Mitglied inaktiv
Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Heininger, ich weiß, daß diese Frage schon öfter in diesem Forum,u.a. auch von manuelliebling2, gestellt wurde. Ich hoffe trotzdem, daß Sie mir speziell auf meine Fragen antworten können. Ich weiß jetzt, daß die 2.MMR Impfung, um die es mir hier geht eine Auffangimpfung für pot. Impfversager ist. Mein Sohn, 13 Mon. hat am 08.03.2004 die 1. MMR erhalten. Er hat keinerlei Reaktionen (Fieber, Ausschlag etc.) gezeigt. Da ich aber dieser Impfung ohnehin schon skeptisch wg. mögl. Komplikationen gegenüberstehe, wollte ich die 2. Impfung durch Blutuntersuchung vermeiden. Ich weiß, daß Blutabnehmen mehr weh tut, aber immerhin bekommt er dann keine Lebendviren mehr unnötig gespritzt. Meine Kinderärztin weigert sich jedoch, diesen Bluttest durchzuführen, da dieser überhaupt keine Aussagekraft besitze. Ich werde meinen Sohn jetzt am 28.04.2004 mit der 4. 6-fach Impfung impfen lassen. Meine Fragen: 1. Muß ein Kind auf die 1. MMR irgendwie reagieren mit Fieber etc., um davon ausgehen zu können, daß er eine Immunabwehr aufgebaut hat? 2. Wenn er auf die 1.MMR nicht mit Fieber etc. reagiert hat, kann dies bei der 2.MMR noch kommen? 3. Sollte ich mich doch für die 2. MMR Impfung entscheiden, ist das Risiko für Komplikationen höher, wenn ich, nicht wie empfohlen die 2.MMR vor der 4. 6-fach Impfung, sondern danach irgendwann später geben lasse? 3. Hat die Blutuntersuchung eine Aussagekraft, und wo kann ich diese vornehmen lassen, wenn ich privat bezahle, da meine Ki-ärztin sagt, dies wäre verboten? Danke für Ihre Bemühungen.
Guten Abend, 1. Muß ein Kind auf die 1. MMR irgendwie reagieren mit Fieber etc., um davon ausgehen zu können, daß er eine Immunabwehr aufgebaut hat? Nein! Die Immunantwort ist unabhängig vom Auftreten von Nebenwirkungen; hier sind keine Rückschlüsse möglich. 2. Wenn er auf die 1.MMR nicht mit Fieber etc. reagiert hat, kann dies bei der 2.MMR noch kommen? Im Prinzip ja, aber die statistische Wahrscheinlichkeit bei der 2. Impfung für Nebenwirkungen ist noch geringer (kleiner 5%) als bei der 1. (ca. 10-15%). 3. Sollte ich mich doch für die 2. MMR Impfung entscheiden, ist das Risiko für Komplikationen höher, wenn ich, nicht wie empfohlen die 2.MMR vor der 4. 6-fach Impfung, sondern danach irgendwann später geben lasse? Nein! Das ist unabhängig von der 4. 6-fach-Impfung und auch ziemlich altersunabhängig. 4. Hat die Blutuntersuchung eine Aussagekraft, und wo kann ich diese vornehmen lassen, wenn ich privat bezahle, da meine Ki-ärztin sagt, dies wäre verboten? Nun, verboten ist es nicht, aber keine Kassenleistung. Wenn Sie die Kosten dafür selbst übernehmen, finden Sie sicher auch eine Aerztin/Arzt die das veranlasst. Aber für sinnvoll sehe ich es ehrlich gesagt auch nicht an und ich finde auch, dass die Blutentnahme unangenehmer ist als die 2. Impfung - zumal evtl. ja doch noch die 2. Impfung auch noch angeschlosssen werden muss. Die Titerbestimmung hat schon eine Aussagekraft, insbesondere wenn das Ergebnis positiv ist (= Titer vorhanden). Nur umgekehrt (kein Titer nachweisbar) ist nicht gesagt, dass nicht doch Schutz besteht (wir nennen das "falsch-negativ"). Wie man es auch betrachtet, die "blinde" 2. Impfung wird einfach als die sinnvollste Massnahme angesehen. Wichtig ist auch zu wissen, dass bei bereits vorhandenem Schutz die Lebendviren nicht schaden - sie sind eher eine gewisse Herausforderung für die Abwehr zu zeigen, was sie "gelernt" hat. Genau so als ob Ihr kind mit den echten Viren in KOntakt kommt, dann soll der Schutz sich ja auch entfalten. Alles Gute!