Mitglied inaktiv
Hallo, wir wohnen in Hessen (Obertshausen, nähe Offenbach) und in der Zeitung stand, dass hier nun auch ein gefährdetes Gebiet ist wegen FSME. Ich habe meine Kinderärztin angerufen und nachgefragt wegen der Schutzimpfung und diese meinte, sie Impft nicht bevor das Kind 2 Jahre alt ist. Meine Tochter Melina wird am 18.06. 2 Jahre. Wir haben auch eine Katze die rausgeht und immer wieder Zecken anschleppt, wir sind auch täglich im Freien und Melina geht in eine Waldspielgruppe, dort ist sie auch den ganzen Morgen im Wald und auf den Wiesen. Sollte ich drauf bestehen dass Melina geimpft wird? oder ist das Gebiet doch nicht so sehr gefährdet wie es in der Zeitung stand? Ich finde leider keine Internetseite wo ich dies nachsehen kann. Vielen Dank Nina mit Melina *18.06.2003
Hallo, richtig, der Landkreis Offenbach wurde kürzlich vom Robert Koch-Institut (www.rki.de) als eines der neuen Risikogebiete für FSME ausgewiesen. Insofern besteht für Personen, die sich dort aufhalten, grundsätzlich ein Infektionsrisiko und somit eine Impfindikation. Ein paar allgemeine Informationen zur FSME: Die sogenannte FSME (Frühsommermeningoenzephalitis) ist eine durch Zeckenstich übertragene Infektionskrankheit, der Auslöser ein Virus. Zecken, die sich bereits an Hunden oder Katzen festgesogen haben, stellen für den Menschen keine Gefahr dar (sind bereits satt...). Etwa 90% der infizierten Personen bekommen grippeähnliche Beschwerden einige Tage bis Wochen nach dem Zeckenstich, und das war es dann. Bei etwa 10% kann sich jedoch nach einigen Tagen Beschwerdefreiheit die gefürchtete Gehirnbeteiligung einstellen. Bei Kindern (je jünger, desto eher) verläuft diese meistens als Hirnhautentzündung, mit eher gutartigem Verlauf. Je älter man jedoch ist, desto eher beschränkt sich die Entzündung nicht nur auf die Hirnhaut, sondern betrifft das Hirn und seine Strukturen selbst. Dies kann zu Nervenlähmungen führen, gelegentlich sogar zu lebensbedrohlichem Koma. Davon sind überwiegend ältere Menschen betroffen. Mit anderen Worten: je älter man ist, desto eher sollte man sich gegen FSME impfen lassen, wenn man dieses Risiko vermeiden will. Da FSME-Impfstoffe bei erstmaliger Impfung in den ersten Lebensjahren relativ häufig mit Fieberreaktionen einher gehen und eben das Erkrankungsrisiko sehr gering ist, hat man sie vor einigen Jahren erst ab dem Alter von 3 Jahren empfohlen. Mit den heutigen, besser verträglichen Impfstoffen kann man sie aber auch früher (ab dem Alter von 1 Jahr) geben. Wichtig ist, dass Sie selbst sich impfen lassen (wie oben ausgeführt haben Erwachsenene ein grösseres Risiko). Ab welchem Alter man ein Kind impft, ist eine Frage der persönlichen Einschätzung. Sprechen Sie doch nochmal mit ihrer Kinderärztin darüber. Alles Gute!