Frage im Expertenforum Impfen an Prof. Dr. med. Ulrich Heininger:

Antikörperübertragung durch Impfung der stillenden Mütter

Frage: Antikörperübertragung durch Impfung der stillenden Mütter

Lipstick25

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Lieber Herr Prof., wir hatten gestern eine Mütterrunde, bei dir die Idee entstand, sich während der Stillzeit impfen zu lassen, um Säuglingen Antikörper über die Muttermilch zu übertragen. Bei der Corona-Impfung sei dies angeblich möglich gewesen, ist dies korrekt? Wenn ja, kann man diesen Effekt auch auf andere Impfungen umlegen. Insbesondere auf MMR, auf die eine Mutter aufgrund des Alters ihres Säuglings noch 4 Monate warten muss. (Die Mutter ist allerdings bereits zweimal gegen Masern geimpft, weshalb die Impfung auch eventuell verpuffen würde?) Ich nehme an, dass das nicht so klappt, wie wir uns das vorstellen, sonst gäbs vermutlich bereits eine Empfehlung. Liebe Grüße Lipstick


Prof. Dr. med. Ulrich Heininger

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Hallo Ein tragfähiges Konzept, während der Stillzeit die Mutter zu impfen und dem Kind dadurch Antikörper über die Muttermilch zu vermitteln, gibt es nicht. Nicht alles was mit feinen Methoden messbar ist, zum Beispiel das Auftauchen mütterlicher Antikörper in der Muttermilch in geringen (!) Mengen, macht medizinisch Sinn, d.h. vermittelt dadurch auch wirklich einen Schutz. Und dafür gibt es eben keine plausiblen Hinweise, die Mengen sind einfach zu gering und werden noch dazu im Magen grösstenteils verdaut und damit unnütz. Sinnvoll ist es vielmehr, gemäss den Empfehlungen gegen Grippe und Keuchhusten zu gegebener Zeit in der Schwangerschaft zu impfen, um über die Plazenta (und nicht über die Muttermilch) das Kind zu schützen. Alles Gute!


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