Mitglied inaktiv
Hallo Herr Doktor! Mein Sohn ( 21 Monate)hat vor 2 Wochen die erste MMR-Impfung bekommen. Erst so spät, weil er vorher fast immer krank war ( eine Bronchitis jagte die andere). Bis jetzt hat er die 6-fach Impfungen gut vertragen, aber diesmal reagierte er 4 Tage später mit hohem Fieber ( 40°) und Schüttelfrost sowie Apathie, was 2 Tage anhielt. Am 2. Nov. soll er die 2. Dosis bekommen und gleichzeitig die Grippeschutzimpfung. Muss ich wieder mit so einer heftigen Raktion rechnen und wäre es besser MMR und Grippeschutzimpfung zeitlich versetzt zu geben oder spielt das keine Rolle? Und was halten Sie von der Windpockenimpfung, nötig oder besser auf natürlichem Weg durchmachen? Möchte mein Kind bestmöglich schützen, aber alles unnütze weglassen. Vielen Dank für die Beantwortung. LG Susi
Hallo Susi, Fiber shcon 4 Tage nach einer MMR-Impfung ist wahrscheinlich NICHT auf diese Impfung zurückzuführen, da es siich um einen Lebendimpfstoff handelt und die Impfviren mindestens 5-7 Tage brauchen ,um sich ausreichend zu vermehren und dann evtl. Fiber hervorzurufen. Wie dem auch sei - bei der 2. IMpfdosis ist das Fieberrisiko sehr geirng, da das Immunsystem durch die 1. Dosis bereits "vorbereitet" ist und die Impfviren meistens sehr rasch beseitigt, ohne dass es zu nennenswerten Reaktionen kommt. Im Gegenstaz dzau nimmt die Fieberwahrscheinlichkeit bei den Totimpfstoffen (zB 6-fach-IMpfstoff) tendenziell von Dosis zu Dosis zu. Ich sehe also keinen Grund, die geplante 2. MMR-Impfung und die gegen Schutzimpfung nicht gemeinsam zu geben. Die Impfung gegen Windpocken halte ich für sehr empfehlenswert, sie ist ja jetzt seit einigen mOnaten in Deustchland auch allgemein ab dem Alter von 11 Monaten empfohlen. Viele Angaben dazu finden Sie auch bei der Stichwortsuche "Windpocken" auf dieser Seite, weil es dazu in letzter Zeit sehr viele Fragen gab. Hier eine kurze Zusammenfassung wichtiger Punkte: Die Windpocken sind eine virale Infektionskrankheit, die vor allem im Kindesalter auftritt Die Viren werden durch Tröpfchen von Mensch zu Mensch übertragen Meistens verläuft die Krankheit mit stark juckenden Bläschen und heilt binnen 2 Wochen folgenlos aus 1% der Fälle verläuft aber kompliziert, zum Teil durch eitrige Infektionen bzw. Gehirnbeteiligung sogar bedrohlich Das Virus überlebt im menschlichen Körper lebenslang und kann später von innen heraus das Krankheitsbild der Gürtelrose („Herpes zoster“) auslösen Die Behandlung mit Virusmedikamenten muss sehr früh (innerhalb von 24 Stunden) einsetzen, um wirksam zu sein. Dies gelingt meistens nicht. Die Impfung dagegen schützt zuverlässig vor Windpocken! (zitiert nach "Handbuch Kinderimpfung, Hugendubel Verlag 2004). Alles Gute!