Mitglied inaktiv
Sehr geehrter Herr Dr. Heininger, zur Geburt meines nun 14 Mon. alten Sohnes bekam ich das Buch "Kindersprechstunde" geschenkt. (Es ist anthroposophisch geprägt - nicht ganz "meine Richtung", aber interessant). Es steht da, dass in der Schweiz viele gegen Mumps Geimpfte an Mumps erkranken, da man wohl nicht weiß, wie lange der Impfschutz anhält. Außerdem steht dort, dass die Röteln-Impfung rheumatische Gelenkerkrankungen hervorrufen kann. Was sagen Sie zu der Mumps-Impfung? Vielen Dank im voraus für Ihre Antwort. Gruß Paula
Sehr geehrte Paula, es ist richtig, dass in der Schweiz viele einmal (!) gegen Mumps geimpfte Kinder trotzdem erkranken. Der eine Grund ist, dass grundsätzlich nach einer Impfung die Schutzrate gegen Mumps nur etwa 90% beträgt (nach 2 Impfungen steigt sie auf nahezu 100%). Hinzu kommt aber noch, dass der lange Zeit am häufigsten verwendete Mumpsimpfstoff in der Schweiz offensichtlich suboptimal wirksam ist (deutlich weniger als 90%). Dieser "Schweizer Mumpsimpfstoff" ist auch in einigen südeuropäischen Làndern (Italien, Spanien) lange Zeit viel verwendet worden, mit ähnlichen Problemen. Heuet verwenden die meisten Aerztinnen und Aerzte in der Schweiz einen der Mumpsimpfstoffe, die auch in den anderen europäischen und aussereuropäischen Ländern fast ausschliesslich verwendet werden und die o.g. Wirksamkeit aufweisen. Es stimmt nicht, dass Rötelnimpfstoffe "rheumatische Gelenkerkrankungen" hervorrufen. Was stimmt ist, dass Rötelnimpfstoffe vorübergehende Gelenkschmerzen (sog. "Arthralgien") hervorrufen können, und zwar weitaus am häufigsten bei Mädchen in und nach der Pubertät sowie bei erwachsenen Frauen. Dies ist unangenehm, aber vorübergehend! Die Rötelninfektionmacht das logischerweise natürlich auch! Lösung: wie empfohlen alle Kleinkinder 2x MMR zu impfen, dann braucht man nicht pubertierende Mädchen und junge Frauen zu impfen! "Rheumatische Gelenkerkrankungen" sind ein chronsiches Problem und haben damit nichts zu tun. Lesen Sie nochmals in dem Buch nach: steht da wirklich "Rheumatische Gelenkerkrankungen"? Dann "outet" sich der Autor als nicht besonders bewandert auf diesem Gebiet.