Frage im Expertenforum Hautfragen an Prof. Dr. med. Dietrich Abeck:

Immunstatus bei Kind mit juvenilem Xanthogranulom?

Prof. Dr. med. Dietrich Abeck

Prof. Dr. med. Dietrich Abeck
Facharzt für Dermatologie, Venerologie, Allergologie

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Frage: Immunstatus bei Kind mit juvenilem Xanthogranulom?

AvJ

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Sehr geehrter Herr Prof. Abeck, zum Hintergrund: bei meinem Sohn wurde im Alter von ca. 5 Monaten ein "juveniles Xanthogranulom" (JXG) durch einen Dermatologen aufgrund der Klinik diagnostiziert. Es handelt sich hierbei in seinem Fall um eine einzelne kleine gelbliche Läsion von etwa 2-3 mm Durchmesser hinter dem Ohr am Übergang zur Kopfhaut. Beim Darüberstreichen fühlte sich die Haut zart und weich an, und war minimal erhaben. Es wurde keine Biopsie und kein Blutbild gemacht. Nun ist er inzwischen 12 Monate alt, die gelbliche Läsion ist vom Durchmesser her unverändert aber inzwischen abgeflacht. Nun zu meiner Frage: Ich möchte ihn gerne bald gegen Masern impfen lassen, sprich die MMR-Impfung steht an - ein Schutz, den ich ihm auf jeden Fall sobald wie möglich bieten möchte. Bevor wir drauf los impfen stellt sich mir vorsichtshalber noch folgende Frage: Da JXG in gewisser Weise mit einer fehlerhaften Reaktion von Immunzellen verknüpft ist - so stellt es sich mir laienhaft zumindest dar, da es in der Histiozytose- Literatur als Dysregulierung des Immunsystems beschrieben wird - frage ich mich, ob eine Lebendimpfung bei JXG-Patienten ein Risiko bedeuten könnte (Stichwort Maserneinschlusskörperchen-Enzephalitis oder ähnliches...). Kann JXG (ob lokal oder sogar systemisch, da wir ja nicht in ihn hineinschauen können) also ein Hinweis auf eine allgemeine Immundysregulation im Sinne einer Schwächung des zellulären Arms des Immunsystems sein, welches bei einer Lebendimpfung, wie im Falle von MMR, ja eine Kontraindikation darstellen würde? Oder ist der Mechanismus der Dysregulation ein ganz anderer und wir machen uns unnötig Sorgen im Bezug auf Lebendimpfungen? Einfacher gesagt, kann mein Sohn ganz normal wie jedes andere Kind mit Lebendimpfstoffen geimpft werden, da keine allgemeine Beeinträchtigung/Schwächung des Immunsystems mit JXG verbunden ist oder müssten wir irgendwelche besonderen Voruntersuchungen vornehmen lassen? Wäre ein Differentialblutbild auf jeden Fall nötig? Könnte man dieses zur Not aus Kapillarblut aus der Fingerbeere anfertigen? Eine venöse Blutabnahme stelle ich mir beim Temperament meines Sohnes als sehr schwierig vor. Vielen Dank im Voraus für Ihre Antworten. Mit freundlichen Grüßen AVJ


Prof. Dr. med. Dietrich Abeck

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ein iuveniles Xanthogranulom ist eine absolut harmlose, selbst-abheilende Hautveränderung, der kein Immundefekt zugrundeliegt. Die einzige sionnvolle Untersuchung bei Vorliegen eines iuvenilen Xanthogranuloms ist eine Untersuchung beim Augenarzt. Ansonsten keinerlei Einschränkungen!


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