Frage im Expertenforum Impfen an Prof. Dr. med. Ulrich Heininger:

Fragen zu Schweizer Impfplan

Frage: Fragen zu Schweizer Impfplan

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Hallo Herr Heininger Dies ist zwar ein deutsches Forum. Da Sie aber Mitglied der STIKO und der EKIF sind und somit auch involviert sind in der Erstellung des Schweizer Impfplans durch EKIF, möchte ich Ihnen zu diesem Plan gemäss http://www.ekif.ch/fr/downloads/Impfplan_2007Dfinal.pdf ein paar Fragen stellen: 1. Frage: Zitat: "Eine Impfung wird nur empfohlen, wenn der Nutzen durch verhinderte Krankheiten und deren Komplikationen die mit den Impfungen verbundenen Risiken in jedem Fall um ein Vielfaches übertrifft." Ich habe kürzlich die Dunkelziffer im Meldewesen angesprochen. Einerseits lässt sich darüber schwer diskutieren. Andererseits ist eine sehr hohe Dunkelziffer sehr plausibel. Inwiefern rechnet EKIF bei der Risikobetrachtung eine gewisse Dunkelziffer auf, um zu ersehen, dass der Nutzen die Risiken dennoch um ein Vielfaches übertrifft? 2. Frage: Wie wurde obige Risikobetrachtung gemacht, bevor 1987 die unerwünschten Impferscheinungen (UIE) obligatorisch meldepflichtig wurden? 3. Frage: Zitat: "Die Kosten für alle in den Tabellen 1 und 2 aufgeführten Impfungen werden durch die obligatorische Krankenpflegeversicherung übernommen (mit Ausnahme der Pneumokokkenimpfung für Erwachsene ab 65 Jahren)." Gibt es eine Begründung, warum gerade diese Impfung eine Ausnahme darstellt? 4. Frage: Zitat: "Klinische Studien zur Feststellung der minimal für einen Schutz notwendigen Dosen sind bei verspätet durchgeführten Impfungen vom ethischen Standpunkt aus nicht vertretbar." Wie darf ich diese Aussage verstehen? 5. Frage: Zitat: "Die Beurteilung des Schutzes gegen Röteln durch die Bestimmung der Antikörper ist zudem schwierig, insbesondere bei niedrigen Titern." Wie darf ich dies verstehen? Steht in diesem Fall die Titerhöhe nicht 1:1 für die Schutzwirkung? 6. Frage: Zitat: "Sofern ein Intervall zwischen verschiedenen Impfungen gewünscht wird, soll dieses bei Lebendimpfstoffen mindestens vier Wochen betragen. Bei inaktivierten Impfstoffen ist dieser Abstand nicht nötig." Was ist der Grund dafür, dass sich Lebendimpfstoffe von inaktivierten Impfstoffen diesbezüglich unterscheiden? 7. Frage: Zitat: "Kontraindikationen: Enzephalopathie (z.B. Koma, Verminderung des Bewusstseins, länger dauernde Krämpfe) innert 7 Tagen nach früherer DTP/DTPa-Dosis ist eine absolute Kontraindikation für weitere Pertussisimpfungen(P/Pa)." Wenn gem. älterer Fragen von mir offenbar ja weder die Antigene noch die Zusatzstoffe der Impfungen ihren Weg ins Gehirn finden, wie ist eine Enzephalopathie durch eine Impfung dann erklärbar? Besten Dank! Marcel


Prof. Dr. med. Ulrich Heininger

Prof. Dr. med. Ulrich Heininger

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Hallo, ich bin zwar, wie Sie richtig feststellen, Mitglied aber nicht das Sprachrohr der EKIF. Insofern möchte ich Sie bitten, grundsätzliche Fragen zum Impfplanan das Bundesamt für Gesundheit in Bern zu richten, an dem die EKIF als beratendes Gremium angesiedelt ist. Ihre zahlreichen Fragen zu beantworten sprengt meine zeitlich limitierten Kapazitäten. Ich bin hauptberuflich Arzt und betreue Patienten. Danke für Ihr Verständnis.


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Nun, ich dachte mir eigentlich, dass genau diese Fragen bei Ihnen bestens platziert sind, da Sie als Mitglied der EKIF zusammen mit dem BAG als Herausgeber des Impfplans fungieren. Und die meisten der gestellten Fragen in diesem Forum beziehen sich ja auf Fragestellungen, welche in Anwendung des offiziellen Impfplans durch Sie beantwortet werden. Ich ging ebenfalls davon aus, dass die Beantwortung der Fragen nicht weiter schwierig und aufwändig sein sollte ... auch durch jedes Mitglied der EKIF, egal ob offizielles Sprachrohr oder nicht. Mein grösstes Problem in meiner persönlichen Entscheidungsfindung zum Impfen liegt darin begraben, dass ich aus dem Umfeld von Impfgegnern und -Skeptikern in Hülle und Fülle mit durchaus plausiblem, einleuchtenden und teils nachvollziehbarem Material ausstaffiert werde ... von offizieller Seite der Impfbefürworter aber nur auf Weiterleitungen, Lücken oder ausweichende Angaben treffe. Dies fördert leider nicht das Vertrauensverhältnis, das ich gerade bei den Spezialisten eigentlich suchen würde und suchen möchte. Ich hoffe, Sie verstehen auch mich, dass ich aus obigen Gründen die Möglichkeit genutzt habe, Sie innerhalb dieses Forums anzusprechen, um die Argumentation der Impfbefürworter-Seite zu stärken. Leider hat dies bisher dazu geführt, dass ich noch skeptischer geworden bin.


Prof. Dr. med. Ulrich Heininger

Prof. Dr. med. Ulrich Heininger

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Wenn Sie so sehr am Thema Impfen interessiert sind dann lesen Sie doch mal mein "Handbuch Kinderimpfung" - dafür ahbe ich es geschrieben. Vermutlich finden Sie dort Antworten auf die meisten Ihrer Fragen.


Mitglied inaktiv

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Ich habe das Buch soeben geordert und melde mich wieder.


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