Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Heininger,  ich habe mich dieses Jahr in der letzten Juniwoche mit dem COVID-Impfstoff der letzten Saison impfen lassen, weil ich zu dem Zeitpunkt Anfang 3. Trimester schwanger war und sowohl mein Gynäkologe als auch meine Impfärztin (eine HNO-Ärztin, die sämtliche Impfungen durchführt) mir - wohl vmtl. entgegen offizieller Empfehlungen - zur Auffrischungsimpfung zum Schutz der Schwangerschaft geraten haben. (Jene Auffrischung war 9 Monate nach der letzten Coronaimpfung erfolgt.)  Soweit ich weiß, sieht die offizielle Empfehlung für die Allgemeinheit einen Mindestabstand von 12 Monaten zwischen zwei COVID-Impfungen vor. Allerdings fühle ich mich ohne aktuellen Coronaimpfschutz (der ja nach vier Monaten ohnehin nicht mehr ausreichend zum Schutz vor Infektion vorhanden ist und schon gar nicht, nachdem meine letzte Impfung gegen einen anderen Stamm konzipiert war) im Hinblick auf Post COVID - ME/CFS nicht wohl. Zudem macht es mir Sorgen, dass - wenn ich nächstes Jahr auf den angepassten Impfstoff warte, der üblicherweise erst im September verfügbar ist, zu einem Zeitpunkt, zu dem die Welle erfahrungsgemäß schon ziemlich hoch ist - 15 Monate zwischen den Impfungen liegen werden. Ich wäre daher froh, mich trotz der Impfung im Juni demnächst mit dem angepassten Impfstoff auffrischen zu können. Ohne meine Überlegungen zu kennen, hat mir meine Impfärztin dazu geraten, mich jetzt nach nur vier Monaten noch mit dem aktuellen Coronaimpfstoff impfen zu lassen, da die Coronazahlen sehr hoch sind. Warum ein Mindestabstand von 12 Monaten zwischen zwei Impfungen empfohlen ist, wisse sie nicht.  Ich überlege daher, ob ich mir jetzt oder in ein paar Wochen oder doch erst nächsten Herbst die Auffrischungsimpfung holen soll. 1) Darum möchte ich Sie fragen, wie Sie das sehen, also ob eine Auffrischung bei immunkompetenten Erwachsenen ohne Vorerkrankungen auch nach wenigen Monaten schon möglich ist und woher die Empfehlung der mindestens zwölf Monate Abstand rührt? 2a) Ist die Gefahr von gravierenden Impfkomplikationen (Stichwort Post-Vac) größer, wenn dieser Mindestabstand nicht eingehalten wird?  2b) Immerhin könnte man auch im Rahmen einer Infektion nach wenigen Monaten Viruskontakt haben und ich kann mir nicht vorstellen, dass das weniger gefährlich - insbesondere im Hinblick auf Langzeitfolgen - wäre als eine neuerliche Auffrischungsimpfung(?).  3) Wäre es sinnvoll, bei einem früheren Abstand als den 12 Monaten, diesen möglichst weit hinauszuzögern, also sich z.B. "erst" nach sechs statt nur vier Monaten impfen zu lassen?  4) Ist in der Stillzeit das Risiko für langfristige Impfkomplikationen infolge der Coronaimpfung höher als außerhalb dieser? Herzlichen Dank für Ihre Arbeit! Ihre Informationen haben mir in der Vergangenheit bereits sehr geholfen.