Erbele
Guten Tag Herr Hellmeyer, ich habe vor fast fünf Jahren unseren ersten Sohn mittels Wunschkaiserschnitt, aufgrund traumatischer Erlebnisse bei einer vorherigen Eileiterschwangerschaft entbunden. Nun bin ich in der 38. Woche mit unserem zweiten Sohn schwanger. Die Erlebnisse sind verarbeitet und ich möchte diesmal eine spontane Geburt versuchen. Meine Frauenärztin hat nie nach der Kaiserschnittnarbe geschaut, weil sie sagt, dass bringt nichts, niemand kann vorhersagen ob sie hält oder nicht. Heute war ich zur Geburtsanmeldung im Krankenhaus und die Narbe wurde mit 2-3 Millimeter gemessen. Die Voraussetzungen vom Baby, also Lage, Größe, meine Gesundheit, alles passt. Der Arzt meinte ich kann es ruhig spontan versuchen auch wenn die Narbe so dünn ist. Jetzt bin ich trotzdem verunsichert. Gibt es eine Richtlinie bezüglich der Dicke der Narbe, gehe ich ein zu hohes Risiko ein, weil ich auf den spontanen Versuch fokussiert bin? Was raten sie ihren Patientinnen? Ab welcher Stärke der Narbe sollte lieber ein Kaiserschnitt geplant werden? Ich möchte es spontan versuchen, weil es mir nach dem Kaiserschnitt drei Wochen sehr schlecht ging und ich mein Baby fast nicht alleine versorgen konnte. Von einer spontanen Geburt erhoffe ich mir, schneller wieder fit zu sein.
Hallo Erbele, leider gibt es tatsächlich keinen Beweis dafür, dass die Messung der Sectionarbe etwas bringt. Es geht nur darum, dass überhaupt eine Wand der Gebärmutter steht. Ein bisschen unlogisch ist es, nach Wunschsectio normal zu entbinden, da nun die Ausgangssituation deutlich ungünstiger ist. Aber dennoch geht es nach den Angaben, die Sie im Chat geschrieben haben. Viel Erfolg und lG