Frage im Expertenforum Impfen an Prof. Dr. med. Ulrich Heininger:

Biviraten

Prof. Dr. med. Ulrich Heininger

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Leitender Arzt Infektiologie / Vakzinologie
Stellvertretender Chefarzt

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Frage: Biviraten

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sehr geehrter herr heiniger, von meinem ki arzt wurde mir og impfstoff empfohlen da meine tochter (16 mon) neurodermitis hat, die jetzt tollerweise so gut wie inapparent ist(nur noch kl herde kniekehlen u fuß) irgendwie habe ich angst das die haut wieder schlechter wird, andrerseits möchte ich sie impfen lassen, da sie in eine kindertageseinrichtung geht der impfstoff soll nicht auf hühnereiweiß basieren -obwohl die kleine ohne weiteres ei isst röteln empfahl er später zu impfen was ist ihre meinung? vielen dank


Prof. Dr. med. Ulrich Heininger

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Sehr geehrte Celine, die Neurodermitis ist eine Erkrankung, deren genaue Ursache man nicht kennt. Immer wieder beobachten Eltern, dass im zeitlichen Zusammenhang zu einer Impfung bei ihrem Kind mit Neurodermitis eine Verschlechterung auftritt - bei vielen anderen aber nicht. Diese Schübe sind nach allgemeiner Ansicht nicht regelhaft auf Impfungen zurückzuführen. Die Furcht, dass eiweisshaltige Impfstoffe (wie zum Beispiel Masern-Mumps-Röteln) eine Neurodermitis verschlechtern, sind ebenfalls unbegründet - es sei denn, Ihr Kind hat eine nachgewiesene schwere (!) Hühnereiallergie, was ja nicht der Fall ist. In dem Fall wäre eine Impfung unter mehrstündiger Ueberwachung oder das Ausweichen auf den Schweizer Impfstoff (der nicht auf Hühnereibestandteilen produziert wird) tatsächlich eine diskussionswürdige Massnahme. Auf die Rötelnkomponente würde ich NICHT verzichten, u.a. deswegen, weil dann mehr Impfungen notwendig sind. Kombinationsimpfstoffe sind sehr vorteilhaft, weil man in der Summe Injektionen spart, aber auch Begleitsubstanzen - die sich in Einzelimpfstoffen genauso befinden wie in Kombi-Impfstoffen.


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