Frage: Pertussis-Ansteckung?

Sehr geehrter Prof. Heininger, im Kindergarten unserer Tochter ist seit einigen Wochen Keuchhustenalarm. Laut unserem Wissen ist mindestens auch eine betroffene Person geimpft. Unsere 4jährige Tochter ist geimpft, mein Mann auch und ich erhalte die Impfung nächste Woche. Nun haben wir ein 3 Wochen altes Baby und möchten natürlich keinerlei Ansteckung riskieren. Unsere ältere Tochter haben wir deshalb von der Einrichtung fern gehalten. Nun ist es durch die lange Inkubationszeit nahezu unmöglich das Ende des Keuchhustens abzuwarten. Wir sind sehr verunsichert, wie wir uns richtig verhalten sollen, um eine Ansteckung unseres Babys zu vermeiden. Was würden Sie uns raten? Kann unsere ältere Tochter stille Überträgerin sein, ohne selbst zu erkranken? Wie könnten wir im Fall der Fälle rasch feststellen, ob sie sich trotz Impfung angesteckt hat? Müssen wir dann davon ausgehen, dass sich unser Baby (durchs viele kuscheln) auch ziemlich sicher ansteckt? Ich danke Ihnen für Ihre Einschätzung, Johanna

von idefixxy am 29.01.2014, 19:29



Antwort auf: Pertussis-Ansteckung?

Hallo, Pertussis ist eine trickreiche Krankheit. Leider besteht selbst nach Impfung nur ein Schutz in Höhe von etwa 85-90 %, d.h., auch geimpfte können erkranken. Am schwersten verläuft die Krankheit bei jungen Säuglingen, deshalb kann ich ihre Sorge gut verstehen. Wenn auch Sie sich baldmöglichst noch gegen Pertussis impfen lassen, haben Sie für sich und Ihre Familie das bestmögliche getan. Sollte bei ihrem älteren Kind ein Keuchhusten auftreten, zu beginn meist mit Schnupfen, dann bald auch Husten, so lässt sich dies durch Erregernachweis im Sekret feststellen und sofort eine Antibiotikatherapie einleiten. Damit wird das Ansteckungsrisiko auf Ihr jüngeres Kind reduziert. Alles Gute!

von Prof. Dr. med. Ulrich Heininger am 30.01.2014



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