Mitglied inaktiv
S.g. Herr Dr.! Mein Sohn wird im Sommer 3 Jahre und ist noch nicht gegen FSME geimpft. Wir wohnen in Tirol, das ja nur in kleinen, regional begrenzten Gebieten ein FSME-Gebiet ist (Inntal). Wir selber wohnen im Brixental (Nähe Kitzbühel), was anscheinend FSME frei ist. Urlaub nach Kärnten usw. machen wir nicht (eben aus diesem Grund) Mein Sohn hatte jedoch jetzt schon 2 x eine Zecke - scheint, als ob sie ihn 'mögen' würden. Ich bin jetzt beim überlegen, ob ich ihn doch impfen lassen soll. Bei uns wird nur der Impfstoff FSME Immun junior angeboten. Jetzt meine Fragen hierzu: * Was halten Sie von dem neuen Kinderimpfstoff? * Ist er schon ausreichend getestet und stehen schon Meldungen zur Verfügung, hinsichtlich möglicher Nebenwirkungen? * Wie sehen die Nebenwirkungen aus und vor allem gibt es Nebenwirkungen mit bleibenden Schäden? (Man liest sogar von Multipler Sklerose etc.) * Würden sie in meinem Fall eine Impfung emfpehlen (Mein Sohn ist etwas atopisch veranlagt - Nahrungsmittelallergie auf Weizen und Roggen)? * Wie ist das eigentlich mit den FSME-Endemiegebieten - kann man außerhalb dieser wirklich ziemlich sicher sein, daß man kein FSME bekommt? Wie wird denn das untersucht? Ich hätte so gerne eine neutrale Meinung zu diesem Thema, weil hier im Internet findet man entweder Imfpbefürworter oder Impfgegner und eine neutrale Meinung wäre mir sehr wichtig! Danke!
Guten Abend, Ich verstehe Ihre Ueberlegungen sehr gut. Einige grundsätzliche Vorbemerkungen zur FSME: Die Frühsommermeningoenzephalitis ist eine durch Zeckenstich übertragene Infektionskrankheit, der Auslöser ein Virus. Etwa 90% der infizierten Personen bekommen grippeähnliche Beschwerden einige Tage bis Wochen nach dem Zeckenstich, und das war es dann. Bei etwa 10% kann sich jedoch nach einigen Tagen Beschwerdefreiheit die gefürchtete Gehirnbeteiligung einstellen. Bei Kindern (je jünger, desto eher) verläuft diese meistens als Hirnhautentzündung, mit eher gutartigem Verlauf. Je älter man jedoch ist, desto eher beschränkt sich die Entzündung nicht nur auf die Hirnhaut, sondern betrifft das Hirn und seine Strukturen selbst. Dies kann zu Nervenlähmungen führen, gelegentlich sogar zu lebensbedrohlichem Koma. Davon sind überwiegend ältere Menschen betroffen. Mit anderen Worten: je älter man ist, desto eher sollte man sich gegen FSME impfen lassen, wenn man dieses Risiko vermeiden will. Insofern ist die FSME-Impfung prinzipiell zu befürworten. Natürlich steigt das Risiko auch, je länger bzw. öfter man sich in einem solchen „Endemiegebiet“, wie wir sagen, aufhält. Die Endemiegebiete sind relativ gut gesichert (nur Erkrankungen die bei Personen aufgetreten sind, die sich auch wirklich längere Zeit in dem Gebiet und nur dort aufgehalten haben, zählen für die Bewertung "was ist ein Endemiegebiet")! Da FSME-Impfstoffe bei erstmaliger Impfung in den ersten Lebensjahren relativ häufig (ca. 20%) mit kurzzeitigen Fieberreaktionen einher gehen und eben das Erkrankungsrisiko sehr gering ist, empfiehlt man sie - in Deutschland - vorzugsweise erst ab dem Alter von 3 Jahren – auf Wunsch kann man sie aber auch früher (ab dem Alter von 1 Jahr) geben. Der neue Kinderimpfstoff ist sicherlich besser verträglich als der frühere (d.h., weniger Fieberreaktionen). Ernste Nebenwirkungen sind vermutlich sehr selten (wenn es sie überhaupt gibt), ein Zusammenhang zu bleibenden Krankheiten wie die von Ihnen genannte Multiple Sklerose ist sehr sehr unwahrscheinlich (man kann es ja nie völlig ausschliessen - das gilt für alle Medikamente!). Meine diplomatische Antwort auf Ihre konkrete Frage, was ich empfehle, hier zum Schluss: Je älter Ihr Kind wird, und je wahrscheinlicher ein Aufenthalt in einem ausgewiesenen Endemiegebiet ist (es genügt die Durchreise - man kann sich auch auf einem Autoparkplatz eine Zecke einfangen!), desto eher würde ich Ihnen zur Impfung raten (unabhängig von der Atopie, solange keine schwere Allergie auf Hühnerei vorliegt) - und den erwachsenen Familienmitgliedern schon jetzt!
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