Frage im Expertenforum Impfen an Prof. Dr. med. Ulrich Heininger:

Impferfolg bei Impfung in Po!

Prof. Dr. med. Ulrich Heininger

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Leitender Arzt Infektiologie / Vakzinologie
Stellvertretender Chefarzt

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Frage: Impferfolg bei Impfung in Po!

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Lieber Hr. Dr. Heininger, ich bin sehr in Sorge, da meine Tochter von unserer KÄin die 4. Fünffachimpfung sowie die 3. Hepatitis B - Impfung in den Po, statt wie anscheinend notwendig, in den Oberarm bekommen hat.Unsere KÄin macht das öfters so und ich dachte es sei in Ordnung, doch nun wurde mir von Seiten der Impfhersteller mitgeteilt, "der Impferfolg sei nicht gewährleistet", wenn man in den Po impft. Stimmt das? Ich will meine Tochter keinesfall noch Mal Impfen lassen, wegen der Gefahr einer "Überimpfung". Wie ist das mit all den Kindern, die bisher immer in den Po geimpft wurden, denn das hat man früher doch immer so gemacht? Haben die auch keinen Schutz ? Meine Tochter hat an ihrem Po kaum Fettgewebe und ich denke, daß meine KÄin die richtige Nadelstärke gewählt hat. Auch den Ischiasnerv hat sie, Gott sei Dank, nicht getroffen. Und Muskel ist doch Muskel, oder??? Sie sehen, ich bin total panisch, da ich dachte, durch die Impfung sei meine Tochter jetzt geschützt...können Sie mich wieder beruhigen?? Vielen Dank achanti


Prof. Dr. med. Ulrich Heininger

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Liebe Achanti, ich hoffe schon, dass ich Sie beruhigen kann. Der "Po" (Gesässmuskulatur) ist einfach nicht die optimale impfstelle, wie wir heute wissen. Die Immunantwort - v.a. gegen Hepatitis B - ist einfach schlechter als bei Impfung in den Oberarm oder Oberschenkel. "Schlechter" ist aber ein relativer Begriff und heisst nicht, dass kein Schutz da ist. Auch kann im Einzelfall ein in den Po geimpftes Kind besser geschützt sein als ein anderes, welches in den Arm geimpft wurde. Das liegt daran, dass die Immunantwort individuell sehr unterschiedlich ist. Im Klartext heisst dies, dass im statistischen Mittel die Impfantwort bei Impfung in den Po schlechter ist. Nachdem dies nun aber geschehen ist (und passiert wahrscheinlich dutzende Male so täglich in Deutschland), empfehle ich KEINE weiteren Impfungen oder Kontrollen. Wohl aber darf man die Kinderärztin höflich aber bestimmt darauf aufmerksam machen, dass Ihre Impftechnik nicht mehr dem heutigen Stand der Erkenntnis entspricht.


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