Frage im Expertenforum Impfen an Prof. Dr. med. Ulrich Heininger:

Grippeimpfung

Prof. Dr. med. Ulrich Heininger

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Leitender Arzt Infektiologie / Vakzinologie
Stellvertretender Chefarzt

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Frage: Grippeimpfung

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Lieber Prof. Heininger, unser Sohn ist jetzt 13 Monate alt und hatte letztes Jahr im Dezember eine Lungenentzündung. Die darauffolgenden Monate hatte er dann noch 2 oder 3x spastische Bronchitis, die letzte im Juli. Er ist deshalb auch gleich letzten Winter gegen Pneumokokken geimpft worden. Als ich meine KiÄ auf die Grippeimpfung ansprach, meinte sie, er wäre kein Indikationskind, weil er eben seit Juli zwar oft Husten hatte, aber keine spastische Bronchitis mehr. Sie sagte, sie würde ihn zwar impfen, wenn wir darauf bestehen, aber wegen der möglichen Nebenwirkungen hätte sie kein gutes Gefühl dabei und würde uns auch eher davon abraten. Außerdem sagte sie, daß mit der Pneumokokkenimpfung ja schon eine mögliche Komplikation die bei der Grippe auftauchen kann, ausgeschlossen ist. Sie gab mir auch den Beipackzettel eines Grippeimpfstoffes mit und die möglichen Nebenwirkungen haben mich dann doch abgeschreckt und ich habe mich gegen die Impfung entschieden. Jetzt hat er aber schon wieder eine spastische Bronchitis und ich bekomme es nun doch mit der Angst zu tun. Würden Sie ihn aufgrund seiner Vorgeschichte als Indikationskind bezeichnen? Ist das Risiko eines Impfschadens höher, als das Risiko, daß bei einer Grippe Komplikationen auftauchen? Wie lange muß nach einer spastischen Bronchitis (ohne Fieber) gewartet werden, bis dann doch geimpft werden kann? Ist es dann noch früh genug? Er hatte am WE außerdem eine Mittelohrentzündung (auch ohne Fieber) und bekommt Antibiotika. Steht das einer Impfung im Weg? Vielen Dank im Voraus für Ihre Antworten. Eine TOTAL VERUNSICHERTE Mutter!


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Hallo Anna, was ich Ihren Schilderungen und der Reaktion Ihrer Kinderärztin entnehmen kann lässt mich vermuten, dass Ihr Kind Infektionskrankheiten im Rahmen der normalen Häufigkeiten aufweist - auch wenn es für Sie vielleicht etwas viel auf einmal ist. Insofern ist tatsächlich keine der offiziellen Indikationen für die Grippeimpfung gegeben. Von der Impfung aber wegen möglicher Nebenwirkungen abzuraten oder zu sagen, mit der Pneumokokkenimpfung sei das Hauptptoblem ohnehin schon gelöst, geht an der Realität vorbei. Auch die Grippeimpfung kann zusätzlich zur Pneumo-I. Schaden abhalten. Ich vertrete grundsätzlich die Ansicht, wer von den vielen viralen Infektionskrankheiten pro Jahr seinem Kind einen kleinen, aber nennenswerten Anteil (weil oftmals kompliziert) ersparen möchte, der lässt es gegen Grippe impfen. Die Verträglichekeit der Influenzaimpfung ist sehr gut, "Impfschäden" extrem selten, wie bei anderen Impfungen auch. Wenn impfen, dann bald, denn die Epidemie klopft an die Tür! Antibiotika, Mittelohrentzündung etc. sind keine grundsätzliche Kontraindikation, sollten aber besser bereits abgeklungen sein - wenn es nämlivh sich noch einmal verschlimmert, steht die Impfung im Verdacht... Toi toi toi!


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