Mitglied inaktiv
Guten Abend sehr geehrter Herr Prof. Dr. med. Heininger, mein Mann und ich machen uns große Sorgen. Vorgestern waren wir mit unserem Sohn, 9 1/2 Monate, bei unserer Kinderärztin. Bei unserem letzten Besuch meinte Sie, wir sollten ihn gegen MMP+Windpocken zu impfen. Da wir unserer Ärztin so ziemlich blind vertrauten, stimmten wir zu. Jetzt im nachhinein habe ich feststellen müssen, dass unser Sohn 1 1/2 bis 2 Monate zu früh (!) mit den Lebendviren geimpft wurde. Er reagierte heute Nacht und heute morgen mit leichtem Fieber. Jetzt machen mein Mann und ich uns ziemliche Sorgen, dass unser Sohn bzw. der kleine Körper damit noch gar nicht die nötigen Abwehrstoffe für diese Lebendviren hat und er dadurch nur noch anfälliger bzw. gefährdeter für diese Krankheiten ist. Auch machen wir uns Sorgen, dass er mit einer Erkältung, wenn er eine bekommen sollte, erst recht flach lliegen wird oder gar schlimmeres. Können Sie uns bitte helfen ? Wir haben wirklich sehr große Sorgen-Angst um unseren Sohn. Vielen Dank schonmal. Mit freundlichen Grüßen Kerstin Kunz
Hallo Frau Kunz, Ihre Sorgen sind meiner Ansicht nach unbegründet. Sowohl MMR- als auch Windpockenimpfstoffe sind ab dem Alter von 9 Monaten zugelassen, auch wenn sie gemäss deutschem Impfplan erst ab 11 Monaten empfohlen sind (wir haben aber in der Schweiz zB zurzeit eine Masernepidemie und empfehlen deshalb, alle Kinder bereits mit 9 Monaten MMR zu impfen). In manchen Ländern wird MMR sogar schon mit 6 Monaten verabreicht. Die Verträglichkeit der frühen Impfung ist genauso gut wie bei späterer Impfung. Das Fieber Ihres Sohnes kann nicht von den Impfungen stammen, da bei Lebendimpfungen Fieber frühestens nach 5 Tagen kommt (wenn überhaupt). Es muss also eine andere Urscahe vorliegen, die Sie bei Bedarf (Allgemeinbefinden des Kindes?) ärztlich abklären lassen sollten. Schliesslich möchte ich Sie noch beruhigen: es gibt keine Hinweise oder Erkenntnisse, dass KInder nach diesen Impfungen infektanfälliger wären als sonst. Alles Gute und Ihrem Sohn gute Besserung!
Mitglied inaktiv
Lieber Herr Dr. Heininger, vielen, vielen Dank für Ihre schnelle und sehr hilfreiche Antwort. Ich war sehr froh und beruhigt, als ich sie eben gelesen habe. Ich bin sehr froh, dass ich mich an Sie gewendet habe. Nochmals vielen Dank und einen schönen Abend noch. Mit freundlichen Grüßen Kerstin Kunz und Fabian