Frage im Expertenforum Impfen an Prof. Dr. med. Ulrich Heininger:

Impfung nach OP

Frage: Impfung nach OP

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Hallo Dr. Heininger, mein Sohn (geb. 30.11.05) ist am 27.09. mit vierstündiger Vollnarkose an einer Syndaktylie operiert worden. Zwölf Tage (09.10.) später wurde mit 1/2-stündiger Maskennarkose die Fäden gezogen. Morgen haben wir nun den Impftermin für die zweite MMRW-Impfung. Die Ärzte waren sich eher uneinig, ob die Impfung wegen der OP schon erfolgen könnte. Der Narkosearzt meinte, man sollte drei Monate warten, OP und Impfung seien schließlich Belastungen fürs Immunsystem, der Chirurg vier Wochen und mein Kinderarzt (der impfende Arzt) meinte, dass Impfung und OP völlig unabhängig voneinander sind und es überhaupt kein Problem sei zu impfen, zumal ja schon drei Wochen zur wirklichen OP vergangen sind und 10 Tage zu der kleinen Narkose. Blutverlust bei der OP hatte er übrigens so gut wie keinen und auch sonst ist alles prima verlaufen, er hat es so gut weggesteckt, dass wir noch am selben Abend zu Hause waren, trotz der langen OP-Dauer. Die Maskennarkose hat er auch verarbeitet wie ein kleines Nickerchen ;-) Ich würde schon gerne morgen impfen lassen, da ja demnächst auch noch weitere Impfungen anstehen und die müssen ja irgenwie auf die Reihe gebracht werden und er gerade so schön gesund ist ;-) Können wir nun morgen impfen? Es ist übrigens die zweite MMRW. Die erste hatte er mit 8,5 Mon (16.08.06). Ist dann jetzt von einer vollen Wirksamkeit auszugehen oder sollte noch mal mit Zeitabstand nachgeimpft werden, weil die erste Imofung ja so früh erfolgte? Ist der Zeitpunkt für dei zweite jetzt gut? (nächsten Monat folgen ja auch noch die 6-fach und Pneumokokken...) Er hatte beim ersten Mal überhaupt keine Nebenwirkungen, wäre jetzt noch damit zu rechnen? (bei den 6-fach übrigens auch nur bei der zweiten ganz leicht) Die letzte 6-fach/Pneumokokken war am 17.05. - kann die nächste gegen Ende Nov. sein, wäre das ein guter Zeitpunkt oder lieber länger warten?Dann könnten wir sie nämlich gleich bei der U6 mitmachen...und wir haben endlich alle hinter uns. Er wird jetzt zweimal mit Priorix-Tetra geimpft. Ist das auch richtig so? Er wird dann ja zweimal gegen Windpocken geimpft. Meine Tochter (4 J.) ist 2x Priorix geimpft und einmal Varilrix - sollte da auch noch mal geimpft werden dann? Ich bin eigentlich sehr gewissenhaft, was das Impfen angeht, wollte die Grippe-Impfung aber aussparen bei den beiden. Ist das ok oder würden Sie auch dazu raten? Meine Große ist zwar im KiGa, aber beide Kinder sind bis jetzt überhaupt nicht krankheitsanfällig auch nicht chronisch krank oder so und auch mein Mann und ich sind es nicht. Und bei dem Kleinen wären es dann ja nochmal zwei Spritzen mehr... vielen Dank für den tollen Job den Sie hier machen :-)


Prof. Dr. med. Ulrich Heininger

Prof. Dr. med. Ulrich Heininger

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Hallo, "danke für die Blumen" gleich zur ersten Frage: Ihr Kinderarzt hat Recht, die anderen Ansichten sind veraltet und unbegründet - grünes licht für die Impfung. "Es ist übrigens die zweite MMRW. Die erste hatte er mit 8,5 Mon (16.08.06). Ist dann jetzt von einer vollen Wirksamkeit auszugehen oder sollte noch mal mit Zeitabstand nachgeimpft werden, weil die erste Imofung ja so früh erfolgte?" Nein, das sollte ausreichen! Die 2. Dosis führt auch so zu einem Anstieg der Schutzstoffe. "Ist der Zeitpunkt für dei zweite jetzt gut? (nächsten Monat folgen ja auch noch die 6-fach und Pneumokokken...)" Ja! "Er hatte beim ersten Mal überhaupt keine Nebenwirkungen, wäre jetzt noch damit zu rechnen? (bei den 6-fach übrigens auch nur bei der zweiten ganz leicht)" Die Statistik sagt, das Risiko bei der 2. Dosis ist geringer als bei der 1., aber nicht null... "Die letzte 6-fach/Pneumokokken war am 17.05. - kann die nächste gegen Ende Nov. sein, wäre das ein guter Zeitpunkt oder lieber länger warten?Dann könnten wir sie nämlich gleich bei der U6 mitmachen...und wir haben endlich alle hinter uns." Absolut i.O , da 6 Monate Abstand. "Er wird jetzt zweimal mit Priorix-Tetra geimpft. Ist das auch richtig so? Er wird dann ja zweimal gegen Windpocken geimpft." Korrekt! "Meine Tochter (4 J.) ist 2x Priorix geimpft und einmal Varilrix - sollte da auch noch mal geimpft werden dann?" eine ungelöste Frage; dies ist bislang so nicht empfohlen, aber auch nicht kontraindiziert... Der Schutz würde sich dadurch mit grosser Wahrscheinlichkeit verbessern lassen (von ca. 85% auf ca. 95% oder mehr für jegliche Form von Windpocken - vor schweren Verläufen ist sie jetzt schon in hohem Masse (über 95% geschützt) "Ich bin eigentlich sehr gewissenhaft, was das Impfen angeht, wollte die Grippe-Impfung aber aussparen bei den beiden. Ist das ok oder würden Sie auch dazu raten? Meine Große ist zwar im KiGa, aber beide Kinder sind bis jetzt überhaupt nicht krankheitsanfällig auch nicht chronisch krank oder so und auch mein Mann und ich sind es nicht. Und bei dem Kleinen wären es dann ja nochmal zwei Spritzen mehr..." Zurzeit wird in Deutschland die jährliche Grippeschutzimpfung wegen erhöhtem Komplikationsrisiko für folgende Personen empfohlen:  bei chronischen Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems, der Atemwege (z.B. Asthma), oder anderen chronischen Organerkrankungen (z.B. chronische Nierenerkrankungen, Diabetes u.a.)  bei angeborener oder erworbener Immunschwäche sowie für deren Familienangehörige  ab dem Lebensalter von 60 Jahren sowie für Personen mit erhöhtem beruflichen Ansteckungsrisiko (z.B. medizinisches Personal; beruflich bedingter häufiger Kontakt mit anderen Menschen). In Österreich und der Schweiz gelten sehr ähnliche Empfehlungen. Darüber hinaus kann jeder, der für sich oder seine Kinder das Erkrankungsrisiko verringern möchte, die Grippeschutzimpfung in Anspruch nehmen, wobei allerdings die Kosten ausserhalb der genannten Risikogruppen in der Regel nicht von den Krankenkassen übernommen werden. Die Verträglichkeit der Influenzaimpfung ist sehr gut und entspricht den üblichen Routineimpfungen mit Totimpfstoffen in den ersten Lebensjahren. Jetzt müssen Sie entscheiden... Alles Gute!


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