Frage im Expertenforum Impfen an Prof. Dr. med. Ulrich Heininger:

Pneumokokkenimpfung pro&contra

Frage: Pneumokokkenimpfung pro&contra

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Hallo, ich befasse mich jetzt schon seit geraumer Zeit mit dieser Impfung und bin trotz der STIKO Empfehlung absolut unentschlossen. Ich lese immer wieder neue Dinge wie dass die Kinder mit Aluminium dadurch belastet werden und dass die für Babys nur 7 Stämme schützen und die später aber 23 Stämme. Ich bin so unentschlossen dass ich nicht weiß ob es richtig ist oder nicht. Meine Frage wenn ich am Montag nicht dagegen impfen lassen würde könnte ich es irgendwann mal nachholen. Hätte gerne noch aufklärung darüber wegen den Aluminium und den Stämmen. Ichbin eigentlich kein Impfgegner aber meine Maus war bisher noch nicht krank hatte noch nicht mal einen Schnupfen und sie ist auch nicht zu früh geboren. Ich bitte um eine fachliche und gute Aufklärung denn ich bin kurz davor zu sagen dann lieber nicht. MFG Ramona


Prof. Dr. med. Ulrich Heininger

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Hallo, eines vorweg: die Aluminiummengen in Impfstoffen sind verschwindend gering, werden von Experten (Toxikologen der WHO) als unbedenklich eingestuft, und sind mit keiner Krankheit verknüpft. Hier die gewünschten Informationen zu den Pneumokokkenstämmen bzw der ausgelösten Krankheiten (siehe auch "Handbuch Kinderimpfung"):  Pneumokokken sind Bakterien, die durch Tröpfchen von Mensch zu Mensch übertragen werden  Sie verursachen Infektionen der Atemwege (Mittelohr-, Nasennebenhöhlen- und Lungenentzündungen) aber auch lebensbedrohliche Krankheitsbilder wie eitrige Hirnhautentzündung und Sepsis (Blutvergiftung). Die meisten davon in den ersten beiden Lebensjahren!  Zwar können Pneumokokken-Infektionen antibiotisch behandelt werden, jedoch führen die schweren Verlaufsformen im Kindesalter oftmals zum Tod (5%) bzw. hinterlassen schwere Behinderungen (Taubheit bzw. geistige Behinderung in ca. 15%).  Durch Impfung können etwa 70-80% der schweren Krankheitsfälle verhindert werden Pneumokokken sind Bakterien, die eine Zuckerkapsel besitzen. Es gibt jedoch mindestens 90 verschiedene Kapseltypen, was die Entwicklung von Impfstoffen schwierig macht. Schon in den ersten Lebensmonaten werden Säuglinge im Nasenrachenraum mit Pneumokokken besiedelt und von Zeit zu Zeit erkranken sie dadurch an Entzündungen des Mittelohrs, der Lungen und ab dem Kleinkindesalter auch der Nasennebenhöhlen. Gelegentlich gelangen Pneumokokken auch ins Blut und verursachen dann schwere Krankheitsbilder wie eitrige Hirnhautentzündung oder Sepsis (Blutvergiftung). Diese verlaufen in etwa 5% aller Fälle tödlich bzw. hinterlassen bei bis zu 15% der betroffenen Kinder bleibende schwere Schäden! Dies führt in Deutschland bei Säuglingen und Kleinkindern jährlich zu mehreren hundert schweren Krankheiten, wobei trotz der möglichen Behandlung mit Antibiotika ca. 20-30 Todesfälle auftreten (überwiegend NICHT Frühgeborene!). Ein Impfstoff ist verfügbar, bei dem die Zuckerkapsel von 7 verschiedenen Pneumokokken an Eiweiss gebunden ist und dadurch die erfolgreiche Impfung von Säuglingen erlaubt (sogenannter Konjugatimpfstoff). Die im Impfstoff enthaltenen 7 Pneumokokken-Typen sind für etwa 70-80% der schweren Krankheitsformen verantwortlich, die zuverlässig (d.h. >97%) durch Impfung zu verhindern sind. Mehr ist momentan nicht erreichbar, aber das ist doch schon ein sehr guter zusätzlicher Schutz, oder? Dass Ihr Kind bislang gesund war, freut mich sehr, ist aber keine Garantie dafür dass es so bleibt; hier können Impfungen einen Teil dazu beitragen. Alles Gute! Alles Gute!


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Achso meine Tochter ist am 18.05.2006 geboren


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