Tigerente77
Lieber Herr Prof Heininger, unsere KiÄ hat uns die neue Meningokokken B Impfung nahe gelegt. Unsere Tochter ist jetzt genau 12 Monate alt und ansonsten nach Stiko Empfehlung und Plan geimpft. Da diese neue Meningokokken B impfung aber von der Stiko noch nicht empfohlen ist, bin ich sehr unsicher, ob wir impfen sollen. Einerseits möchte ich meine Tochter vor dieser schlimmen, wenn auch eher seltenen krankheit schützen, andererseits möchte ich kein Risiko eingehen. In dem Statement der Stiko zu dieser Impfung habe ich gelesen, dass neben offenen Fragen zum herdenschutz, schutzdauer etc., die für eine generelle Impfempfehlung relevant sind, auch Fragen zur Sicherheit der Impfung offen sind. So steht, sehr seltene schlimme Nebenwirkungen oder folgeschäden wie zB kawasaki syndrom könnten aufgrund der geringen Fallzahlen der bisher Geimpften noch nicht eindeutig ausgeschlossen werden bzw. seien noch unklar. insbesondere da es eine neue Art des impfstoffes ist, sei eine strenge Kontrolle besonders wichtig. Vor diesem Hintergrund bin ich nun total verunsichert. Ich möchte definitiv kein Risiko durch eine Impfung für meine Tochter eingehen. - Wie sehen Sie diese noch ungeklärten möglichen Nebenwirkungen und damit das Sicherheitsrisiko dieser neuen Impfung? - wieso ist die impfung zugelassen, wenn mögliche schwerwiegende (wenn auch sehr seltene) Nebenwirkungen aufgrund zu geringer Fallzahlen nicht ausgeschlossen werden können? - würden Sie persönlich zu der impfung raten oder empfiehlt es sich, auf die impfempfehlung der Stiko zu warten? Ich bin nämlich wirklich ratlos beim Abwägen. - Unsere Ärztin will die Men B impfung zusammen mit der 4. Pneumokokken impfung durchführen. Ich möchte diese beiden lieber trennen, da dann anscheinend weniger häufig hohes Fieber folgt. Was meinen Sie? - Wenn wir diese beiden Impfungen trennen, welche würden sie zuerst durchführen. men B oder die 4. Pneumokokken? Welchen mindestzeitabstand sollten wir dann wahren? - noch offen sind dann die impfungen Men C sowie die 2. MMR (die 1. erfolgte mit 9 Monaten) welche Reihenfolge würden Sie empfehlen und mit welchen zeitabständen? Ganz herzlichen Dank für ihre Einschätzungen und eine fachmännische Entscheidungshilfe. Als Mami und med. Laie ist das in diesem Fall nicht so einfach :) liebe Grüsse T.
Hallo, Wir leben in einer sehr regulierten Welt, insbesondere was Medikamente und Impfstoffe betrifft. Niemand möchte ein Risiko eingehen, bestimmte Krankheiten, welche nach Impfungen beobachtet werden, können zufällig oder durch die Impfung ausgelöst sein und ohne breite Erfahrung in der Anwendung bei Millionen von Personen lässt sich keine sichere Aussage machen, ob es sich nun um Zufall oder Ursache und Wirkung handelt. Vor diesem Hintergrund müssen Sie den Text der Verlautbarungen sehen. Grundsätzlich möchte ich Ihnen zu Ihrer KinderÄrztin gratulieren, da Sie Ihrer Pflicht nachgekommen ist und sie über diese neue ImpfMöglichkeit informiert und aufgeklärt hat. Ob sie das nun für ihr Kind wollen oder nicht, ist tatsächlich ihre Ureigene Entscheidung und ich kann ihre Unsicherheit nachvollziehen. Der Impfstoff ist zugelassen, weil er die Qualitätsmerkmale die dafür erforderlich sind erfüllt hat. Eine absolute (!) Sicherheit gibt es nie, wieder bei Impfstoffen noch bei anderen Medikamenten. Ich persönlich würde mein Kind mit diesem Impfstoff vor Meningokokken Gruppe B Infektionen schützen. Die zeitgleiche Anwendungen mit einem Pneumokokken Impfstoff, sie von ihrer KinderÄrztin vorgesehen, halte ich für unproblematisch. Bezüglich der Reihenfolge der Impfungen würde ich denjenigen, welche von der Stiko empfohlen sind, zeitlich den Vorzug geben. Ein Mindestabstand zu der Meningokokken Impfung Gruppe B ist dann nicht erforderlich. Ich hoffe, Ihre Fragen ausreichend beantwortet zu haben. Alles Gute!
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