Mitglied inaktiv
Sehr geehrter Dr. Heininger, ich weiss garnicht, ob ich mit meiner Frage / meinem Problem hier richtig bin ... Ich habe eine 2 jährige Tochter, die mit 9 Monaten erstmalig gegen Diphterie, Polio, Tetanus und HIB geimpft wurde. Ich möchte sie bewusst vor dem Schulalter NICHT gegen MMR impfen lassen! (Zur Erklärung: Ich habe direkt 2 anerkannte Impffolgeschäden im Familienkreis und fürchte die möglichen Risiken der Impfung mehr als die möglichen Risiken der Krankheiten selber!) Was mir allerdings etwas Sorge bereitet: Im Februar bekommt meine Tochter ein Brüderchen, welches wohl auch wie sie ab 4 Monaten in die KiTa gehen muss. Wie gefährlich sind diese Kinderkrankheiten für ein Baby?? Die Informationen sind da sehr unterschiedlich, die einen sagen Mumps und Masern sind bei Babys sehr gefährlich, gefährlicher als für ältere Kinder, die anderen sagen, dass Babys die Krankheiten meist nicht so schlimm bekommen. Können sie mir dazu weiterhelfen?? VG Melanie
Sehr geehrte Majlinda, mit Ihrer Frage sind Sie hier in diesem Forum genau richtig. Also: In den ersten ca. 6-9 Lebensmonaten sind die allermeisten Kinder vor den sog. "Kinderkrankheiten", gegen die wir impfen (wie zB Masern, Mumps, Röteln), geschuetzt, weil sie waehrend der Schwangerschaft ueber die Plazenta entsprechende Schutzstoffe, die Antikoerper, aus dem muetterlichen Blut erhalten haben. Dann aber geht der Schutz allmählich verloren und - das stimmt - eine Krankheit wie Masern im fruehen Lebensalter (1. oder 2. Lebensjahr) ist mit hoeherem Komplikationsrisiko verbunden als im Vorschulalter. Später, ab dem Jugendlichenalter, steigt das Komplikationsrisiko wieder an. Deshalb empfehlen wir die erste MMR-Impfung ab dem Alter von 11 Monaten! Es ist bedauerlich, dass Sie unter dem Eindruck der anerkannten "Impfschaeden" in Ihrer Umgebung bei Ihren Kindern mit der MMR-Impfung warten wollen. Das macht meines Erachtens aber keinen Sinn, da die MMR-Impfung zu keinem Alter ein nennenswertes Schadensrisiko hat - dann duerften wir sie ja nicht empfehlen! Sie sollten auch wissen, dass in der deutschen Rechtssprechung "Impfschaeden" anerkannt werden können, wenn der Richter einen "wahrscheinlichen" Zusammenhang zur vorausgegangenen Impfung sieht. Ich kenne viele Kinder mit Schaeden wegen einer Krankheit, die durch Impfung haette verhindert werden können (!), aber kein Kind, welches durch eine Impfung nachweislich (!) Schaden erlitten hätte. Was sagt Ihre Kinderärztin/arzt dazu? Zur Zusatzfrage bezueglich Polio: es stimmt, dass es zurzeit keine sporadisch auftretenden echten Poliofälle in Europa gibt. ABER: Die Euphorie, dass Polio neben den Pocken die naechste Krankheit sein könnten, die dank Impfungen ausgerottet werden können, ist in den letzten Monaten etwas verblasst. Man musste naemlich feststellen, dass es Menschen gibt(meist mit geschwächtem Immunsystem), die chronsich Polioviren ausscheiden. Deshalb könnten - wenn wir aufhören wuerden zu impfen und wieder genuegend Kinder ohne Impfschutz nachgewachsen sind - wieder neue Epidemien auftreten. Ausserdem - im Zeitalter der zunehmenden Bedrohung durch Bioterroristen - haben sich entsprechende Gruppierungen wahrscheinlich auch längst mit diesen Viren eingedeckt.. Traurig, aber wahr: wir werden uns wohl damit abfinden muessen, die Polio (ein wirklich bedrohliche krankheit!) weiterhin auf absehbare Zeit mittels Impfungen zurueckdrängen zu muessen. Alles Gute!
Mitglied inaktiv
Was die polio-Impfung angeht: ich habe neulich gelesen, dass Polio in Europa offiziell als ausgerottet gilt. Dann wird die Impfung dagegen doch sicher bald aus der Empfehlung raus genommen, oder? Wir impfen ja auch nicht mehr gegen Pocken usw. Wissen sie schon, wann damit zu rechnen ist? VG Melanie
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