dem Wiederholungsrisiko. Obwohl ja die zweite Geburt rascher gehen müsste, nachdem mein Riesenbaby den Weg gebahnt hat. Die instrumentelle Nachtastung war doch bloß ein Abtasten denn eine Abrasio? Ich möchte unbedingt wieder normal entbinden. Kann man der Plazentaretention vorbeugen? Beste Dank und liebe Grüße Ann-Kristin


Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer

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Hallo Ann-Kristin, wahrscheinlich war die Atonie wegen des langen Verlaufes und wegen des großen Kindes, der Mutterkuchen war sicherlich nicht eingewachsen. Ganz klar ist aber, dass der Kaiserschnitt vor diesen möglichen Komplikationen nicht schützt und daher rate ich unbedingt zur normalen Geburt. Sie brauchten kein Blut und daher klingt das medizinisch nicht so dramatisch. Nächstes Mal wird alles gut. Wichtig ist der große Diabetestest wegen der Kindsgröße beim letzten Mal. Nur der große Test zählt aber. LG und alles Gute


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