Lieber Herr Dr. Heininger,
vor mehreren Wochen haben Sie mir einige informative Hinweise zum Thema Impfung gegeben.
Heute war nun der große Tag:
Endlich hat Anne (18 Wochen) ihre U4 und die erste Impfung (fünffach, also ohne Hepatitis B, Impfstoff Pentavac) hinter sich. Alles etwas später, da sie drei Wochen vor ET geboren wurde.
Ich bin dann gleich mitgeimpft worden, so wie Sie es bereits angedeutet hatten: Die MMR-Impfung hat der Doc mir verpasst, denn bis auf Windpocken hatte ich keine einzige Kinderkrankheit. Er hat mich darauf vorbereitet, dass ich nach der Masern-Inkubationzeit, also nach einer Woche, recht hohes Fieber bekommen könnte.
Nun meine Fragen: Wie wahrscheinlich ist eine solche Reaktion beim Erwachsenen (bin 29)?
Und in welchem Zeitraum sind bei Anne nach der Fünffach-Impfung Reaktionen (Fieber, Unpässlichkeit, Anderes...?) zu erwarten? Jetzt schläft sie ganz erschöpft. Ben-u-ron-Zäpfchen haben wir mitbekommen...
Wir hoffen natürlich, dass sich unsere Tapferkeit auszahlt und wir gar nix ausstehen müssen :-)
Liebe Grüße
von Jo + Anne *04.09.01
Mitglied inaktiv - 09.01.2002, 15:21
Antwort auf:
Fünffach-Impfung/MMR-Impfung der Mutter
Liebe Jo,
erst mal Gratulation zum grossen Tag: die erste Impfung Ihrer Tochter, und die Mama gleich dazu mit.
Es gibt keine grösseren Studien von MMR-Impfung bei Erwachsenen, aber alles deutet darauf hin, dass Fieberreaktionen seltener sind als bei Kindern, d.h., Temperatur über 38°C bei weniger als 15%, über 39°C bei weniger als 5%. Wahrscheinlich, behaupte ich mal, wird nichts passieren. Wenn Sie Schnupfen, Husten oder ähnliches bekommen, liegt das dann wahrscheinlich eher an der Jahreszeit und nicht an der MMR-Impfung. Viele Menschen sind im Winter mal erkältet (meist als Erwachsene ohne Fieber) - so wie ich im Moment. Diese Wahrscheinlichkeit ist also viel grösser als eine Impfnebenwirkung!
Bei Annes Impfung kommt es, wenn überhaupt, in den ersten 24 bis 72 Stunden zu den von Ihnen genannten Impfreaktionen. Sie klingen binnen 1-2 Tagen wieder folgenlos ab.
Ich würde an Ihrer Stelle gar nicht gross darüber nachdenken, sondern die nächsten Tage ganz normal angehen wie alle anderen Tage zuvor auch. Sie werden wahrscheinlich keinen Unterschied zu sonst bemerken.
Toi toi toi!
von
Prof. Dr. med. Ulrich Heininger
am 09.01.2002