Frage im Expertenforum Impfen an Prof. Dr. med. Ulrich Heininger:

Meerschweinchen

Prof. Dr. med. Ulrich Heininger

Prof. Dr. med. Ulrich Heininger
Leitender Arzt Infektiologie / Vakzinologie
Stellvertretender Chefarzt

zur Vita

Frage: Meerschweinchen

Mitglied inaktiv

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Lieber Herr Dr. Heininger, ich habe eine sehr allgemeine Frage, die sich aus einen Gespraech mit einem Freund ergeben hat: ein Freund von mir ist Professor fuer Dermatologie und forscht unter anderem auf immunologischem Gebiet. Ich kannte ihn bislang als eher "konservativen" eindeutigen Impfbefuerworter in jeder Hinsicht. Jetzt kam er von einem Kongress zurueck und wurde ploetzlich viel vorsichtiger in seinen Aussagen. Es gaebe immer mehr Daten in letzter Zeit, die doch auf moegliche Probleme der der vielen Kombinationsimpfstoffe hindeuten koennten. Ein Anstieg an Autoimmunerkrankungen im Erwachsenenalter, Haeufungen von Sids, etc. ALles ist nur sehr vage, da die Studen natuerlich korrelativ sind und daher keine genauen Rueckschluesse auf Ursachen zulassen. (Ich bin auch Wissenschaftlerin, drum nehme ich Daten sehr ernst, kenne aber auch die Einschraenkungen in der Interpretierbarkeit). Natuerlich ist jeder einzelne Impfstoff gut gestestet und bestimmt auch sehr sicher. Aber wie kann man je akkumulative Effekte untersuchen? Vor ca. zwei Jahren hat auch der Chef der amerkikanischen Impfkommission in der New York Times einen langen Artikel zu diesem Problem geschrieben: akkumulative Effekte koennen nicht ausgeschlossen werden und immer mehr Daten deuten auf moegliche Probleme mit den vielen Impfungen in der Kindheit (unreifes Immunsystem) hin. So, meine Frage ist eigentlich nur die: Kennen Sie diese Daten auch? Wie konsistent sind sie und kann man Ihrer Ansicht nach negative Effekte durch die Akkumulation aussschliessen? Vielen Dank (auch ganz allgemein fuer ihre immer so kompetenten und ausfuehrlichen Antworten), CLAUDIA


Prof. Dr. med. Ulrich Heininger

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Guten Abend Claudia, zunächst besten Dank für die Blumen (letzte Zeile). Wo soll ich da am besten anfangen? Vielleicht so: ja, Sie haben Recht, irgendwelche unerwünschten, zB akkumulativen Langzeiteffekte des Impfen können wir prinzipiell nicht ausschliessen - das kann man ja eigentlich bei keiner medizinischen Massnahme, ebenso wenig wie bei zahlreichen anderen Dingen unseres Alltags, wie zB Autofahren, Flugreisen, bei der Aufnahme von Nahrungsmitteln usw. Aber: die mittelfristigen Erfolge des Impfens in den letzten 50-60 Jahren sind zweifelsfrei überwältigend (denken Sie an Poliomyelitis, Tetanus, Hib -Hirnhautentzündungen uvm). Ich kenne sehr viele der Spekulationen und die dazugehörigen "Daten" (meistens sind es aber Fallbeobachtungen und keine Daten, die diese Hypothese generieren; der Eindruck Ihres Freundes einer Häufung in letzter Zeit ist objektiv nicht feststellbar - die Zweifel an der Sicherheit sind so alt wie das Impfen selbst). Es gibt aber mittlerweile eine Vielzahl seriöser Studien (über die öffentliche Datenbank der "PubMed" als abstracts allgemein zugänglich - fragen Sie ggf. Ihren ärztlichen Freund), die bislang immer die geäusserten spekulativen Zusammenhänge - wie Sie sie teilweise genannt haben - zwischen vermeintlichen Nebenwirkungen und bestimmten Impfungen widerlegen konnten. Und in dieser Situation muss jeder einzelne nun für sich selbst bzw. seine Kinder entscheiden was er will: den messbaren Impfschutz (und ein theoretisches, nicht messbares Risiko für irgendwelche bis heute unbekannten Spätfolgen des Impfens), oder: auf den Impfschutz verzichten (und das Risiko, welches die entsprechenden Krankheiten mit sich bringen, in Kauf nehmen). Vielleicht können Sie in einer Buchhandlung zu diesem Thema auch in meinem Buch einmal etwas ausführlicher nachlesen (siehe hinweis auf der Begrüssungsseite), wenn Sie möchten. Alles Gute und Danke für die Fragen!


Mitglied inaktiv

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O.T.


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