Frage im Expertenforum Immunsystem von Babys und Kindern an Prof. Dr. med. Volker Wahn:

Flüssigkeit in den Atemwegen durch Verschlucken?

Prof. Dr. med. Volker Wahn

Prof. Dr. med. Volker Wahn
Früher Chefarzt für Kinder- und Jugendmedizin in Schwedt/Oder, danach bis 2014 Oberarzt an der Charité Berlin.

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Frage: Flüssigkeit in den Atemwegen durch Verschlucken?

Januar17

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Hallo, mein Sohn 5.Monate hat sich gestern heftig beim Trinken seiner Milch (Fläschchen) verschluckt. Er hustete stark und schien kurz keine Luft zu bekommen. Ich habe ihn direkt hochgenommen und wie beim Bäuerchen den Rücken geklopft. Nach einigen Sekunden ging es wieder und er wollte direkt weitertrinken. Eben habe ich einen Artikel über sekundäres Ertrinken gelesen und dass dafür Kleinstmengen an Flüssigkeit in der Lunge genügen würden.  Muss ich mir Sorgen machen dass beim Verschlucken während des Trinkens Flüssigkeit in seine Lunge oder Atemwege gelangt sein kann? Auf was für Symptome muss ich achten? Husten und Niesen muss er von Zeit zu Zeit sowieso immer und Säuglinge atmen ja ab und zu auch mal schneller bzw. schnorchelt er zusätzlich etwas durch die Nase. Gibt es ein sicheres Indiz dafür dass etwas unternommen werden muss bzw. er zumindest mal abgehorcht werden sollte?  Leider erreiche ich unseren Kinderarzt heute Nachmittag nicht. Mein Mann denkt es ist alles ok, ich mache mir nach dem Artikel dennoch Gedanken. Danke für Ihre Einschätzung!


Prof. Dr. med. Volker Wahn

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Es passiert beim Trinken sicher mal, dass die Flüssigkeit statt über die Speiseröhre in den Magen fälschlicherweise über den Kehlkopf in die Atemwege gelangt. Man nennt das Aspiration. Durch Husten kommt die Flüssigkeit wieder heraus, die Atemwege sind dann frei. Bei einem einmaligen Ereignis würde ich mir keine Gedanken machen, wenn das Kind danach wieder munter ist und weiter trinken will. Nur wenn das häufiger vorkommt, muss man auch an seltene Dinge denken wie z.B. kleine Verbindungen zwischen Speise- und Luftröhre, sog. Fisteln. Das Sie das Ganze erstmals mit 5 Monaten gesehen haben, halte ich eine solche Fehlbildung für äußerst unwahrscheinlich.


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