Frage im Expertenforum Impfen an Prof. Dr. med. Ulrich Heininger:

pentavac impfreaktion, hep.a+b bei erwachsenen

Prof. Dr. med. Ulrich Heininger

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Leitender Arzt Infektiologie / Vakzinologie
Stellvertretender Chefarzt

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Frage: pentavac impfreaktion, hep.a+b bei erwachsenen

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hallo, unsere tochter wurde gestern zum vierten mal 5-fach geimpft (pentavac). ca. 6 stunden nach der impfung hat sie nur noch geweint, weigerte sich zu laufen und schrie auf, sobald sie das geimpfte bein nur ein bisschen bewegte. im laufe des nachmittags besserte sich dies, nur wurde mein kind immer apathischer und hat fieber bekommen. ich habe es quasi nicht mehr wiedererkannt. heute sind fieber und beinschmerzen verschwunden. 1.ist dies noch eine normale oder eine übermäßig starke impfreaktion? ich muss dazu sagen, dass sie nach jeder 5-fach impfung diese schreiattacken hatte und sie normalerweise ein sehr ruhiges und ausgeglichenes kind ist. 2.wenn schon pentavac solch eine reaktion auslöst, kann man dann davon ausgehen, dass mmr mit noch stärkeren nebenwirkung einhergeht? 3. ich wurde vor 10 jahren mit twinrix gegen hepatitis a+b geimpft. mein jetziger hausarzt meint, eine auffrischung ist nicht notwendig, da ein lebenslanger schutz besteht. ist dies korrekt? 4. vor ca. 2 wochen habe ich mich gegen influenza impfen lassen und habe seitdem eine leichte erkältung (unspezifisch, mal husten, mal leichte halsschmerzen, mal leichter schnupfen), die nicht richtig ausbricht, aber auch nicht so richtig verschwindet. kann dies mit der impfung zusammenhängen?


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Guten Abend, 1) das ist, so wie Sie es schildern, keine ungewöhnliche, wenn auch für Sie sicherlich beunruhigende Impfreaktion gewesen. Vermutlich haben das Fieber, wie auch die Schmerzen im Bein, ihren Teil dazu beigetragen, dass Ihr Kind vorübergehend krank war. Schön, dass es sich rasch wieder normalisierte. 2) Nein, das kann man nicht sagen. Die Abläufe bei der MMR-Impfung (ein Lebendimpfstoff) sind anders als bei den Totimpfstoffen. Reaktionen kommen zwar auch vor, v.a. Fieber, dies aber erst nach ca. 1 Woche. Davon sind immerhin ca. 10-15% der geimpften betroffen. Dies dauert aber meist auch nur 1 oder max. 2 Tage. Es besteht kein erkennbarer Zusammenhang zwischen Reaktionen auf die Grundimmunisierungen im 1. Lebensjahr und MMR. 3) Wenn Sie damals eine komplette Impfserie (3 Dosen) erhielten, so sind Sie bezüglich dem Hepatitis B Anteil vermutlich lebenslang geschützt, bezüglich Hepatitis A mindestens 20 Jahre. Den Impfschutz gegen Hepatitis A - falls Sie in 10 Jahren oder später eine Reise in ein Risikoland (zB Süd- oder Osteuropa und exotischeres Ausland) planen - können Sie zuvorim Blut überprüfen lassen und ggf. eine Auffrischimpfung erhalten. Die nächsten 10 Jahre aber können Sie erst einmal unbesorgt sein. 4) Nein, eher nicht. Hier hat Ihnen wohl der Zufall einen Streich gespielt. Reaktionen auf die Grippeimpfung wie zB Fieber, Unwohlsein etc. klingen spätestens nach 48 Stunden ab, Schnupfen gehört nicht dazu. Wahrscheinlich haben Sie ein anderes Virus erwischt - es gibt ja 1000e davon... Gute Besserung und alles Gute!


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hallo, noch eine frage zu fsme. wir leben im schwarzwald (d.h. risikogebiet) und ich wurde 1994 geimpft. eine auffrischung habe ich nicht mehr machen lassen, da ein bekannter schwere nebenwirkungen hatte und der impfstoff zwischenzeitlich ja auch immer mal wieder vom markt genommen bzw. ersetzt wurde. ich habe fast jedes jahr zecken und hatte als kind auch schon symptome einer fsme (genau 1 woche nach zeckenbiss, aber gott-sei-dank nur das erste stadium mit grippe etc.) - aber irgendwie ist mein respekt vor dem impfstoff immer noch ziemlich groß. nun meine fragen: 1.kann es sein, dass ich trotzdem noch immun bin? kann ich diese immunität irgendwie bestimmen lassen? 2.ist denn der derzeitige impfstoff besser verträglich als der während der letzten jahre? 3.brauche ich wieder 3 impfungen oder reicht eine aus?


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Da die letzte Impfung 10 Jahre zurückliegt, liegt vermutlich momentan kein Schutz mehr vor. Da aber Ihr Immunsystem durch die früheren Impfungen geprägt wurde, wird es vermutlich auf eine Auffrischimpfung gut und rasch reagieren. Das kann man durchaus im Blut überprüfen, zB 4 Wochen nach der Auffrischimpfung. Die Impfstoffhersteller empfehlen in Fällen wie dem Ihren (versäumte Auffrischung) auch eine Ueberprüfung oder sogar eine komplette neue Grundimmunisierung (was ich für übertrieben halte). Sprechen Sie mit Ihrem Arzt/Aerztin darüber. Wie gesagt die Variante "erst impfen, dann Titerkontrolle" halte ich für Ihren Fall für die eleganteste. Ja, die Impfstoffe sind wieder recht gut verträglich, nachdem man den Herstellungsprozess wieder geändert hat.


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