Frage im Expertenforum Impfen an Prof. Dr. med. Ulrich Heininger:

Studie zu HIB / andere Infekte

Frage: Studie zu HIB / andere Infekte

Mitglied inaktiv

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Sehr geehrter Herr Heininger, gibt es denn eine Studie bezüglich HIB, die komplett ungeimpfte Babys bis ca 1 Jahr mit geimpften Kindern vergleicht? Ich habe nämlich Angst, dass ich mein Kind jetzt in der infektstarken Winterzeit mit - sorry - "im Moment nicht so wichtigen" - Diphterie- und Polioviren belaste und ihr fehlt dann die Kraft, sich gegen all die anderen Bakterien / Viren, z.B. auch HIB zu wehren. Aus diesem Grund würde ich am liebsten bis ins Frühjahr warten... Auf meine These, das Impfungen das Immunsystem belasten, bin ich gekommen, als ich zwei Tage nach der Zeckenimfpung erkältet war. Und das obwohl ich nie krank bin. Selbst wenn alle meine Kollegen in der Arbeit schniefen - ich blieb immer gesund. Daher war es sogar denen aufgefallen, dass ICH einmal krank bin, obwohl derzeit sonst keiner schniefte. Bei der jüngsten U hab ich daher meinen Arzt ewig gelöchert, bis der zugab: ja, nach dem Impfen hat er schon auch beobachtet, dass manche Kinder leichter infektanfällig sind. Diese Tatsache hab ich gestern auch in einem Buch "Die Arzthelferin", also doch ein schulmedizinisches Buch, gelesen. So hab ich nun Angst, dass ich mit der Impfung vielleicht gerade das herbeiziehe, wovor ich Angst habe: Einen Infekt z.B. mit HIB. Im epedim. Bulletin hab ich gelesen, dass von 1998 bis 2005 126 Kinder an HIB erkrankt sind. Davon waren 67 Kinder ungeimpft und 34 nicht vollständig geimpft, 14 waren geimpft, bei elf war der Impfstatus nicht bekannt. Man folgert daraus, dass ungeimpfte und teilweise geimpfte ein höheres Risiko haben. Doch ich überlege nun schon die ganze Zeit. Muss man denn nicht sogar folgern, dass die teilgeimpften noch ein höheres Risiko haben? Die Studie zeigt nämlich Kinder im Alter bis 15 Jahren. Nicht vollständig geimpft ist man ja in der Regel in einem Zeitraum von ca 1 Jahr. Während die ungeimpften ja 15 Jahre ungeimpft sind. Also ein 14 Jahre längerer Zeitraum? Problem dieser ganzen Statistik ist sowieso, dass man nicht genau weiß, wie hoch die jeweilige Grundmenge ist. Aus diesem Grund frage ich Sie, ob es eine statistisch einwandfreie Studie gibt, die das oben angesprochene Thema aufgreift. Also nicht Impfung mit Hib gegen Impfung ohne Hib. Sondern HIB-Erkrankungen im ersten Lebensjahr im Vergleich Mehrfach-Impfung versus gar keiner Impfung. Vielleicht müssen Sie ja erst nachschauen, mir reicht es wenn Sie gerne auch erst nächste Woche oder so antworten... Herr Heininger, ich bin sehr froh, dass Sie sich hier den Fragen stellen. Und ich hoffe, Sie können meine Zweifel senken. Die Mehrheit meiner Stillgruppe lässt nämlich gar nicht impfen!! Aus diesem Grund beschäftige ich mich nun schon wochenlang mit diesem Thema - mit viel Angst. Denn ich liebe mein Baby über alles! Wenn ich nun impfen lass, und mein Baby wird krank, dann muss ich nicht nur mit meinen eigenen Vorwürfen leben, sondern dann sagen auch die anderen "Warum hast DENEN geglaubt!" Aus diesem Grund muss ich wirklich 100prozentig von meinem Tun überzeugt sein. Im Moment tendiere ich zur Fünffach - die Frage ist allerdings nun WANN. Zumal man ja mit ca 1 Jahr die HIB-IMpfung nur einmal braucht um vollständig immunisiert zu sein. Der Arzt meinte 14 Tage danach. Das kritische Zeitfenster"Immunsystem mit Impfung belastet vs. Impfschutz" wäre dann doch viel kürzer? Herzlichen Dank für Ihre Recherchen. Eine besorgte Mama.


Prof. Dr. med. Ulrich Heininger

Prof. Dr. med. Ulrich Heininger

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Hallo, ich verstehe Ihre Sorge gut. Bezüglich Ihrer Frage nach einer Studie muss ich sagen, dass mir eine solche nicht bekannt ist und sie auch aus ethischen Gründen nicht zu verantworten wäre. Was man sagen kann, ist, dass Hib-Erkrankungen mit Einführung der Impfung bei Säuglingen und älteren Kindern sehr selten geworden sind, von den noch auftretenden krankheiten fast ausschliesslich nicht oder nicht vollständig geimpfte kinder betroffen sind und dass es keinerlei Hinweise dafür gibt, dass diese oder andere Impfungen das immunsystem des Kindes negativ beeinflussen würden (eher positiv!) - sonst dürften wir es ja nicht so als Standardimpfung empfehlen. Der Anteil de rnicht vollständig geimpften unter den Erkrankten lässt sich dadurch erklären, dass es in der praxis (leider) sehr häufig zu eigentlich vermeidbaren Impfverzögerungen kommt. In der Hoffnung Sie überzeugt zu haben, Alles Gute!


Mitglied inaktiv

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Ist es nicht wesentlich unethischer, einfach drauflos zu impfen ohne Doppeltblindkontrolle zu Risiken und NW??? Jedes andere Medikament muss in Dtl. vor der Zulassung auf diese Weise neben der Unbedenklichkeit sogar einen Wirksamkeitsnachweis erbringen! Für Impfstoffe gilt das aus den sicher bekannten Gründen nicht. Es ist nicht unethisch, eine Studie zu beginnen, die sofort abgebrochen wird, wenn sich TATSÄCHLICHE Vorteile oder Risiken in einem Studienarm ergeben! Alles andere ist unwissenschaftlich!


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