Frage im Expertenforum Impfen an Prof. Dr. med. Ulrich Heininger:

Nimenrix Impfung nach Sechsfachimpfung

Prof. Dr. med. Ulrich Heininger

Prof. Dr. med. Ulrich Heininger
Leitender Arzt Infektiologie / Vakzinologie
Stellvertretender Chefarzt

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Frage: Nimenrix Impfung nach Sechsfachimpfung

Stefanie-M

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Guten Tag Herr Prof. Dr. Heininger, vielen Dank für die Möglichkeit, Ihnen in diesem Forum Fragen stellen zu dürfen. Ich habe einige Fragen zur Nimenrix Impfung, die unserer Tochter (14 Monate alt) vor 2,5 Wochen verabreicht worden ist. Ich habe mich für diesen vierfach Meningokokken-Impfstoff entschieden, da ich möglichst viele Meningokokkenstämme auf einmal impfen lassen wollte, um einen möglichst umfassenden Impfschutz zu erwerben. Nun bin ich im Nachhinein der Impfung auf die Packungsbeilage im Internet gestoßen und seitdem lässt mir das keine Ruhe mehr. Da ich nicht so viel vom medizinischen Fachjargon verstehe, möchte ich Ihnen gerne in diesem o. g. Zusammenhang ein paar Fragen stellen. Hintergrund ist, dass die Nimenrix Impfung genau 30 Tage nach der Sechsfachimpfung Hexyon verabreicht wurde. 1) Was bedeutet das nun konkret für den Impfschutz unserer Tochter gegen diese vier Meningokokken Stämme? Hat unsere Tochter nun keinen kompletten Impfschutz? 2) Soll ich MenC zur Sicherheit noch separat impfen lassen oder ist das nicht erforderlich oder gar gefährlich (Überdosierung o.Ä.)? 3) Baut sich der Impfschutz schneller ab, also wäre eine Auffrischung hier sinnvoll und wenn ja, wann? Ansonsten soll der Schutz ja wohl lebenslang halten, oder? 4) Ist bei dieser Mehrfachimpfung der Schutz gegen MenC genauso hoch wie bei Neisvac? 5) Hat diese zeitliche Abfolge der Impfung Einfluss auf den Tetanusschutz bzw. die anderen Komponenten von Hexyon? Ich danke Ihnen im Voraus sehr!


Prof. Dr. med. Ulrich Heininger

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Hallo ich vermute, Sie beziehen sich auf folgenden Hinweis in der Fachinformation (für Fachleute) von NImenrix: "Auswirkung von vor der Impfung vorhandenen Antikörpern gegen das Tetanustoxoid Die Sicherheit und Immunogenität von Nimenrix wurde bei aufeinanderfolgender oder gleichzeitiger Verabreichung eines Impfstoffs mit Diphtherie- und Tetanustoxoiden, azellulärem Pertussis, inaktivierten Polioviren (1, 2 und 3), Hepatitis-B-Oberflächenantigen und Haemophilus influenzae Typ b-Polyribosyl-Ribose-Phosphat konjugiert an Tetanustoxoid (DTPa-HBV-IPV/Hib) im zweiten Lebensjahr untersucht. Die Verabreichung von Nimenrix einen Monat nach der DTPa-HBV-IPV/Hib-Impfung resultierte in niedrigeren rSBA-GMTs gegen die Gruppen A, C und W-135 im Vergleich zur gleichzeitigen Verabreichung (siehe Abschnitt 4.5). Die klinische Relevanz dieser Beobachtung ist nicht bekannt." Der letzte Satz sagt eigentlich alles: man weiss nicht, ob sich das nachteilig auswirkt. Im Abschnitt 4.5. wird dann ausgeführt, dass man wenn möglich 6-fach-IMpfung und Nimenrix gleichzeitig geben sollte. Somit also meine Antworten auf Ihre 5 Fragen: 1) das weiss man/ich nicht. 2) wenn es meine Tochter wäre würde ich es tun. 3) das weiss man/ich nicht. Lebenslangen Schutz kann man keinem Impfschutz attestieren, dafür hat man nicht lange genug Erfahrung. 4) vermutlich ja. Die Krankheit ist zu selten, um es sicher sagen zu können. 5) Meiner Kenntnis nach nicht. Alles Gute!


Stefanie-M

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Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Heininger, ganz, ganz herzlichen Dank für Ihre schnellen Antworten auf meine Fragen. Bitte entschuldigen Sie mein vieles Nachfragen. Mir ist nur Ihre Meinung so wichtig, da ich etwas irritiert bin, da unser Kinderarzt scheinbar ohne Bedenken 30 Tage nach Hexyon Nimenrix geimpft hat und das auf mein Nachfragen scheinbar auch nicht bedenklich fand. Mir ist aber wirklich sehr wichtig, dass unsere Tochter einen möglichst umfassenden Impfschutz hat und dass vor allem MenC auch vollumfänglich geimpft sind. Ich bezog mich in meiner Frage auf Abschnitt 4.5 der Packungsbeilage. Dort heißt es u. A.:"...Die klinische Relevanz dieser Beobachtung ist nicht bekannt, da mindestens 99,4 % der Personen (N=178) einen rSBA-Titer von größer gleich 8 für jede Gruppe (A, C, W-135, Y) aufwiesen." Ich verstehe ja nicht so viel vom Medizinjargon, aber heißt das nicht, dass mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit trotzdem so viele Antikörper gebildet worden sind, dass das zum Schutz ausreicht? Würde dieser Schutz zumindest schwerere Verläuft abmildern? Oder was bedeutet konkret dieser Wert von größer gleich 8? Entschuldigen Sie bitte mein vieles Nachfragen. Ich möchte gut informiert sein, vor allem vor dem nächsten Impftermin, wenn ich das nochmal mit unserem Kinderarzt bespreche. Vielen Dank für Ihre Geduld und Hilfe!


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