Frage im Expertenforum Impfen an Prof. Dr. med. Ulrich Heininger:

..ergänzung

Prof. Dr. med. Ulrich Heininger

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Leitender Arzt Infektiologie / Vakzinologie
Stellvertretender Chefarzt

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Frage: ..ergänzung

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Hallo Herr Prof. Heininger, habe mich vertan:Die erste Impfung im Sept 03 Twinrix, die 2. Impfung im März war Engerix, also Hep. B. Sie hat also 2x hep.b und 1x hep a bekommen und soll jetzt nochmal beides (Twinrix)bekommen. Unser Hausarzt schlug vor, Ihr "nosode" vorher zu geben, das würde die Impfreaktion herabsetzen... Wie wichtig schätzen Sie die Meningokokken C Impfung allgemein und vor der Türkeireise ein? Der Kinderarzt war eher weniger davon überzeugt und meinte, es gäbe so viele mögliche Erreger, gegen alles könne man nicht impfen... Vielen Dank Christiane


Prof. Dr. med. Ulrich Heininger

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Hallo Christiane, also, in diesem Fall ist dann mit der Twinrix-Impfung die Impfserie gegen Hepatitis B abgeschlossen. Dumm ist nur, dass nicht das übliche Impfschema von Twinrix (wie erwähnt) angewendet wurde, welches klinisch geprüft und zugelassen wurde. Für die anstehende Türkeireise sollte aber nach der 2. Dosis Twinrix ausreichend Schutz vor Hepatitis A bestehen. Ueber die Zuverlässigkeit des Hepatitis-A-Schutzes auf längere Sicht kann ich keine Aussage treffen. Sicherheitshalber würde ich bei späterer, erneuter Reise in ein Endemiegebiet für Hepatitis A eine nochmalige Impfung empfehlen. Zur "Nosode" kann ich wenig sagen. Dies ist ein Konzept aus der Homöopathie, dessen Effektivität in der Vermeidung von "Impfnebenwirkungen" mir nicht bekannt ist. Aber, wie ich schon gestern sagte, ich sehe keinen Zusammenhang zwischen der damaligen Impfung und dem Fieber und halte dies daher für nicht notwendig. Die Meningokokken-Gr.C-Konjugatimpfung schätze ich persönlich als sehr wertvoll ein, ein Zusammenhang zur Türkeireise besteht aber nicht, da das Infektionsrisiko für Gr.C-Infektionen dort nicht höher ist als hier bei uns. "Wichtig" ist immer ein subjektiver Begriff; aus der individuellen Perspektive ist diese Impfung eine Optimierung des Gesundheitsschutzes, wobei das absolute jährliche (!) Erkrankungsrisiko für eine gefährliche Gruppe C-Infektion (zB eitrige Hirnhautentzündung) in der Durchschnittsbevölkerung bei ca. 1 auf 100'000 liegt. Alles Gute!


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