Frage im Expertenforum Impfen an Prof. Dr. med. Ulrich Heininger:

tetanus

Prof. Dr. med. Ulrich Heininger

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Leitender Arzt Infektiologie / Vakzinologie
Stellvertretender Chefarzt

zur Vita

Frage: tetanus

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Hallo hier ist nochmal die impfkritische Susi Drei Tetanusspritzen? Wann muss ich denn meine Tochter mit der dritten Spritze "quälen"? Erste mit 6 Monaten, zweite 1 Monat später, jetzt ist das über 10 Monate her, aber von einer dritten pritze hat mein Arzt nix gesagt?! Oder ich habs vergessen "schäm" kann aber net sein...


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Hallo, "quälen" Sie Ihr Kind bitte mit der 3. Dosis, bevor der Wundstarrkrampf es quält. Wobei ich aus eigener Erfahrung sagen muss, dass viele Kinder (Säuglinge) den Pieks kaum spüren. oftmals sind die Begleitpersonen eher "gequält" als der Impfling selbst. Ich habe mal einen 4jährigen geimpft der zu seiner sichtlich leidenden Mutter sagte: "Mami, musst keine Angst haben, mir macht das nichts aus!" Das Immunsystem der meisten Menschen braucht 3 Tetanusimpfdosen, um Schutz aufzubauen. Danach bedraf es - lebenslanger! - Auffrischungen in bestimmten Abständen (Erwachsenenalter: alle 10 jahre), um den Schutz aufrechtzuerhalten.


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Sehr geehrter Herr Dr. Heiniger, leider kann ich meine Frage, die ich hier letzte Woche stellte, nicht wiederfinden.... es ging auch um tetanus: wie kann eine Impfung einen Schutz hinterlassen wenn die Krankheit selber nicht Immunität verleiht?????? Ich würde mich sehr freuen, eine Antwort von Ihnen zu erhalten. Ansonsten muß ich wohl davon ausgehen, daß Sie als Mitglied der STIKO nicht dazu in der Lage sind, mir diese Frage zu beantworten. MfG Dr. E. Emert


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Lieber Herr Kollege Emert, um diese Frage zu beantworten muss man nicht STIKO-Mitglied sein... Bei der Tetanuserkrankung setzt das Bakterium Toxine frei, die die schweren Krankheitszeichen verursachen. Da das Toxin sehr potent ist, genügen relativ gerine Mengen dafür. Diese geringen Toxinmengen sind wenig immunogen, weshalb nach überlebter Erkrankung nur geringe Mengen an Anti-Toxin im Blut nachweisbar sind. Im Gegensatz dazu kann bei der Impfung eine relativ grosse Menge immunologisch wirksames Toxoid (!) verabreicht werden, welches das Immunsystem nachhaltig stimuliert, ohne die Krankheit hervorzurufen.


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Guten Morgen Dr. Heininger, danke für Ihre Ausführungen. Allerdings ist mir einiges noch nicht ganz klar und ich würde Sie bitten, das noch mal für medizinische Laien verständlich zu erklären. Bedeutet das, dass dem Körper durch die Tetanus Impfung regelmäßig kleine Dosen Gift zugeführt werden, damit er vorbereitet ist, wenn "die große Dose" Gift kommt? Gegen Gift werden doch keine Antikörper gebildet, oder doch? Warum ist das bei der Tetanusimpfung möglich und im täglichen Leben nicht? Wenn ich jeden Tag eine Zigarette rauche, muss ich nach einiger Zeit auch nicht mehr Husten. Mir wird vielleicht auch nicht schlecht, wenn ich mal eine ganze Schachtel rauche. Trotzdem ist die tägliche Zigarette schädlich. Das soll jetzt nur ein Beispiel sein, auch, wenn es evtl. nicht unbedingt zu vergleichen ist. Allerdings würde ein Mensch im Laufe seines Lebens bis er 70 Jahre ist, 8 x 3 (als Baby und dann alle 3 Jahre) Impfungen bekommen. Er wird also 24 mal mit dem Toxin konfrontiet. Jetzt frage ich mich, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, dass man in unseren Breitengraden eine Wunde hat, in der Tetanus entstehet. Wenn man sich verletzt geht man normaler Weise zum Arzt. Dort kann einem immer noch eine einmalige Spritze gegen Tetanus gegeben werden. Ohne Impfung würde der Mensch u.U. nie mit dem Toxin in Berührung kommen. Warum ist ihrer Meinung nach trotzdem die 10 jährige Auffrischung besser? Ach ja, noch eine Frage: Wirkt diese "Einmalspritze" nur dann, wenn man schon Grundimmunisiert ist, oder wirkt sie auch so? Grüße Anna P.


Prof. Dr. med. Ulrich Heininger

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Hallo Frau Anna P., Der Impfstoff enthält kein Toxin (Gift), sondern eine unschädliche Form (=Toxoid), und das alle 10 Jahre (nicht alle 3 Jahre). Bevor man auf den Rhythmus 1x alle 10 Jahre kommt, muss eine sogenannte "Grundimmunisierung" (mindestens 3 Impfdosen) stattgefunden haben. Sie haben natürlich Recht, dass nicht alle Menschen mit dem Toxin der Tetanusbakterien sich auseinandersetzen müssten, wenn wir gar nicht impfen würden. Auch hat die Menschheit bis 1923 ohne Tetanusimpfung "überlebt" - den Preis dafür haben die bezahlt, die an Tetanus gestorben sind. Mein Vergleichs-Beispiel ist immer, dass es auch jahrzehntelang AutofahrerInnen gab, die überlebten, obwohl es noch keinen Sicherheitsgurt gab... Untersuchungen von Emil von Behring (erster Nobelpreisträger der Medizin im Jahre 1901!) haben letztendlich zu dieser Impfung (und zur Impfung gegen Diphtherie) geführt. Die Menschen damals waren ihm dafür zutiefst dankbar. Warum? Weil sie Angst vor Tetanus hatten!


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Betreff:_ Ich wurde als ich im 2.Monat schwanger war gegen Tetanus geimpft. Eine Frau erzählte mir, ihre Tochter sei wegen so etwas bleibend geistig behindert geboren. Nun meine Frage: wie hoch sind die Chancen für mich ein gesundes Kind zu bekommen.( Bin im 5.Monat) Mit freundlichem Gruss E.Lee


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