Analatresie

Lieber Herr Dr. Hellmeyer, ich bin momentan in der SSW 29 mit meinem ersten Baby. Die Schwangerschaft verlief bis jetzt problemlos. Bald steht das Gespräch im Krankenhaus an für die Geburtsplanung. Ich wurde mit einer Fehlbildung am Ende des Darmes geboren "tiefe Analatresie mit rekto-perinealer Fistel" und kurz nach meiner Geburt operiert. Gott sei dank führe ich ein normales Leben und habe Dank der Operation keine Beeinträchtigungen. Meine Harnwege und weiblichen Geschlechtsorgane wurden anscheinend von der Analtresie nicht geschädigt. Allerdings ist es so, dass mein Darmausgang näher an der Vagina liegt am Damm als bei anderen Frauen. Nun mache ich mir große Sorgen, dass bei einer vaginalen Geburt der Damm einreißt bis zu meinem Darmausgang und das schädigt, was vor 31 Jahren erfolgreich operiert wurde und ich an einer Stuhlinkontinenz leiden könnte. Deswegen tendiere ich zu einem geplanten Kaiserschnitt. Was ist Ihre Einschätzung bzw. hatten Sie schon mal Patientinnen mit der gleichen Vorgeschichte? Ist eine Analatresie eine Kontraindikation für eine vaginale Geburt und sollte ich prophylaktisch einen Kaiserschnitt bei jeder meiner Geburten haben? WIe viele Kaiserschnitte bzw. wie viele Kinder dürfte ich bekommen ohne meine Gesundheit zu gefährden ? Ich möchte gerne 2-3 Kinder und habe gehört, dass die Gebärmutter irgendwann sehr dünn werden und reißen kann. Ist es wahrscheinlich die Analatresie an meine Kinder zu vererben oder ist es wahrscheinlicher, dass dies nur eine Laune der Natur war bzw. wissen Sie warum eine Analatresie auftritt? Bis jetzt sieht es so aus als wäre mein Baby vollkommen gesund und ich bin bis jetzt die Einzige in meiner Familie, die mit einer Analatresie geboren wurde, aber ich habe auch keine Geschwister. Vielen Dank im Voraus. Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag.