Mitglied inaktiv
Sehr geehrter Dr. Heininger! Auf Grund mancher Artikeln (z.B. des Kinderarztes oder des Deutschen Ärzteblattes) könnte man zur Ansicht gelangen, die Einführung einer gesetzlichen Impfpflicht stehe quasi unmittelbar bevor. Ich habe in einem Artikel eines Kollegen von Ihnen gelesen, dass dieser einen verfassungsrechtlichen Anspruch des Kindes auf Impfschutz gegenüber seinen Eltern sehen will. Woher sich dieser genau ableiten lassen soll, bleibt allerdings offen. Vage wird vom Kindeswohl gesprochen und dass die Eltern hier keinerlei Ermessensspielraum in der Ausübung ihres Elternrechts hätten. Vielleicht können, dürfen und wollen sie mir diese Frage nicht beantworten. Schließlich erwirbt man durch das Stellen einer Frage nicht automatisch das Recht auf ihre Beantwortung ;-) Ich versuche es trotzdem: Können Sie kurz ein ungefähres Meinungsbild, wie es in der STIKO oder ganz allgemein im Kollegenkreis zur Frage Impfpflicht (oder diesbezüglich mögliche vormundschaftsgerichtliche Maßnahmen) vorherrscht, skizzieren? Ich wäre Ihnen hierfür sehr dankbar. Mit den besten Grüßen, Stefanie
Ich kann da nur für mich selbst sprechen. Ich bin gegen eine Impfpflicht. Meiner Meinung nach ist es auf längere Sicht besser, mit Argumenten versuchen zu überzeugen, als zu "verpflichten" (ala Sicherheitsgurt im Auto). Allerdings, und das steckt vielleicht hinter den weitergehenden Forderungen anderer, gibt es eine Resolution der UN die sinngemäss besagt, dass jedes Kind Anspruch auf bestmögliche gesundheitliche Versorgung hat. Und dazu gehört nach Auffassung der Experten in weltweiter (!) Uebereinstimmung eindeutig auch eine Vielzahl von Basisimpfungen dazu - welche von manchen Eltern ihren Kindern bewusst vorenthalten werden. Vormundschaftsgerichtliche Massnahmen wegen unterlassener Impfung kann ich mir, abgesehen von unmittelbar lebensbedrohlichen Situationen , nicht gut vorstellen.