Rosie-123
Lieber Prof. Dr. Ulrich Heininger, unsere Tochter wurde leider von der Kinderärztin falsch geimpft. Natürlich sind wir darüber sehr verärgert und suchen nun nach einer schnellen Lösung. Unsere Tochter wurde am 07.03.23 geboren und ist kein Frühchen. Mit 9 Wochen erhielt sie ihre erste Dosis der 6-fach Impfung, Pneumokokken, Rotavirus. Mit erst 14 Wochen hat die Ärztin gleichzeitig mit der zweiten Rotsvirusimpfung auch die zweite 6-fach und Pneumokokken Impfung verabreicht. Trotz meiner Nachfrage versicherte sie mir, dass dies so richtig wäre, obwohl ich davon ausging, dass diese erst ab dem 4. Monat fällig wären. Beide Male wurde sie auch nicht gewogen. Ihr Gewicht betrug mit 9 Wochen, 4.56 kg und mit 14 Wochen 5.21 kg. Auch hier habe ich sie gebeten, zu prüfen, ob die Dosis im Verhältnis passt. Allerdings war die Nadel schneller, so dass sie nur meinte „das passe so“. Als wir bei der U4 nun bei einer anderen Kollegin waren, viel ihr das natürlich sofort auf und uns wurde erklärt, dass wir die Impfungen bedauerlicherweise noch einmal wiederholen müssen, da es sonst nicht zulässig ist. Nun meine Fragen: 1.Ist es sinnvoll erstmal einen Titer bestimmen zu lassen, um den tatsächlichen Immunschutz zu erfahren und können wir die Impfungen dadurch etwas später durchführen (wann?)? Wir würden sie ungern belasten, wenn sie ggf. schon einen Schutz aufweist. 2.Welche Dosen hätte unsere Tochter jeweils bei ihrem Gewicht bekommen sollen? Vielen Dank und einen schönen Tag!
Hallo Rosie Das wichtigste zuerst: Das Gewicht hat keinerlei Einfluss auf die Wahl eines Impfstoffes, einzig und allein das Alter ab Geburtstermin zählt. Die einzige Konsequenz aus der Tatsache, dass der Abstand zwischen den ersten und zweiten Dosen nicht zwei Monate sondern deutlich weniger betrug ist eine zusätzliche baldige dritte Dosis, nämlich ab vier Wochen nach der zweiten Dosis. Dennoch ist dann ab dem Alter von elf Monaten jeweils eine vierte Dosis erforderlich. Das entspricht eigentlich dem Schema, wie es bis vor einigen Jahren in Deutschland noch üblich war (3+1, Heute 2+1). Wir haben als STIKO die eine Dosis eingespart Weil wir zu der Erkenntnis kommen, dass man mit einer Dosis weniger Neid zu gleich gute Schutzwahrscheinlichkeit erzielen kann. Falsch ist es aber nicht, was nun im Beispiel ihres Kindes gemacht wird und für Frühgeborene ist das 3+1 Schema ohnehin auch noch die heutige Empfehlung zur Optimierung des Schutzes. Das abweichen von der Stiko Empfehlung in der Kinderarztpraxis möchte ich damit nicht schön reden, Der einzige Nachteil ist der zusätzliche impftermin. Alles Gute!