Frage: MMR.Die zweite.

Hallo, meine Tochter hat auf die MMR Impfung sehr heftig reagiert mít Verdacht auf Hirnhautreizung,ist aber nichts weiter passiert und es geht ihr bestens. Nun möchte ich wissen wann die zweite Impfung erfolgen sollte. Der Arzt sagte wir sollten gerade auf Grund der Reaktion bis zum 5 Lebensjahr warten.Aber ist der Abstand zur ersten Impfung nicht zulang. Wirkt die Impfung dann noch? Wir wollen unsere Tochter nämlich auf jeden Fall impfen lassen,aber nun bin ich ein bisschen skeptisch. LG Steffi

Mitglied inaktiv - 05.03.2003, 13:50



Antwort auf: MMR.Die zweite.

Hallo Steffi, zunächst bitte ich Sie um Verständnis für die späte Antwort. Die geschilderte Reaktion (wann genau nach der Impfung? Wurde Nervenwasser=Liquorpunktion untersucht?) ist medizinisch gesehen eigentlich kein Grund, den Termin für die zweite MMR-Impfung zu verschieben. Andererseits ist es auch möglich, die 2. MMR-Impfung später als mit 15 Monaten zu geben (wie wir es ja bis vor wneigern Jahren ohnehin grundsätzlich getan haben). Die allgemein empfohlene 2. MMR-Impfung hat zum Ziel, den etwa 5 (-10)% von Impflingen, die auf die erste Impfung noch nicht gegen alle 3 Viren reagiert zu haben, doch noch zum gewünschten Schutz zu verhelfen. Die 2. MMR-Impfung ist deshalb keine Auffrischimpfung, sondern eine Wiederholungsimpfung. Alle, die beim ersten Mal schon reagiert haben, zeigen auf die 2. Impfung keine nennenswerte Reaktion – und eben auch KEINE vermehrten Nebenwirkungen, im Gegenteil, sie haben WENIGER Nebenwirkungen als beim ersten Mal (meistens sogar keine). Mit 5 Jahren erst die 2. MMR-Impfung zu geben ist zwar besser als gar nicht, aber nach heutiger Auffassung nicht optimal vom Zeitpunkt her gesehen. Wir empfehlen, schon mit 15-23 Monaten die 2. MMR-Impfung. Eben deshalb, um mit der "2. Chance" auf Impfschutz nicht unnötig lange zu warten, denn die 5-10% die nach der 1. Impfung noch nicht komplett geschützt sind können sich ja jederzeit anstecken, weil es wegen der unzureichenden Akzeptanz der MMR-Impfung (momentan in Deutschland ca. 85%) die entsprechenden Infektionen eben noch häufig gibt. Besprechen Sie dies vielleicht doch noch einmal mit Ihrem Kinderarzt. Alles Gute!

von Prof. Dr. med. Ulrich Heininger am 10.03.2003